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Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Titel: Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Luft. Mit leiser Stimme fragte er: »Was würdest du verlangen, damit du sie gehen lässt?«
    »Was?« Leanansidhe blinzelte überrascht und starrte den Winterprinzen fassungslos an, der ihren Blick gelassen erwiderte. » Was hast du gesagt, Liebes? Ich bin mir nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe.«
    Schnell trat ich an seine Seite.
    »Sie ist noch ein Kind, Lea.« Die Königin der Exilanten drehte sich zu mir um und spannte sich an wie ein wütender Puma. »Du kannst sie nicht so halten. Sie hat irgendwo eine Familie. Sie muss nach Hause zurückkehren.«
    »Sie ist bei mir zu Hause, Liebes.« Empört richtete Leanansidhe sich zu ihrer vollen Größe auf, und ihre kupferblonden Haare peitschten wild um ihr Gesicht. »Und das Mädchen gehört mir! Ash, Liebes.« Sie wandte sich wieder an den Winterprinzen. »Ich kann das einfach nicht glauben. Deine eigene Königin verfährt wesentlich schlimmer mit den Menschen an ihrem Hof. Und du – ich weiß, was du den Sterblichen im Laufe der Jahre alles angetan hast, du genauso wie Goodfellow, ihr alle beide! Wie könnt ihr es wagen, über mich zu urteilen? Seid ihr vielleicht weich geworden, meine Lieben? Habt ihr etwa vergessen, dass wir Feen sind?«
    Wow, zwei launische Feenköniginnen an einem Tag vergrätzt. Damit hatten wir bestimmt einen Rekord aufgestellt. Ich trat einen Schritt vor, bevor Lea auf die Idee kam, Ash in ein Cembalo zu verwandeln.
    »Ganz und gar nicht«, sagte ich schnell und grinste die empörte Königin der Exilanten breit an. »Beruhige dich, Lea. Es ist ja nicht so, als wollten wir uns das Kind schnappen und damit abhauen. Wir sind bereit, dir einen Handel vorzuschlagen.«
    Das besänftigte Leanansidhe ein wenig. »Einen Handel, Liebes?«, wiederholte sie nachdenklich und tat dabei so, als wäre sie nicht sonderlich interessiert, doch ich wusste, dass sie neugierig geworden war. Sie konnte gar nicht anders; das gehörte zu unserer Feennatur. »Und dürfte ich fragen, was in aller Welt ihr mir für die Freiheit des Mädchens anbieten könntet? Nur damit du es weißt, Liebes, der Preis wird hoch sein. Immerhin gehört dieses Mädchen zu meinen absoluten Lieblingen. Ich fürchte, euer Angebot muss schon ziemlich …«
    Ich griff unter mein Hemd, zog einen Spiegel hervor und ließ ihn in der Sonne aufblitzen. Es war ein kleiner, goldener Handspiegel, mit Blumen aus Juwelsplittern am Rand und fein gearbeiteten Silberranken am Griff. Als ich ihn hervorzog, gab er einen süßen, durchdringenden Ton von sich, der die Vögel im näheren Umkreis zum Singen brachte und sogar ein neugieriges Paar Rehe aus dem Wald anlockte.
    Leanansidhe riss die Augen auf. »Das … das ist doch …« Verblüfft blinzelte sie mich an, dann warf sie den Kopf zurück und lachte. »Oh, Robin, du schlimmer, brillanter Junge. Du hast ihn also doch gestohlen. Wie in aller Welt ist dir das gelungen?«
    »Das ist eine sehr lange Geschichte« erklärte ich. »Eine, die zu einem anderen Zeitpunkt erzählt werden sollte.« Ich warf den Spiegel in die Luft und fing ihn lässig wieder auf, dann streckte ich ihn Leanansidhe entgegen. »Also, Lea, haben wir eine Abmachung, oder nicht?«
    »Bring das Mädchen zurück zu ihrer Familie, Liebes.« Leanansidhe nahm mir mit sichtbarem Entzücken den Spiegel aus der Hand. »Ich habe sie in irgendeiner Kleinstadt in den Ozark Mountains entdeckt. Wahrscheinlich kann sie euch sagen, wo sie wohnt … Ich hatte sie noch nicht sehr lange. Wie dem auch sei, ich denke, unsere Angelegenheiten sind damit geregelt.«
    »Eine Sache wäre da noch«, meldete sich Ash, bevor die Königin der Exilanten aufbrechen konnte. »Grimalkin. Wir müssen ihn finden. Du sagtest, du wüsstest, wo er sich aufhält.«
    »Nein, Liebes.« Leanansidhes bewunderte sich in dem Spiegel und wirkte dabei ungefähr so selbstzufrieden wie eine satte Katze. »Ich sagte, ich könnte euch eventuell die entsprechende Richtung weisen.«
    »Und welche Richtung wäre das?«
    Leanansidhe riss sich von ihrem Spiegelbild los und schenkte uns ein mildes Lächeln. »Nun ja, meine Lieben«, hob sie an und wedelte vage mit der Hand. »Irgendwo im Geisterwald leben drei Hexen, dort würde ich anfangen. Dieser Ort ist genauso gut wie jeder andere. Aber jetzt muss ich wirklich los, meine Lieben. Immerhin muss ich noch eine Violine ersetzen. Viel Glück bei eurer Suche nach Grimalkin. Falls ihr es schafft, den hinterhältigen kleinen Racker aufzuspüren, seid doch so lieb und grüßt ihn von

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