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Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Titel: Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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anzusehen und verschränkte die Arme vor der Brust. »Wir sind an die Königin herangekommen und haben gesehen, worauf Leanansidhe uns angesetzt hat. Jetzt stellt sich die Frage, wie wir sie von Titania wegbekommen sollen – wie wir sie vom Sommerhof wegbekommen sollen.«
    »Keine Sorge, Eisbubi. Ich habe bereits einen Plan.« Ich schenkte ihm mein schönstes Schelmengrinsen und rieb mir die Hände. »Robin Goodfellows brillanter Streich. Kommt sogleich.«
    Die Große Halle war nicht wirklich eine Halle, sondern eher eine Art offener Hof unter dem Sternenzelt mit einem Fußboden aus Marmor, ringsum eingeschlossen von einem riesigen Heckenlabyrinth. Mitten in dessen Zentrum, zwischen einhorn- und löwenförmigen Büschen, feierte die Sommerkönigin an einer langen, ganz in Weiß und Gold gehaltenen Tafel ihre höchst extravaganten Partys, die stark an die Teestunden eines gewissen verrückten Hutmachers erinnerten. Um zu einer dieser Veranstaltungen eingeladen zu werden, musste man entweder ein Favorit der Königin sein, oder der Nächste auf ihrer imaginären Enthauptungsliste. Es muss wohl nicht extra erwähnt werden, dass Oberon niemals daran teilnahm.
    Für »Sir Torin« und mich stellte der Irrgarten kein Problem dar, und auch wenn einige der Statuen versuchten, uns in die falsche Richtung zu schicken, fanden wir in null Komma nichts die Dinnertafel im Herzen des Labyrinths. An ihr saßen die Lichten Höflinge in den fantastischsten Abendroben, darunter Kleider aus Federn und Rosenblättern oder Mäntel aus Schleierkraut und Spinnweben. Und am Kopf der Tafel thronte die lächelnde Sommerkönigin, in deren goldenem Haar Blumen und funkelnde Mondsteine eingeflochten waren. Huldvoll winkte sie uns zu sich.
    Zu ihrer Rechten saß das Menschenkind Vi und arbeitete sich mit großer Ernsthaftigkeit durch einen beeindruckenden Berg aus pinkem und blauem Kuchen. Die Violine lag auf einem Kissen, das direkt hinter ihrem Stuhl von einem Satyr bereitgehalten wurde. Das Mädchen sah nicht einmal hoch, als wir uns näherten, doch die Königin schenkte uns ein strahlendes Willkommenslächeln.
    Nach den Begrüßungsfloskeln und nachdem sich auch der Rest der Adeligen gesetzt hatte, bat die Königin gurrend: »Nun berichtet uns von Euren neuesten Abenteuern, edle Ritter. Sir Torin, würdet Ihr gerne den Hofstaat mit Euren wackeren Taten und Questen erfreuen?«
    Torin, der neben mir saß, neigte den Kopf. »Ach, Majestät, nichts würde mich glücklicher machen.« Er nickte mir mit einem finsteren Blick zu. »Doch heute Abend ist es an Sir Fagan, unsere Abenteuer zu besingen. Ihm gebührt dieses Recht, da wir darum gewettet haben, wem diese Ehre zufallen solle, und ich habe verloren. Mit Eurer Erlaubnis werde ich ihm das Geschichtenerzählen überlassen.«
    Titania zog einen Schmollmund, strahlte dann aber sofort wieder. »Nun denn, Sir Torin, so sei es. Doch ich bestehe darauf, dass Ihr mir heute Abend Gesellschaft leistet. Das ist das Mindeste, was Ihr tun könnt.« Sie zeigte auf den Platz zu ihrer Linken, der frei geblieben war. »Setzt Euch, Sir Torin. Entspannt ein wenig. Lasst Euch zur Abwechslung einmal von meiner Dienerschaft verwöhnen.«
    »Majestät, es gehört sich nicht, dass …«
    »An meinem Hof entscheide immer noch ich, was sich gehört und was nicht, Sir.« Der Klang von Titanias Stimme erinnerte an in Samt gehüllten Stahl. »Wie Ihr sehen könnt, ist mein Gemahl nicht hier, ich brauche also jemanden, der mich vor dem Gesindel bei Hofe beschützt. Und welch besseren Beschützer könnte ich an meiner Seite haben als einen berühmten fahrenden Ritter?« Sie zeigte wieder auf den Stuhl, diesmal mit mehr Nachdruck. »Setzt Euch, Sir Torin. Das ist ein Befehl Eurer Königin.«
    Sir Torin setzte sich. Vi starrte ihn über den Tisch hinweg an, wobei ihr Mund völlig mit Kuchenglasur verschmiert war, doch Titania würdigte das Kind keines Blickes. Ihre Aufmerksamkeit schien sich vollständig auf den Ritter verlagert zu haben, der nun an ihrer Seite saß. Torin erwiderte den Blick der Königin und schenkte ihr ein zögerliches, verstohlenes Lächeln.
    »Nun, Sir Fagan«, verkündete Titania, ohne mich anzusehen, »wie es aussieht, werden wir heute also Euch lauschen, wenn Ihr von Euren Abenteuern singt. Ich hoffe doch sehr, dass es sich als unterhaltsam herausstellen wird.«
    Oh, wenn du wüsstest. »Ganz gewiss, meine Königin.« Ich grinste breit. Dann entfernte ich mich mit einer schnellen Drehung von dem

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