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Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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einer guten Reichweite, damit sie deine Gegner möglichst auf Distanz hält.« Begleitet von einem blitzschnellen blauen Funkeln zeigte er mit seiner eigenen Waffe auf den Säbel. »Du wirst viel in Bewegung sein und Geschwindigkeit statt reiner Kraft gegen deine Gegner einsetzen. Diese Klinge wird keine schwereren Waffen abwehren können und du bist nicht stark genug, um ein Langschwert effektiv zu führen. Also werden wir dir beibringen müssen, wie man ausweicht. Das war die beste Wahl.«
    »Aber das ist Stahl«, wiederholte ich, nachdem ich ihm erstaunt zugehört hatte. Mit seinem Wissen über Waffen und Kampftechniken hätte er Kurse geben können. »Warum ein echtes Schwert? Damit könnte ich jemanden ernsthaft verletzen.«
    »Meghan.« Ash warf mir einen geduldigen Blick zu. »Genau deshalb habe ich mich dafür entschieden. Diese Waffe, die keiner von uns berühren kann, verschafft dir einen klaren Vorteil. Selbst der brutalste Dunkerwichtel wird es sich zweimal überlegen, bevor er einer echten, tödlichen Waffe entgegentritt. Die Eisernen Feen wird das natürlich nicht abschrecken, aber da kommt das Training ins Spiel.«
    »Aber … aber was ist, wenn ich dich damit treffe?«
    Ein Schnauben. »Du wirst mich nicht treffen.«
    »Wie willst du das wissen?« Sein belustigter Tonfall reizte mich. »Ich könnte dich treffen. Selbst meisterhafte Schwertkämpfer machen Fehler. Ich könnte einen Glückstreffer landen oder vielleicht siehst du mich mal nicht kommen. Ich will dich nicht verletzen.«
    Wieder schenkte er mir diesen geduldigen Blick. »Und wie viel Erfahrung hast du so mit Schwertern und Waffen im Allgemeinen?«
    »Äh.« Ich sah hinunter auf den Säbel in meiner Hand. »Ungefähr dreißig Sekunden?«
    Seine Lippen verzogen sich zu diesem gelassenen, frustrierend selbstsicheren Lächeln. »Du wirst mich nicht treffen.«
    Ich starrte ihn finster an.
    Ash schmunzelte, dann hob er die Waffe und ging langsam auf mich zu. Schlagartig war jede Heiterkeit verschwunden. Vollkommen mühelos schaltete er in seinen Raubtiermodus und fügte hinzu: »Obwohl ich möchte, dass du es versuchst.«
    Ich schluckte schwer und wich vor ihm zurück. »Jetzt gleich? Machen wir keine Aufwärmübungen oder so etwas? Ich weiß ja noch nicht mal, wie man dieses Ding richtig hält.«
    »Das ist doch ganz einfach.« Ash glitt näher und umkreiste mich wie ein hungriger Wolf. Er zeigte mit einem Finger auf die Spitze seiner Klinge. »Das scharfe Ende nach vorn.«
    »Das ist überhaupt nicht hilfreich, Ash.«
    Er lächelte grimmig und umkreiste mich weiter. »Ich würde dich liebend gern anständig unterrichten, Meghan, von Grund auf, aber das dauert Jahre, wenn nicht Jahrhunderte. Und da wir nicht annähernd so viel Zeit haben, kriegst du sozusagen die verkürzte Version. Außerdem lernt man in der Praxis am besten.« Er stach mit seinem Schwert nach mir, ohne mir auch nur ansatzweise nahe zu kommen, aber ich sprang trotzdem hastig zurück. »Und jetzt versuch, mich zu treffen. Ohne jede Zurückhaltung bitte.«
    Ich wollte nicht, aber schließlich hatte ich ihn gebeten, mich zu unterrichten. Also spannte ich meine Muskeln an, stieß einen jämmerlichen Kampfschrei aus und stürzte los, wobei ich die Schwertspitze auf ihn richtete.
    Ash glitt zur Seite. Innerhalb eines Wimpernschlags zuckte sein Schwert vor und traf mich mit der flachen Seite der Klinge an den Rippen.
    Ich kreischte, als die gnadenlose Kälte durch mein Shirt drang, und starrte ihn finster an. »Verdammt, Ash, das hat wehgetan!«
    Er schenkte mir ein humorloses Lächeln. »Dann lass dich nicht treffen.«
    Meine Rippen pochten. Heute Abend würde ich da wohl einen Striemen haben. In diesem Moment hätte ich die Klinge am liebsten hingeschmissen und wäre zurück zum Haus marschiert. Aber ich schluckte meinen Stolz hinunter und drehte mich entschlossen erneut zu ihm um. Das hier war wichtig. Ich musste lernen, mich und diejenigen, die mir wichtig waren, zu verteidigen. Mit ein paar blauen Flecken kam ich schon klar, wenn das bedeutete, dass ich irgendwann mal ein Leben retten konnte.
    Ash schwang routiniert seine Klinge und lockte mich mit zwei Fingern. »Noch mal.«
    Den Rest des Vormittags verbrachten wir mit Training. Oder besser gesagt, ich versuchte, Ash zu treffen, und musste dabei noch einige Schläge einstecken, die sich durch meine Kleidung brannten und ziemlich schmerzhaft waren. Er machte es nicht jedes Mal und ich bekam keine einzige Schnittwunde, aber

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