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Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Titel: Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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kannst, Meghan. Wir können nur hoffen, dass Grimalkin wusste, wovon er sprach.«
    »Schwachstelle?«, wiederholte Puck verwirrt. »Welche Schwachstelle? Beim letzten Mal haben wir das Ding einfach in Stücke ge…«
    Einer der Schlangenköpfe zuckte. Mit unfassbarer Geschwindigkeit schoss er vor, das Maul weit aufgerissen, ein düsterer Schlund, der mich vollkommen überraschte. Doch Puck war bereit. Er sprang steil in die Höhe, sodass die mächtigen Kiefer ins Leere schnappten, und landete mitten auf dem flachen, schuppigen Schädel.
    Kreischend wich der Wächter zurück und schüttelte den Kopf, um den ungewollten Gast loszuwerden. Puck stieß einen Triumphschrei aus, klammerte sich fest wie eine Klette und stach immer wieder mit dem Dolch auf das Tier ein. Wo die Klinge auf Schuppen traf, flogen Funken, aber die Panzerung blieb undurchdringlich. Trotzdem muss es die Schlange ziemlich gepiesackt haben, denn sie versuchte immer rabiater, Puck abzuschütteln.
    »Meghan, pass auf!«
    Fluchend sprang ich zurück. In dem Bruchteil von Sekunden, in denen ich Puck beobachtet hatte, war der zweite Kopf mit geöffnetem Maul auf mich zugeschossen. Doch Ash warf sich dazwischen und begegnete dem Angriff mit seinem Eisschwert, das sich zielsicher in das Auge der Schlange bohrte. Das Tier schrie – diesmal vor Schmerzen – und zog sich zurück. Mit einem wütenden Zischen fixierte es Ash, der sich ihm mit erhobener Klinge entgegenstellte.
    Das war knapp, Meghan. Konzentrier dich, verdammt!
    Ich holte tief Luft und spürte Sommer und Eisen in mir aufsteigen. Während Puck und Ash den Wächter beschäftigten, schloss ich die Augen und schickte meine Magie in den Boden, in das Herz des Wilden Waldes. Ich spürte die Wurzeln des uralten Wunschbaums, die sich tief ins Erdreich gruben, und die Kraft, die durch sie und das gesamte Nimmernie strömte. Ich spürte sogar den Herzschlag des Wächters, erkannte seine plötzliche Furcht, als er begriff, dass die beiden Krieger, gegen die er antrat, nur eine Ablenkung waren. Dass der kleine, bedeutungslose Mensch dort unten, der plötzlich vor Macht glühte, die eigentliche Bedrohung darstellte.
    »Meghan!«
    Als ich Ashs warnenden Schrei hörte, wusste ich, dass beide Köpfe ihren Angriff unterbrochen hatten und sich nun mir zuwandten. Ich spürte, wie sie rasend schnell auf mich zuschossen und die tödlichen Fänge ausfuhren, um zuzubeißen und mich im Ganzen zu verschlingen. Und ich lächelte.
    Tut mir leid, zu spät.
    Die knorrigen Wurzeln des Wunschbaumes durchbrachen das Erdreich und schoben sich in die Höhe. Sie glitten dem Wächter entgegen, umschlangen ihn wie dicke Fesseln und rissen ihn zu Boden.
    Die Schlange zischte, wälzte sich herum, schnappte nach den harten, dicken Wurzeln und schlug mit ihrem kraftvollen Körper solange gegen sie, bis sie brachen und sie sich befreien konnte. Sie war stark, stärker als ich angenommen hatte. Triumphierend schossen die beiden Köpfe zu einem erneuten Angriff auf mich zu. Da flog ein Eisspeer zwischen den verbliebenen Wurzeln hindurch und prallte an einem der Köpfe ab, während sich gleichzeitig ein großer Rabe auf den zweiten stürzte und ihm die Augen aushackte. Beide Köpfe zuckten und waren für einen Moment abgelenkt. Mehr Zeit brauchte ich nicht.
    Wieder rief ich die Wurzeln, doch diesmal schickte ich meinen Eisernen Schein in das Holz, das sich um die Schlange wickelte. Der Wächter reagierte erneut mit einem irritierten Zischen und versuchte, sich durch wilde Zuckungen zu befreien, aber nun waren die alten Wurzeln mit Eisen verstärkt und glichen dicken Kabeln. Immer enger schlossen sich die eisernen Wurzeln um den mächtigen Körper, die Bewegungen der Schlange wurde zusehends langsamer und sie kreischte frustriert.
    Ich packte mein Schwert und ging auf sie zu, ließ dabei weiterhin meine Kraft in den Baum fließen, den vereinten Schein von Sommer und Eisen. Als ich am ersten der beiden Köpfe vorbeikam, versuchte er zischend nach mir zu schnappen, aber vergeblich. Auch der zweite Kopf hatte damit keinen Erfolg. Schließlich stand ich mitten zwischen den Wurzeln, direkt neben der gefesselten Schlange. Wieder schloss ich die Augen und suchte nach dem Puls, dem Herzschlag des Lebens, der den riesigen Wächter durchdrang. Unbeeindruckt von den wild zuckenden Schlangen- und Wurzelsträngen, die mich umgaben, folgte ich deren Lauf, bis ich gefunden hatte, wonach ich suchte: Die Schwachstelle in der Panzerung der Schlange war ein

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