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Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Titel: Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Winterfeen sich hastig in Bewegung setzten, entweder um anzugreifen oder um zu fliehen. Eisige Magie wurde freigesetzt, wahrscheinlich von Ash, gefolgt von einem entsetzten Schrei.
    »Was bist du?«, brüllte jemand, und dann war ein Krachen zu hören und das laute Klirren von Eis, das am Boden zerbrach. Lautes Lachen – Ashs Lachen, triumphierend und trotzig, ließ mich innehalten.
    Was bist du?
    Eine gute Frage. Ich hatte sie mir selbst schon mehr als einmal gestellt. Körperlich war Ash derselbe geblieben; noch immer war er schlank und geschmeidig, beherrschte die Wintermagie und sein Schwert so meisterhaft, dass er ein todbringender Krieger blieb. Er war wie früher leidenschaftlich, loyal und beschützend und sein Blick konnte so eisig werden, dass man innerlich erfror. In dieser Hinsicht hatte sich nichts geändert.
    Und doch war er manchmal wie verwandelt. Man würde Ash wohl niemals als sanftmütig bezeichnen können, aber der Eispanzer, der den Winterprinzen stets umgeben hatte, war verschwunden. Er war jetzt … weicher, war auf eine Weise einfühlsam, wie er es als Dunkler nie hätte sein können. Manchmal wirkte er so menschlich – durch subtile Kleinigkeiten, die mir erst nach und nach zu Bewusstsein kamen und mich fast vergessen lassen konnten, dass er einmal dem Winterhof angehört hatte.
    Die Frage war also, ob Ash ein Sterblicher war genau wie ich, ausgestattet mit Schein und Feenmagie, die eine Art Relikt aus seinem Leben als Winterprinz darstellten. Oder war er noch immer ein Feenwesen? Eine Fee … mit der Seele eines Menschen?
    Ich wusste es nicht. Und eigentlich kümmerte es mich auch nicht. Ash war Ash. Man konnte ihm keinen Stempel aufdrücken; niemand hatte je erreicht, was er erreicht hatte, niemand im gesamten Feenreich war wie er. Er war … einzigartig.
    Wieder hallte ein Schrei durch die Gänge. Ich ließ den zunehmenden Schlachtenlärm hinter mir und registrierte lächelnd das schmerzerfüllte und empörte Gebrüll. Was auch immer er sein mochte, er war der Beste, in dem, was er tat. Er würde sicher nicht lange brauchen.
    In diesem Jahr wurde das Elysium in Königin Mabs Ballsaal abgehalten, der bereits voller Feen war. Am Eingang wartete ein Herold der Dunklen und kündigte mich mit hoher, klarer Stimme an: »Ihre Majestät Meghan Chase, Monarchin von Mag Tuiredh, Herrscherin der Gebiete des Eisens, Königin der Eisernen Feen.«
    Dann zögerte er kurz, als wollte er die Ankündigung für Ash folgen lassen, aber Ash war ja gerade nicht bei mir. Nach einem Moment nickte er und ich betrat unter den aufdringlichen Blicken Dutzender Feen den Saal.
    Am anderen Ende des Raums stand eine lange, weiße Tafel, an der bereits drei Personen Platz genommen hatten und noch zwei Stühle frei geblieben waren. Königin Mab, König Oberon und Königin Titania erwarteten mich, als ich kerzengerade und erhobenen Hauptes durch den Saal schritt.
    »Meghan Chase.« Mabs Begrüßung vermittelte mir nicht wirklich den Eindruck, willkommen zu sein. Die Monarchin der Dunklen saß in der Mitte der Tafel. Ihr langes, schwarzes Haar war zu einer eleganten Hochsteckfrisur aufgetürmt, die mit kleinen Eiszapfen fixiert war. »Welch unverhoffte Bereicherung unserer Gesellschaft.«
    »Königin Mab«, grüßte ich sie höflich und wandte mich dann mit einem Nicken nach links, wo mein Vater saß. »König Oberon, Königin Titania.« Die Sommerkönigin spitzte pikiert die Lippen und ignorierte mich, doch Oberon nickte gemessen mit dem Kopf. Nicht unfreundlich, aber auch nicht das, was man der eigenen Tochter gegenüber erwarten würde. Ich unterdrückte ein Seufzen. Es würde ein langer Abend werden.
    »Wo ist Ash?«, wollte Mab wissen und blickte kurz zur Saaltür hinter mir. »Ist er nicht gekommen? Ist er nicht begierig, seinen alten Hof und seinesgleichen zu besuchen?« Sie senkte die Stimme, in der plötzlich eine leise Drohung mitschwang. »Hat er uns so schnell vergessen?«
    »Nein, Königin Mab, Ash ist hier«, versicherte ich ihr eilig, da ich wusste, dass Mab schnell beleidigt und äußerst nachtragend war. »Er wurde … aufgehalten, draußen im Hof. Aber er wird sicher in ein paar Minuten hier sein.«
    »Verstehe.« Das beschwichtigte Mab offenbar, denn sie lehnte sich zurück und fuhr fort: »Gut. Ich würde gerne wissen, wie Ash in diesem verpesteten Reich zurechtkommt.«
    Mir lag schon eine Antwort auf der Zunge – dass Ash prima zurechtkäme, vielen Dank auch –, als plötzlich sämtliche Lichter,

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