Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)
strahlten wieder in diesem wundervollen Silber und er schenkte mir ein verlegenes Lächeln. »Ich bin ein ganz schöner Jammerlappen, was?«, fragte er kläglich und schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe kein Heimweh. Vielleicht vermisse ich meine Familie, aber mein Heim ist in Mag Tuiredh, oder wo auch immer du deinen Herrschaftssitz haben möchtest: im Nimmernie, im Eisernen Reich, selbst in der Welt der Sterblichen – das ist mir ganz egal. Meghan …« Er schob sich ganz dicht an mich heran und streichelte meine Wange. »Mein Heim ist dort, wo du bist.«
Nicht weinen, Meghan . Ich biss mir auf die Lippe, um die Tränen zurückzudrängen. Schließlich durfte ich nicht mit verquollenen Augen am Winterhof erscheinen. Aber manchmal überrumpelte mich Ash mit diesen leisen, aufrichtigen Erklärungen, und dann konnte ich einfach nicht anders.
»Tut mir leid«, murmelte er, vielleicht auch, weil er meine Tränen für ein Zeichen von Gewissensbissen hielt. »Ich werde nicht mehr vom Winterhof sprechen. Schließlich wusste ich ja, dass ich irgendwann zurückkommen und Mab gegenübertreten würde. Da solltest du dir nicht anhören müssen, wie ich wieder und wieder davon anfange …«
»Ash«, unterbrach ich ihn und drückte einen Finger an seine Lippen, woraufhin er erstaunt die Augenbrauen hochzog. »Küss mich einfach.«
Er lächelte, schlang den Arm um meine Schultern, zog mich an sich und neigte den Kopf, bis seine Lippen auf meinen lagen.
Wir küssten uns in der dunklen Kutsche, fanden unseren Rhythmus, ohne uns um die Stadt der Dunklen zu kümmern, die an den Fenstern vorbeizog. Zunächst war Ash zärtlich, hielt sich zurück, doch als ich mich vorbeugte und federleichte Küsse auf seinen Hals hauchte, stöhnte er leise, flüsterte meinen Namen und ließ den Kopf an die Lehne sinken. Ich drängte ihn in die Ecke und vergrub die Hände in seinen Haaren, während er immer wieder über meinen Rücken streichelte. Nun waren unsere Küsse hungrig, fordernd. Meine Zunge drängte zwischen seine Lippen, dann glitt seine über meinen Hals, bis ich keuchte. Meine Hand fuhr suchend von seiner Brust über den flachen, harten Bauch, schob sich unter den Stoff und wanderte über seine Rippen. Er zuckte zusammen und atmete gepresst, bevor seine kühlen Lippen wieder über meine heiße Haut strichen.
Schließlich löste er sich von mir und funkelte mich mit strahlenden Silberaugen an. »Meine Königin«, keuchte er und legte eine Hand an meine Wange. Mein Magen machte Purzelbäume. »Ich gehöre ganz dir. Ganz egal, was Mab sagt oder wie lange ich in Tir Na Nog gelebt habe, mein Leben gehört dir. Nichts wird mich jemals dazu bringen, dass ich von deiner Seite weiche.«
»Wenn du so weitermachst, heule ich gleich wieder los«, warnte ich ihn, als mir die Tränen in die Augen stiegen und sein wunderschönes Gesicht verschwamm. »Und dann wird Mab entweder hocherfreut sein, dass ich in Tränen aufgelöst bin, oder sie wird uns zutiefst verachten.« Mit einem leisen Lachen zog er mich an sich und hielt mich so fest, als müsse er mich vor der ganzen Welt beschützen. Ich spürte seinen Herzschlag unter meinen Fingern, dann beugte er sich zu meinem Ohr hinunter und flüsterte: »Ich liebe dich, Meghan.« Ich schniefte glücklich und verbarg das Gesicht an seinem Hemd. Ash stützte das Kinn auf meinen Kopf und spähte aus dem Fenster. »Ich habe nichts mehr zu verbergen«, erklärte er leise, und es klang gleichzeitig zufrieden und trotzig. »Weder vor Mab noch vor sonst jemandem. Sollen sie doch reden und starren. Dieses Elysium wird ganz anders sein.«
Abrupt kam die Kutsche vor den Toren des Winterpalastes zum Stehen. Ash ließ mich widerstrebend los, als ich mich aufrichtete, um mich für die bevorstehende Prozedur zu sammeln. Der Kutscher sprang vom Bock, öffnete uns die Tür und ließ einen eisigen Windstoß herein. Ash stieg zuerst aus und half mir galant aus dem Wagen.
»Bist du bereit?«, fragte ich leise, als ich den kalten, verschneiten Hof betrat. Überall hingen Eiszapfen, und die Luft war schneidend kalt. Oh ja, wunderbares Wetter bei den Dunklen. Daran konnte ich mich nur zu gut erinnern. Glitch und eine Eskorte von Eisernen Rittern kamen herbei, nahmen Aufstellung und hielten sich bereit, um uns zu folgen. Ash nickte, bot mir den Arm, und zusammen betraten wir Mabs tiefgefrorenes Domizil.
Während wir den Hof mit seinen Eisstatuen und den riesigen, bunten Kristallen überquerten, fielen mir als Erstes die
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