Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Titel: Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
Vom Netzwerk:
seufzte Grimalkin vor uns. »Um die Formulierung des Wunsches müsst ihr euch keine Gedanken machen – darum kümmere ich mich. Eure Aufgabe besteht lediglich darin, die Königin am Wächter des Baumes vorbeizuschleusen. Denn das dürfte wohl der Grund sein, warum ihr hier seid.«
    »Wächter?« Verwirrt runzelte ich die Stirn, während sich die Ranken und Dornenzweige vor mir zurückzogen und eine kleine Lichtung freigaben. »Was für ein Wächter?«
    Puck zuckte kurz zusammen und deutete dann mit dem Kinn nach vorne. »Dieser Wächter.«
    In der Mitte der Lichtung stand ein Baum. Er war groß, mit heller Rinde, hatte aber keine Blätter. Seine knorrigen Äste reckten sich wie Klauen dem Himmel entgegen. Allerdings waren nur die obersten Zweige zu sehen, da eine Schlange ihren massigen Körper um den Stamm geschlungen hatte. Das riesige Tier hatte schwarze, glänzende Schuppen, die einen dicken Panzer bildeten. Immer fester drückte der mächtige Leib sich an den Baum, als wollte die Schlange ihn erwürgen. Ihr Kopf ruhte auf dem Boden, sie hatte den spitzen Schädel einer Viper und lidlose rote Augen. Die gespaltene Zunge, mit der sie ständig die Luft prüfte, war fast so lang, wie ich groß war.
    »Mann, das Vieh ist aber ganz schön gewachsen«, murmelte Puck und starrte mit verschränkten Armen zu dem gigantischen Tier hinüber. »Als wir es das letzte Mal getötet haben, war es doch nicht mal halb so groß, oder, Eisbubi?«
    Verwirrt sah ich ihn an. »Ihr habt es getötet ? Aber … warum ist es dann noch hier?«
    »Die Schlange bleibt nicht tot«, erwiderte Ash, der über meine Schulter hinweg ebenfalls das Monster beobachtete. Sanft legte er eine Hand auf meinen Bauch. »Wer den Baum der Wünsche für sich nutzen will, muss zunächst den Wächter töten. Wenn es gelingt, bekommt man seinen Wunsch, doch wenig später erwacht der Wächter wieder zum Leben, größer und widerstandsfähiger als zuvor.«
    »Oh.« Ich bedachte Grimalkin, der auf einem Stein hockte und sich gelassen die Pfoten putzte, mit einem finsteren Blick. »Das ist ja großartig. Und du erwartest also von uns, dass wir dieses Ding töten? Es ist so groß wie eine Scheune!«
    Der Kater gähnte. »Ich erwarte gar nichts von dir, Eiserne Königin.« Träge musterte er seine Krallen. »Ich diene lediglich als Führer, damit du dein Ziel erreichst. Wenn du das Orakel nicht aufsuchen und Näheres über die Zukunft deines Kindes erfahren willst, ist das allein deine Entscheidung.« Er leckte noch einmal kurz über seine Pfote. »Der einzige Weg zum Orakel führt über den Baum der Wünsche. Und der einzige Weg zum Baum der Wünsche führt über den Wächter.«
    »Er hat recht«, seufzte Ash und zog sein Schwert. Puck folgte seinem Beispiel und hielt seine Dolche bereit. »Wenn der einzige Weg zum Orakel an dieser Schlange vorbeiführt, müssen wir uns eben den Weg dahin freischlagen. Das haben wir schon einmal geschafft – wir müssen es einfach ein zweites Mal tun.«
    »Jetzt sprichst du meine Sprache, Eisbubi«, grinste Puck.
    Auch ich zog mein Schwert, doch Ash legte mir eine Hand auf den Arm und hielt mich zurück. »Warte, Meghan«, verlangte er leise und zog mich ein Stück von Puck fort. Zögernd folgte ich ihm zwischen die Bäume, wo wir die Schlange nicht mehr sehen konnten. »Ich möchte nicht, dass du dich an diesem Kampf beteiligst«, erklärte er mir mit ernster Miene. »Bleib bei Grimalkin und überlass diese Schlacht Puck und mir.«
    Missmutig runzelte ich die Stirn. »Glaubst du vielleicht, ich wäre dem nicht gewachsen?«, fragte ich und sah aus dem Augenwinkel, dass Puck sich noch ein Stück entfernte, damit wir ungestört waren. Grimalkin war ebenso verschwunden, mein Ritter und ich waren also ganz allein. Verletzt und empört starrte ich Ash an. »Du hast wohl Angst, ich würde euch im Weg sein oder euch behindern.«
    »Das ist es nicht …«
    »Was ist es dann?« Ich sah ihn mit ruhiger Entschlossenheit an – ganz die Eiserne Königin. Ich würde mich hier nicht wie ein frustrierter Teenager aufführen. Immerhin war ich die Herrscherin von Mag Tuiredh, die Königin Tausender Feen, da würde ich mich nicht mitten im Nimmernie hinstellen und einen Trotzanfall kriegen. »Du weißt, dass ich eine gute Kämpferin bin«, beharrte ich. »Du warst schließlich mein Lehrer. Wir haben Seite an Seite gegen Machina, Virus, Ferrum und eine ganze Armee Eiserner Feen gekämpft. Ich war an mehr Schlachten beteiligt als die meisten in ihrem

Weitere Kostenlose Bücher