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Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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wie früher. Puck und Ash drängten sich dicht an mich, während ich die Augen zusammenkniff und zwischen den herumwirbelnden Gestalten hindurchzuspähen versuchte. »Wir müssen Oberon finden, so schnell wie möglich.«
    Ich stürzte mich wieder in den Kampf, mit Puck und Ash an meiner Seite. Gemeinsam bahnten wir uns einen Weg durch die scheinbar endlosen Reihen der Eisernen Feen. Mir lief der Schweiß in die Augen, meine Drachenhautrüstung fing ungefähr hundert schmerzhafte Schläge und Stöße ab und mein Arm brannte, weil ich so wild mit dem Schwert um mich schlug. Aber wir kämpften immer weiter und überquerten langsam, aber stetig das Schlachtfeld. Irgendwann verlor ich mich in dem brutalen Tanz: blocken, schwingen, parieren, ausweichen, zustechen und alles wieder von vorn, immer weiter, um vorwärtszukommen.
    Einmal tauchte ein Eisenkäfer vor uns auf und das Musketenfeuer dröhnte um uns herum, doch ich setzte Eisernen Schein ein, um die Bolzen aus seinen Beingelenken zu ziehen, auch wenn ich direkt danach gegen grauenhafte Übelkeit ankämpfen musste. Der Käfer stürzte krachend zu Boden und wurde wenig später überrannt. Dann geriet noch ein mechanischer Riese in unsere Mitte, und diesmal stürzten sich Ash und Puck gemeinsam auf ihn. Puck verwandelte sich dafür in einen Raben und hackte auf seine Augen ein, während Ash ihn blitzschnell umkreiste, auf seinen Rücken sprang und ihm sein Schwert in die Brust rammte. Schein wirbelte um mich herum, von Eisen, Sommer und Winter, obwohl die Magie der Eisernen Feen eindeutig am stärksten war. Ich konnte spüren, wie sie pulsierend durch das Land floss und sowohl den Rebellen als auch den Truppen des falschen Königs Kraft verlieh. Und ich konnte spüren, wie der Kern des Eisernen Scheins immer näher kam – hämmernd, wütend und zerstörerisch für alles, was sich ihm in den Weg stellte.
    Nur einen kurzen Moment war ich abgelenkt, doch das reichte aus, dass sich unbemerkt etwas nähern konnte. Die Spitze eines Speers durchbrach meine Deckung und traf mich an der Schulter. Der Stoß war nicht hart genug, um meine Drachenhautrüstung zu durchdringen, aber er reichte aus, um mich zurückzuschleudern und einen brennenden Schmerz durch meinen Arm zu schicken. Mir fiel das Schwert aus der Hand, während der Ritter zu einem zweiten Stoß ausholte.
    Eine gigantische knorrige Faust schloss sich um seinen Kopf, zerquetschte seinen Helm wie eine Weintraube und hob den Ritter hoch in die Luft. Vollkommen überrumpelt sah ich zu, wie ein riesenhaftes, baumartiges Wesen mit starker, dorniger Haut und einem mächtigen Geweih den Ritter von sich schleuderte, sich dann umdrehte und dabei mit seinen baumstammähnlichen Beinen einen ganzen Trupp Soldaten niedermähte. Wo es seine Füße hinsetzte, blühten kurz Gräser und Blumen auf, während sich das riesige Baumwesen überraschend schnell und elegant vorwärtsbewegte, bis es direkt über mir aufragte, als wolle es mich beschützen. Dann wanderte sein Blick zu mir herunter und ich sah in das uralte, vertraute Gesicht des Sommerkönigs.
    »Du bist zurückgekommen.« Oberons Stimme ließ die Erde beben, tiefer und dröhnender als ein Donnerschlag – und genauso gefühllos. Der Lichte König ließ sich nicht im Geringsten anmerken, was er empfand, falls er überhaupt irgendetwas empfand, wenn er mich sah. »Und du hast noch mehr Eiserne Feen in unser Reich gebracht.«
    »Sie sind hier, um uns zu helfen!«, schrie ich, packte mein Schwert und starrte entschlossen zu ihm hoch. Er erwiderte meinen Blick mit seinen ausdruckslosen grünen Augen, woraufhin ich mit dem ausgestreckten Finger auf ihn zeigte. »Wage es ja nicht, gegen sie vorzugehen, Vater! Sie wollen genau dasselbe wie du!«
    Oberon blinzelte, und erst da wurde mir bewusst, dass ich ihn gerade Vater genannt hatte. Na ja, ich war immerhin die Sommerprinzessin, es brachte gar nichts, das noch länger zu leugnen.
    »Ich werde nichts versprechen«, erklärte der Lichte König schließlich und wandte sich ab, wobei er mit seinen gigantischen Beinen zwei weitere Eiserne Ritter zerquetschte. »Nach der Schlacht werden wir sehen, wie mit diesen Eindringlingen zu verfahren ist.«
    Aufgebracht stieß ich einen Fluch aus und drehte mich zu dem Eisernen Ritter um, der gerade versuchte, mich von hinten anzugreifen. Blöde, unvernünftige, kompromisslose Feen! Er sollte besser nicht auf die Idee kommen, den Rebellen irgendetwas anzutun, wenn das hier vorbei war. Ich hatte ihnen

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