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Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Titel: Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Winterprinzen. Hetzt ihn und reißt ihn in Stücke!«
    Brüllend verteilten sich die Büsche im Labyrinth. Vom Hof in der Mitte her hörte ich Kreischen und Geschrei, als die Party der Hofleute rüde unterbrochen wurde. Titania wartete noch einen Moment, dann drehte sie sich zu mir um.
    »Ich werde ihn finden!«, fauchte sie. Das fast schon elektrisch blaue Glühen ihrer Augen vertrieb die Dunkelheit. »Für diese Demütigung wird er bezahlen! Goodfellow, ruf die Wachen, die Ritter, die Dienerschaft. Alarmiere den Rest von Arkadia. Der Winterprinz wird unseren Hof nicht lebend verlassen!«
    Ich verneigte mich. »Gewiss, meine Königin«, versicherte ich ihr gedehnt. »Und dürfte ich vorschlagen, die Ritter für die Suche nach Eisbubi zumindest in Vierer- oder Sechsergruppen einzuteilen? Es sei denn, Ihr wollt in den Fluren bis zum Wilden Wald überall tiefgefrorenes Ritterschaschlik vorfinden. Ash kann ziemlich gut mit seinem Schwert umgehen.«
    Mit funkelnden Augen hob Titania die Hand. Ein Blitz schoss herab, Rauch und der Geruch von verbrannter Erde stiegen vom Boden auf, dann war die Sommerkönigin verschwunden.
    Ich atmete tief durch und ballte die Fäuste, damit meine Hände aufhörten zu zittern. Letzter Akt: beendet. Das war leichter als gedacht. Und jetzt … bleibt zu hoffen, dass der andere Teil ebenfalls problemlos abgelaufen ist …
    »Nette Vorstellung, Goodfellow«, lobte eine Stimme hinter mir.
    Erschöpft drehte ich mich um und sah, wie Ash aus dem Schatten des Labyrinths trat, immer noch als Sommerritter getarnt. Er trug ein schlafendes Kind in den Armen und drückte es fest an seine Brust. Vi schnarchte leise. Rund um ihren Mund klebte immer noch blaue Kuchenglasur. Bei der Menge an Schlafpulver, die sie heute Abend in sich reingestopft hatte, würde sie wahrscheinlich noch ein paar Stunden völlig weggetreten sein. Die ganze Flirterei mit der gigantischen Trollköchin in der Küche, die nötig gewesen war, um das Pulver in die angerührte Glasur zu schmuggeln, hatte sich also wenigstens gelohnt.
    »Oh, gut, du hast sie gefunden.« Ich versuchte, ihn anzugrinsen, fühlte aber in Wirklichkeit eine seltsame Müdigkeit. »He, war das nicht eine grandiose Vorstellung? Eindrucksvoll genug, um eine Feenkönigin und den gesamten Sommerhof zu täuschen. Das wird vermutlich Geschichte schreiben.« Ash lächelte nicht, was mich seufzen ließ. »Also, wie viel hast du mitbekommen?«
    »Genug.«
    »Tatsächlich?« Ich sah ihn halb erschöpft, halb herausfordernd an. »Und hast du dazu irgendwas zu sagen, Eisbubi?«
    »Nein.« Feierlich schüttelte er den Kopf. »Du hast gesagt, was nötig war. Du hast getan, was erforderlich war, um die Aufgabe zu erfüllen.«
    »Ach? Wie furchtbar großzügig von dir, Prinz.«
    »Nichts davon war gelogen, Goodfellow.« Ash sah mich durchdringend an. »Nichts von dem, was du gesagt oder getan hast, war wider deine Natur. Deshalb hat Titania dir bereitwillig geglaubt. Ich hätte es ebenfalls geglaubt.«
    Ich seufzte noch einmal. »Gut zu wissen, wo ich stehe«, murmelte ich dann und rieb mir die Augen. »Dann lass uns gehen, Eisbubi. Verschwinden wir von hier, bevor Titania deinen Doppelgänger einfängt und herausfindet, dass er lediglich von ein paar Zweigen, Bindfäden und einer deiner Haarsträhnen zusammengehalten wird. Bei dem ganzen Theater hier sollte es ein Leichtes sein, sich heimlich, still und leise davonzuschleichen.«
    Nicht ganz so leicht. Dank meines kleinen Ash-Klons herrschte am Sommerhof zwar das reinste Chaos, und alle überschlugen sich, um ihn zu finden, aber dennoch konnten wir nicht ganz ungehindert fliehen. Wir landeten mitten in einer Löwenzierhecke, die dringend gestutzt werden musste, und als Eisbubi sein Schwert zog, um gegen die Kreatur zu kämpfen, verflüchtigte sich seine Tarnung. Und natürlich begegnete uns im Anschluss eine Gruppe Sommerritter, mit denen wir eine schwungvolle Runde Fangen spielten, bevor wir uns endlich in die Hecke flüchten konnten. Während uns die Ritter dicht auf den Fersen waren, führte ich uns durch einen gewundenen Dornentunnel, der immer enger und enger wurde, bis er schließlich unvermittelt endete.
    Ash fluchte leise und sah sich hektisch um, als sich das Geräusch schwerer Stiefel näherte.
    »Bist du etwa falsch abgebogen, Goodfellow?«, knurrte er.
    »Entspann dich, Eisbubi. Ich weiß, was ich tue.« Ich tastete unter einem alten Baumstamm herum und zog schließlich ein einfaches, grünes Tuch hervor, das

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