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Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Titel: Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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kicherte und tätschelte den Kopf des Mädchens wie den eines kleinen Hündchens.
    »Ist sie nicht süß?«, fragte sie in die Runde, und die Höflinge überschlugen sich fast, um ihr zuzustimmen. »Solch ein Talent, und das schon in diesem Alter. Ich verstehe einfach nicht, wie Leanansidhe es ertragen konnte, sie aufzugeben.«
    Sie lachte, und die Adeligen stimmten in ihr Lachen ein. Das Mädchen hatte die Hände im Schoß gefaltet und starrte mit leerem Blick auf die Feen, die um sie herumstanden. Als das Gelächter langsam verebbte, entdeckte uns die Königin endlich am Rand der Lichtung, und ihre blauen Augen leuchteten erfreut auf.
    »Oh, meine Lieben, wir sind ja schrecklich unhöflich.« Grazil richtete sie sich auf und winkte uns mit einer schlanken Hand zu sich. »Wir haben doch hochverehrte Gäste, die wieder einmal von einer schier unmöglichen Queste zurückgekehrt sind. Sir Fagan, Sir Torin, bitte, tretet näher.«
    Als ich sah, wie Ash tief Luft holte und sich innerlich wappnete, nahm auch ich meinen ganzen Mut zusammen. »Los geht’s«, flüsterte ich und warf mich in die Brust. »Mach es einfach so wie ich.«
    Ich hob den Kopf, streckte das Kinn vor und plusterte mich auf, dann stolzierte ich auf die wartende Königin zu.
    Titania legte die Fingerspitzen aneinander und beobachtete unseren Auftritt mit einem feinen Lächeln auf den perfekten Lippen. Ihr Blick war allerdings nicht auf mich gerichtet, sondern auf den »Sommerritter« an meiner Seite. Soviel musste ich Ash zugestehen, er spielte seine Rolle tadellos, hielt den Kopf hoch erhoben, ließ ein stolzes Lächeln aufblitzen und konzentrierte sich ausschließlich auf die Königin. Sehr gut , dachte ich, als wir uns am Fuß des Thrones verbeugten. Immer schön auf Eisbubi schauen. Den Hanswurst neben ihm brauchst du gar nicht zu beachten. Achte nicht auf den Mann hinter dem Vorhang.
    »Sir Fagan.« Titania musterte mich flüchtig. »Sir Torin.« Sie schenkte Ash ein strahlendes Lächeln. »Willkommen zurück. Ich bitte Euch, meinen Gatten zu entschuldigen – er weilt zurzeit nicht bei Hofe, und ich bin nicht sicher, wann er zurückkehren wird.«
    »Wir bedauern zutiefst, König Oberon nicht begegnen zu können«, erwiderte Ash mit klarer, selbstbewusster Stimme, in der ein Hauch Prahlerei mitschwang. Dann ergriff er die ausgestreckte Hand der Königin und führte sie an die Lippen. »Doch in Eurer Gegenwart sein zu dürfen, Majestät, ist ebenso viel wert wie alle Segenswünsche unseres noblen Herrschers.«
    Fast hätte ich ihn überrascht angestarrt. Ich konnte mich gerade noch zusammenreißen und biss mir auf die Lippe, um nicht breit zu grinsen. Sieh mal einer an, Eisbubi. Spielst also doch noch deine Rolle. Ich hatte schon ganz vergessen, dass du auch das ganz gut kannst, wenn man dich nur heftig genug dazu drängt.
    »Oh, Sir Torin.« Titania errötete und schaffte es, verlegen und beschämt zu wirken, während sie gleichzeitig triumphierend grinste. »Ihr seid ein solcher Schmeichler. Und wir sind so froh, dass Ihr zurückgekehrt seid. Ihr müsst ja einiges zu berichten haben, meine werten Herren. Der gesamte Hofstaat ist schon sehr gespannt auf Eure neuesten Abenteuer.« Sie verschränkte die Hände vor der Brust. »Ich bestehe darauf, dass Ihr uns heute beim Abendessen in der Großen Halle Gesellschaft leistet. Dann wollen wir auf Eure hehren Missionen anstoßen und Eure großen Taten würdigen. Außerdem könnt Ihr miterleben, wie meine neueste Errungenschaft für Euch spielt.« Wieder strich sie dem Mädchen über das Haar, doch Ash würdigte den kleinen Menschen keines Blickes.
    »Es wäre uns eine große Ehre, Majestät.«
    »Dann ist es entschieden.« Titania entließ uns mit einem würdevollen Nicken. »Heute Abend werden wir uns wiedersehen. Ich bin höchst gespannt, zu erfahren, was Ihr unterwegs erlebt habt.«
    Wir verbeugten uns, und Ash ergriff noch einmal die Hand der Königin und führte sie an seine Lippen. »Bis heute Abend, Majestät«, murmelte er. Beim Verlassen des Thronsaals spürten wir den Blick der Königin im Rücken, der uns zum Eingang des Dornentunnels folgte.
    Ich verkniff mir das Lachen, bis wir weit genug entfernt waren, doch dann drehte ich mich mit einem begeisterten Kichern zu Ash um. »Was war das denn, Eisbubi? Seit wann bist du denn ein solcher Charmebolzen? Ich wusste ja gar nicht, was alles in dir steckt.«
    Ash wurde feuerrot. »Ich habe getan, was getan werden musste«, erwiderte er ohne mich

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