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Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Titel: Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Ethans Freiheit deine Königin werde. Also, hier bin ich. Jetzt lass meinen Bruder frei.«
    Machina drehte sich um. Doch es war nicht das scharf geschnittene, intelligente Gesicht des Eisernen Königs, das da auf mich herunterblickte.
    Es war mein eigenes.
    Schlagartig wurde ich wach. Mein Herz hämmerte wie wild gegen meine Rippen und mir lief der kalte Schweiß den Rücken hinunter. Das Feuer war ausgegangen und in der leeren Eishöhle war es dunkel, obwohl der Himmel, den man durch die Löcher in der Decke sehen konnte, bereits hell war. Dort, wo der Schnee eingedrungen war, lagen große, funkelnde Haufen, und an der Decke bildeten sich bereits einige neue Eiszapfen wie nachwachsende Zähne. Ash war nirgendwo zu sehen.
    Immer noch zitternd von meinem Albtraum rollte ich mich von dem erloschenen Lagerfeuer weg, stand auf und schüttelte mir die Schneeklumpen aus den Haaren. Dann wickelte ich mich fest in meinen Mantel und machte mich auf die Suche nach Ash.
    Ich musste nicht weit gehen. Er stand draußen auf der Lichtung, umgeben von wehenden Schneewirbeln. Das blaue Leuchten seines Schwerts hob sich deutlich von dem makellosen Weiß ab. An den Fußspuren im Schnee erkannte ich, dass er seine Schwertübungen gemacht hatte, aber jetzt stand er reglos mit dem Rücken zu mir und schaute hinüber zu der Schlucht, durch die wir gekommen waren. Ich zog meine Kapuze über und stapfte durch den Schnee, bis ich neben ihm stand. Er registrierte meine Anwesenheit mit einem schnellen Seitenblick, bewegte ansonsten aber keinen Muskel und blieb unverändert stehen.
    »Sie kommen«, murmelte er schließlich.
    Einen Moment später tauchte eine Gruppe von Pferden auf, so als hätten sie sich aus dem fallenden Schnee heraus materialisiert. Sie waren makellos weiß und blauäugig und schwebten ein paar Zentimeter über dem Boden. Auf ihnen saßen Ritter des Winterhofes in eisblau-schwarzen Rüstungen, durch ihre Helme in Form von knurrenden Wolfsköpfen hindurch musterten sie uns kalt.
    Ash machte einen Schritt nach vorn und schob sich mit einer subtilen Bewegung vor mich, als die Ritter herankamen und ihre Pferde kleine Geysire aus ihren Nüstern schnaubten. »Prinz Ash«, sagte einer der Ritter förmlich und verbeugte sich im Sattel. »Ihre Majestät die Königin hat von Eurer Rückkehr erfahren und schickt uns, um Euch und die Missgeburt als Eskorte zum Palast zu begleiten.«
    Der Begriff Missgeburt brachte mein Blut in Wallung, aber Ash schien von der Ankunft der Ritter nicht sonderlich beeindruckt.
    »Ich brauche keine Eskorte«, erwiderte er gelangweilt. »Kehrt in den Palast zurück und sagt Königin Mab, dass ich bald eintreffen werde. Ich bin sehr wohl dazu in der Lage, alleine mit der Missgeburt fertigzuwerden.«
    Sein Ton war erschreckend. Jetzt war er wieder ganz Prinz Ash, drittältester Sohn der Herrscherin des Winterhofes, gefährlich, kalt und herzlos. Die Ritter schienen keineswegs überrascht, was mich umso mehr beunruhigte. Dieser kalte, feindselige Prinz war offenbar der Ash, den sie kannten.
    »Bedauerlicherweise besteht die Königin darauf, Eure Hoheit«, erwiderte der erste Ritter völlig ungerührt. »Auf Befehl von Königin Mab werdet Ihr und die Missgeburt mit uns an den Winterhof kommen. Sie erwartet eure Ankunft bereits voller Ungeduld.«
    Ash seufzte.
    »Na schön«, murmelte er und schwang sich ohne mich anzusehen auf ein freies Pferd. Bevor ich protestieren konnte, griff einer der Ritter bereits nach mir und hob mich vor sich in den Sattel. »Bringen wir es hinter uns.«
    Ein paar Stunden lang ritten wir schweigend dahin. Die Ritter sprachen weder mit mir und Ash noch miteinander, und selbst die Hufe der Pferde machten beim Galopp über den Schnee keinerlei Geräusch. Ash schaute kein einziges Mal in meine Richtung. Sein Gesicht war während des ganzen Ritts eiskalt und ausdruckslos.
    Ich blieb ganz meinen Gedanken überlassen, die immer düsterer und verstörender wurden, je weiter wir ritten. Ich vermisste mein Zuhause und hatte schreckliche Angst vor der Begegnung mit Königin Mab. Und Ash hatte sich in ein kaltes, fremdes Wesen verwandelt. Im Geiste sah ich noch einmal unseren letzten Kuss und klammerte mich daran wie an einen Rettungsring bei stürmischer See. Hatte ich mir seine Gefühle für mich nur eingebildet, seine Absichten missverstanden? Was, wenn alles, was er gesagt hatte, nur Taktik gewesen war, eine List, um mich nach Tir Na Nog und zu seiner Königin zu schaffen?
    Nein, das konnte

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