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Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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bist du mir gefolgt?«
    »Razor hilft! Hilft Meister! Wollte dich finden!«
    »Ich weiß, aber du hättest die anderen holen sollen!« Die Verzweiflung stieg in mir auf wie eine Welle und vor lauter Wut und Frust schüttelte ich ihn. Razor quiekte erschrocken. »Warum bist du nicht nach Mag Tuiredh gegangen? Warum hast du nicht getan, worum ich dich gebeten habe? Jetzt werden wir alle sterben!«
    »Nicht sterben!« Razor wand sich aus meinem Griff, landete auf dem Boden und hüpfte wie wild um mich herum. »Nein, nicht sterben! Razor hat getan, was Meister wollte! Hinschauen!«
    Er streckte den Arm aus. Über die dröhnenden Explosionen und das Schlachtengetümmel hinweg spähte ich zum Waldrand und sah dort Tausende winziger grüner Lichter glühen. Augen, die mich anstarrten. Ich keuchte auf, und völlig synchron grinsten sie, so dass unzählige neonblaue Halbmonde in der Luft schwebten.
    Sie schwappten wie eine schwarze Tintenflut aus dem Wald: eine dunkle Welle auf dem mit Asche bedeckten Untergrund. Tausende und Abertausende von Gremlins, die alle auf die Festung zuströmten. Sie flossen ungehindert und unaufhaltsam über die Eisernen Soldaten hinweg und um sie herum wie ein Bach um Felsbrocken. Einige der Feen schlugen nach ihnen, wobei mehrere Gremlins fielen und von der Menge zurückgelassen wurden, aber es waren einfach zu viele, um sie aufzuhalten. Sie huschten an der Festung hinauf, sprangen an die Mauern und nahmen sie ein wie ein Ameisen- oder Hornissenschwarm. Blitze zuckten und sprengten sie von den Mauern weg, was einen regelrechten Gremlinregen auslöste, aber zischend und summend strömten immer mehr von ihnen herbei, und abrupt kam die Festung zum Stehen.
    Lachend umklammerte Razor mein Bein. »Siehst du?«, krähte er und krabbelte auf meine Schulter. »Wir helfen! Razor hilft! Hat Razor das gut gemacht?«
    Ich pflückte ihn von mir herunter und drückte ihm einen dicken Kuss auf den Kopf, wobei ich den ziemlich kräftigen Stromschlag, den ich mir dabei einfing, nicht weiter beachtete. »Das hast du großartig gemacht. Und jetzt bring dich in Sicherheit. Von hier ab übernehme ich.« Mit einem glücklichen Summen schoss er davon und verschwand in der Menge.
    Ich holte tief Luft und sah mich um. Ash und Puck hatten sich aus den Kämpfen gelöst, um mich vor den Massen zu schützen, die weiter vordrangen. Durch diese Linien würden wir brechen müssen, und zwar schnell.
    »Ash! Puck!« Sie wirbelten zu mir herum und ich deutete nach vorn. »Die Verteidigung der Festung ist zusammengebrochen! Ich gehe jetzt rein!«
    »Warte!« Mab erschien direkt vor uns, wunderschön und beängstigend wie immer. Ihre Haare zuckten um ihren Kopf wie Schlangen. »Ich werde euch einen Weg schaffen«, sagte sie nur und drehte sich zu dem chaotischen Schlachtfeld um. »Das wird den letzten Rest meiner Kraft fordern, du solltest also besser dafür sorgen, dass ich sie nicht verschwende, Missgeburt. Seid ihr bereit?«
    Obwohl ich immer noch total fassungslos war, dass Mab mir helfen wollte, nickte ich. Die Winterkönigin hob die Hand, und ich spürte, wie roher, mächtiger Schein um sie herumwirbelte. Ruckartig senkte sie den Arm und eine kalte, von Eiszapfen durchsetzte Böe fuhr durch die Menge und ließ Eissplitter auf die Kämpfenden niederprasseln, scharf wie Rasierklingen. Kreischend und halb geblendet wichen die Eisernen Feen zurück und bedeckten hastig ihre Augen und Gesichter. So öffnete sich vor uns ein Pfad, der direkt zur Festung führte.
    »Geht«, zischte Mab mit leicht angespannter Stimme.
    Wir zögerten nicht. Ich packte mein Schwert und stürzte mich, dicht gefolgt von Puck, hinter Ash durch die entstandene Bresche.
    Die Festung ragte bedrohlich über uns auf, immer noch Blitze spuckend, während die Gremlins weiter auf ihr herumwuselten. Die Elsterlinge schienen wie erstarrt zu sein, ihre Augen leer und ihre Gesichter schlaff. Offenbar bekamen sie gar nicht mit, dass um sie herum eine Schlacht tobte. Sie reagierten nicht, als wir den Fuß der Zitadelle erreichten und Ash auf die untere Kante sprang.
    Mit angehaltenem Atem betete ich, dass er nicht weggesprengt würde wie der Drache, aber es huschten so viele Gremlins herum, dass die Abwehrsysteme gar keine Notiz von uns nahmen. Es zuckten allerdings immer noch überall Blitze und es roch nach Ozon und verbranntem Fleisch, als Ash mich hochzog und wir uns gegen die Mauer drückten. Immer wieder fielen schwarz verkohlte Gremlins zu Boden, deren Anblick

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