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Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Titel: Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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befinden, und so waren die Bisswunden schon fast verschwunden, als es dunkel wurde. Als die Temperatur fiel, machte Ash ein Feuer – natürlich nur meinetwegen – und wir teilten uns die letzten Vorräte, schauten in die Flammen und hingen unseren Gedanken nach.
    Draußen schneite es unentwegt, der Schnee türmte sich vor dem Eingang auf und die Flocken, die durch die Löcher in der Decke fielen, bildeten in der Mitte der Höhle einen kleinen Berg. Sie funkelten im Mondlicht und schwebten wie Diamantsplitter vom Himmel. Ich hätte mich am liebsten in den Lichtfleck gestellt, um sie mit der Zunge aufzufangen.
    Ash schwieg den Großteil des Abends. Er hatte unseren Kuss unvermittelt abgebrochen und sich mit einem schuldbewussten, gequälten Blick von mir zurückgezogen, wobei er irgendwas davon murmelte, ein Lager herzurichten. Jedes Mal, wenn ich versuchte, mit ihm zu reden, gab er nur knappe, einsilbige Antworten, und wann immer es ging, wich er meinem Blick aus.
    Jetzt saß er mir gegenüber, hatte das Kinn in die Hand gestützt und starrte trübsinnig ins Feuer. Ein Teil von mir wollte zu ihm rübergehen und ihn von hinten umarmen, und ein anderer Teil wollte ihm einen Schneeball in sein perfektes Gesicht pfeffern, bloß um irgendeine Reaktion zu provozieren.
    Ich entschied mich für eine weniger selbstmörderische Variante. »Hey«, meinte ich und stocherte mit einem Stock in den Flammen herum, bis sie Funken sprühten. »Erde an Ash. Woran denkst du gerade?«
    Er rührte sich nicht, und einen Moment lang dachte ich, er würde mit dem einen Wort antworten, das ihm heute Abend offenbar am liebsten war: Nichts . Doch dann seufzte er und schaute ganz kurz zu mir rüber.
    »An Zuhause«, erwiderte er leise. »Ich denke an Zuhause, an den Hof.«
    »Vermisst du es?«
    Wieder eine Pause, dann schüttelte er langsam den Kopf. »Nein.«
    »Aber es ist doch dein Zuhause.«
    »Es ist der Ort, an dem ich geboren wurde. Mehr nicht.« Seufzend schaute er wieder in die Flammen. »Ich kehre nicht oft dorthin zurück und bleibe selten längere Zeit bei Hofe.«
    Ich dachte an Mom, Ethan und unser kleines Farmhaus draußen im Sumpf und hatte plötzlich einen Kloß im Hals. »Das muss sehr einsam sein«, murmelte ich. »Bekommst du nicht manchmal Heimweh?«
    Ash musterte mich über die Flammen hinweg, Verständnis und Mitleid im Blick. »Meine Familie ist nicht wie deine«, erklärte er mir ernst.
    Mit einer geschmeidigen Bewegung stand er auf, so abrupt, als hätte er genug von dem Thema. »Schlaf ein wenig«, meinte er jetzt wieder unterkühlt. »Morgen werden wir endlich am Winterhof sein. Königin Mab wird es kaum erwarten können, dich zu sehen.«
    Mein Magen verkrampfte sich. Ich legte mich so nah ans Feuer wie möglich, wickelte mich in meinen Mantel und versuchte, an gar nichts zu denken. Eigentlich war ich mir sicher, dass ich dank Ashs letzter Worte kein Auge zukriegen würde, aber ich war wohl doch erschöpfter, als mir bewusst war, denn bald fiel ich in einen tiefen Schlaf.
    In dieser Nacht träumte ich zum ersten Mal vom Eisernen König.
    Die Szenerie war mir auf unheimliche Weise vertraut. Ich stand ganz oben auf einem großen, eisernen Turm und ein heißer Wind, der nach Ozon und Chemikalien stank, blies mir ins Gesicht. Vor mir ragte ein riesiger Thron aus Metall in den trüben, gelblichen Himmel und schien mit seinen schwarzen eisernen Spitzen die Wolken zu durchbohren. Hinter mir, am Rand eines Brunnens, lag Ashs kalter, bleicher Körper, langsam tropfte sein Blut in das Wasserbecken.
    Machina, der Eiserne König, stand vor seinem Metallthron und sein langes, silbernes Haar flatterte peitschend im Wind. Er stand mit dem Rücken zu mir und die unzähligen Kabel, die aus seinen Schultern und seiner Wirbelsäule wuchsen, umgaben ihn wie schimmernde Flügel.
    Ich trat einen Schritt vor und spähte zu der Gestalt vor dem Thron hinauf. »Machina!«, rief ich, doch meine Stimme klang im Brausen des Windes schwach und leise. »Wo ist mein Bruder?«
    Der Eiserne König hob leicht den Kopf, drehte sich aber nicht um. »Dein Bruder?«
    »Ja, mein Bruder. Ethan. Du hast ihn entführt und hierher gebracht.« Ohne auf den Wind zu achten, der an meinen Haaren und Kleidern zerrte, ging ich weiter. Über mir ertönte ein Donnerschlag und die trüben, gelblichen Wolken wurden rot und schwarz. »Du wolltest mich hierher locken«, fuhr ich fort, als ich den Fuß des Thrones erreicht hatte. »Du wolltest, dass ich im Austausch gegen

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