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Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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dafür sorgte, dass ich für einen Moment das Gesicht an Ashs Schulter vergrub.
    »Eine Tür, eine Tür, mein Königreich für eine Tür«, murmelte Puck.
    »Da«, sagte Ash und deutete auf einen Balkon, der einige Meter über uns aus der Mauer ragte. »Los, wir müssen klettern.«
    An der Mauer hinaufzuklettern war nicht besonders schwierig, auch wenn es durch die Blitze und die Schreie der sterbenden Gremlins ziemlich nervenaufreibend war. Aber nach kurzer Zeit hatten wir den Balkon erreicht. Neben der Brüstung schmiegte sich eine kleine Eisentür in eine Mauernische. Da ich möglichst schnell aus dem Blitzbombardement herauswollte, lief ich hastig darauf zu. Doch bevor ich den Balkon auch nur halb überquert hatte, erzitterte die gesamte Festung wie ein Hund, der sich Wasser aus dem Fell schüttelt, und setzte sich mit einem Ruck wieder in Bewegung.
    Ich taumelte weiter und rammte meine Schulter gegen die Tür. Die gab nicht nach, egal, wie heftig ich an der Klinke riss oder mich dagegenwarf.
    »Verdammt!«, schrie Puck und duckte sich, als ganz in der Nähe ein tödlicher Blitz einschlug. Ich bekam eine Gänsehaut. »Wir müssen einen anderen Weg finden, es sei denn, einer von euch hat den Schlüssel!«
    Der Schlüssel! Mit einer schnellen Bewegung zog ich die Kette vom Hals, schob den Eisenschlüssel in das Schlüsselloch unter der Klinke und schickte ein Stoßgebet Richtung Himmel, dass er sich drehen lassen würde. Dann hörte ich ein sanftes Klicken und warf mich genau in dem Moment gegen die Tür, als die Festung einen Ruck nach vorn machte. Diesmal flog die Tür auf und ich stolperte über die Schwelle, dicht gefolgt von Puck und Ash. Kaum waren wir durch, schlug die Tür krachend hinter uns zu und schloss uns in der Festung des falschen Königs ein.

Der falsche König
    Keuchend sah ich mich um und klammerte mich an einem Rohr fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, als die Festung hüpfte, zitterte und taumelte, offenbar, um die Eindringlinge abzuschütteln. Das Innere der Burg des falschen Königs sah im Prinzip genauso aus wie das Äußere, zusammengeschustert ohne Rücksicht auf architektonische Prinzipien oder auch nur irgendeine Art von Sinn. Treppen endeten an Wänden, Türen hingen an der Decke und gewundene Gänge verschwanden im Nirgendwo oder verliefen im Kreis. Die Zimmer und Stockwerke lagen in merkwürdigen Winkeln zueinander, so dass es nicht ganz leicht war, das Gleichgewicht zu halten, und überall lagen die seltsamsten Sachen herum. Plötzlich rollte ein Dreirad an uns vorbei und knallte gegen eine Treppe, woraufhin eine Lampe, die falsch herum an der Decke hing, wild flackerte.
    »Großartig. Die Festung des falschen Königs ist ein riesiger Kaninchenbau.« Puck duckte sich, als ein Modellflugzeug vorbeiflog, das ihn nur knapp verfehlte. »Wie sollen wir in diesem Chaos denn irgendetwas finden?«
    Ich schloss die Augen und spürte, wie der dunkle Eiserne Schein um mich herum pulsierte. In Machinas Turm hatte ich gewusst, dass ich den Eisernen König am höchsten Punkt des Gebäudes finden würde, dicht am Himmel und den Wolken, wo er auf mich warten würde. Hier, in diesem überfüllten, verwirrenden Bau, konnte ich ihn ebenfalls spüren. Den falschen König. Er wusste, dass ich hier war, ein Eindringling in seiner privaten Höhle. Ich konnte seine Vorfreude und seine Erwartung spüren. Und dann richtete die Festung plötzlich ihren Blick nach innen und suchte nach uns. Nach mir.
    Zitternd öffnete ich die Augen. »Er ist im tiefsten Inneren«, murmelte ich und hängte mir Kette, Uhr und den lebensrettenden Schlüssel wieder um den Hals. »Im Herzen der Festung. Und er erwartet uns.«
    »Dann sollten wir ihn nicht warten lassen«, murmelte Ash und zog sein Schwert, das wie ein Leuchtfeuer die Dunkelheit durchdrang. Eng aneinandergedrängt schoben wir uns vorwärts, immer tiefer hinein in das düstere, verworrene Chaos der Festung des falschen Königs.
    Wir suchten uns unseren Weg zwischen Müllbergen hindurch, durch Räume, die völlig widersinnig waren, wichen Schrott und tief hängenden Kabeln aus. Einmal folgten wir einem Korridor, der uns in einer engen Spirale wieder an unseren Ausgangspunkt zurückführte. Ein anderes Mal wählten wir einen Weg durch ein Labyrinth aus riesigen Rohren, die zischend Dampf ausstießen. Und die ganze Zeit über spürte ich, wie der dunkle Schein immer stärker wurde, immer erwartungsfroher, je näher wir dem Zentrum kamen.
    Plötzlich wichen

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