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Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Titel: Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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und bewegten ihre Zweige im Rhythmus der Musik, ja selbst die unzähligen Blumen, die hier überall wuchsen, wiegten sich im Takt. Auf der weiten Fläche wanderten Dryaden, Satyrn, Gnome und andere Sommerfeen herum, sie saßen auf Bänken, unterhielten sich oder tanzten gemeinsam im Gras. Ja, ich war eindeutig zu Hause angekommen.
    Ich spürte Ashs Blick im Rücken und wusste, dass er mich am liebsten umgebracht hätte, doch in diesem Moment entdeckten uns die Feen, die dem Rand des Platzes am nächsten waren, und sprangen auf.
    »Sei brav, Eisbubi«, raunte ich ihm zu und setzte eine strahlende Miene auf, als die Menge sich näherte. »Sie kommen, also immer hübsch lächeln und bloß nicht deinen Partner erstechen. It’s showtime.«
    »Sir Fagan!«, rief ein weiblicher Satyr, der enthusiastisch auf uns zu sprang. Ihre Hufe klapperten fröhlich auf den Pflastersteinen. »Sir Torin! Ihr seid zurückgekehrt, und Ihr seid am Leben. Willkommen zurück!«
    »Wie war Eure Reise, Sir Fagan?«, fragte mich eine Nymphe mit einem verschlagenen Grinsen. »Ist es Euch diesmal gelungen, den Schatz der Mondbestie zu erringen? Habt Ihr den gefürchteten Wurm der Kahlen Sümpfe erlegt? Berichtet uns von Euren Abenteuern.«
    »Ja, ja«, rief ein Heinzelmännchen. »Was ist passiert?«
    »Ja, erzählt!«
    »Erzählt uns Eure Geschichte!«
    Ich hob eine Hand. »Genug, liebe Leute, genug! Uns bleibt noch genügend Zeit für Geschichten und Lieder und Berichte kühner Taten, doch nun ist nicht der rechte Moment.« Sie beruhigten sich etwas und bedachten uns mit enttäuschten Blicken. Ich stieß einen erschöpften Seufzer aus. »Sir Torin und ich sind weit gereist, und wir fühlen uns ermattet. Jawohl, wir mögen Geschichten zu erzählen haben, doch zunächst müssen wir mit unserem Herrn sprechen.«
    »König Oberon hat den Hof auf unbestimmte Zeit verlassen«, erklärte die Satyrin und musterte mich mit ihren großen, braunen Augen. Dann schoss ihr Blick abrupt zu »Torin«, der neben mir stand, und sie grinste. »Aber Königin Titania ist hier, und ich bin mir sicher, dass sie Euch gerne empfangen wird. Soll ich einen Boten suchen, der sie von Eurer Rückkehr in Kenntnis setzt?«
    »Das wäre zu reizend, werte Dame«, meldete sich Ash neben mir und brachte mich damit kurz aus dem Konzept. Die Satyrin strahlte und hüpfte davon, während wir uns auf den Weg zu dem Tor machten, das den öffentlichen Platz von Oberons Allerheiligstem trennte. Die Sommerfeen lächelten und nickten oder grinsten und tuschelten hinter vorgehaltener Hand. Wir ignorierten sie. So weit, so gut. Schritt eins – in den Sommerhof einzudringen – hatte reibungslos funktioniert. Jetzt mussten wir nur noch Leanansidhes Violine finden und aus Arkadia verschwinden, ohne dass unsere Tarnung aufflog. Und so wie ich die Sommerkönigin und ihren leicht zwanghaften Charakter kannte, befand sich das Ding wahrscheinlich in ihren Privatgemächern. Dadurch wurde die Sache … interessant.
    Verstohlen schaute ich zu Ash. Eine Möglichkeit, wie wir in das Schlafzimmer der Königin gelangen konnten, fiel mir sofort ein, aber er würde wahrscheinlich ausflippen, wenn ich das vorschlug, also hielt ich vorerst den Mund.
    »Was?«, seufzte Ash. Ich blinzelte unschuldig.
    »Hm?«
    »Du siehst mich schon wieder so an«, fuhr er fort, als wir stehen blieben – wenige Meter vor dem Tor und den beiden mächtigen Trollen in roter Uniform mit Messingknöpfen, die es bewachten. »Dieser Blick bedeutet, dass du einen Plan hast, und dass er mir nicht gefallen wird. Ganz und gar nicht gefallen wird.«
    »Na ja … Ja, ich hätte da eine Idee …«
    »Und?«
    »Und … sie wird dir nicht gefallen. Ganz und gar nicht gefallen.«
    Er seufzte wieder und rieb sich die Augen. »Ich denke, ich habe eine Vorstellung von dem, was du vorschlagen wirst«, murmelte er mit einem gequälten Blick. Ich zuckte nur mit den Schultern.
    »Es wäre nun mal der leichteste Weg, um zu überprüfen, ob sie die Violine in ihren Gemächern aufbewahrt. Du könntest sogar anbieten, ihr ein Ständchen zu bringen.«
    »Wenn Titania mich durchschaut, bin ich tot, bevor ich auch nur mein Schwert ziehen konnte.«
    Und wäre das nicht äußerst tragisch? »Eisbubi, bitte«, protestierte ich grinsend. »Als ob ich das jemals zulassen würde. Deine Tarnung ist narrensicher. Setze einfach keine Wintermagie ein, dann wird alles gut gehen.«
    Ash fuhr sich mit den Fingern durch die Haare und beugte sich zu mir rüber. »Puck«,

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