Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King
ihrem Netz, bevor sie die pupillenlosen schwarzen Augen wieder auf Ash richtete. »Habe ich das richtig verstanden, mein Lieber? «, schnurrte sie und glitt auf den Prinzen zu. »Hast du tatsächlich einen Handel mit dem Halbblut geschlossen? Soweit ich mich erinnere, hat unsere Königin befohlen, ihr Oberons Tochter zu bringen. Verbrüderst du dich jetzt schon mit dem Feind?«
»Mach dich nicht lächerlich«, erwiderte Ash völlig gleichgültig, während er mir einen abschätzigen Blick zuwarf. »Ich würde niemals meine Königin verraten. Sie will Oberons Tochter, und ich werde ihr Oberons Tochter bringen. Ich war gerade dabei, genau das zu tun, als du aufgetaucht bist und mich dabei unterbrochen hast. «
Narissa schien nicht überzeugt zu sein. »Was für eine hübsche Ansprache«, gurrte sie und fuhr mit einem Finger über Ashs Wange, wo sie eine Spur aus Raureif hinterließ. »Aber was ist mit dem Begleiter des Mädchens? Ich glaube, mein lieber Ash, du hast einmal geschworen,
Robin Goodfellow zu töten, und jetzt bringst du ihn mitten ins Herz unseres Reiches. Wenn die Königin wüsste, dass er hier ist…«
»Sie würde mir gestatten, nach eigenem Gutdünken mit ihm zu verfahren«, unterbrach Ash sie und kniff die Augen zusammen. Jetzt stand echte Wut in seinen Augen. »Ich habe Puck mitgenommen, weil ich ihn schön langsam töten will. Ich will mir dabei Zeit lassen. Nachdem ich das Halbblut abgeliefert habe, werde ich Jahrhunderte haben, um Rache an Robin Goodfellow zu üben. Und wenn es so weit ist, wird niemand mir diese Freude nehmen.«
Narissa schwebte ein Stück zurück. »Selbstverständlich nicht, mein Lieber«, sagte sie beschwichtigend. »Aber vielleicht sollte ich das Halbblut von hier ab übernehmen und sie an den Hof bringen. Du weißt ja, wie ungeduldig die Königin werden kann, und es ist wirklich nicht passend für einen Prinzen, Eskorte zu spielen.« Lächelnd glitt sie auf mich zu. »Ich werde dir diese Last gern abnehmen. «
Ashs Schwert fuhr zischend aus der Scheide und ließ die Fee innehalten. »Wenn du noch einen Schritt machst, wird es dein letzter sein. «
»Wie kannst du es wagen, mir zu drohen!« Narissa wirbelte in einer Schneewolke zu ihm herum. »Ich biete an, dir zu helfen, und das ist der Dank! Warte nur, bis dein Bruder davon erfährt. «
»Ich bin sicher, das wird er.« Ash lächelte kalt, ließ aber das Schwert nicht sinken. »Außerdem kannst du Rowan ausrichten, wenn er Mabs Gunst gewinnen will,
soll er das Halbblut gefälligst selbst fangen und nicht dich schicken, um es mir zu stehlen. Und wenn du schon dabei bist, kannst du Königin Mab darüber informieren, dass ich ihr Oberons Tochter auf jeden Fall bringen werde, darauf gebe ich ihr mein Wort. Und jetzt«, fuhr er fort und wedelte mit seinem Schwert, als wolle er sie verscheuchen, »wird es Zeit, dass du gehst.«
Narissa starrte ihn noch einen Moment länger wütend an, während ihr Haar um ihr Gesicht wogte. Dann lächelte sie. »Na schön, mein Lieber. Es wird mir eine Freude sein, zuzusehen, wie Rowan dir alle Glieder einzeln ausreißt. Bis zum nächsten Mal. «
Sie wirbelte auf der Stelle, bis ihr Körper sich in Schnee und Wind aufgelöst hatte, und wehte dann zwischen den Bäumen davon.
Ash schüttelte seufzend den Kopf. »Wir müssen uns beeilen«, murmelte er, während er zu mir herüberkam. »Narissa wird Rowan erzählen, wo wir sind, und dann wird er angerannt kommen, um Anspruch auf dich zu erheben. Halt still.«
Er hob sein Schwert und schlug mit dem Griff gegen das Eis. Die kalte Schale bekam Risse und kleine Stückchen sprangen ab. Er hämmerte erneut darauf ein, und die Risse verbreiterten sich.
»K-kümmere dich n-nicht um m-mich«, stammelte ich mit klappernden Zähnen. »Hilf P-Puck. Er wird da drin noch ersticken!«
»Mit Goodfellow habe ich keine Abmachung«, murmelte Ash, ohne von seiner Arbeit aufzuschauen. »Und es gehört auch nicht zu meinen Gepflogenheiten, meinen
Todfeinden zu helfen. Außerdem wird ihm schon nichts passieren. Der hat bereits wesentlich Schlimmeres überstanden, als in einem Eisblock eingeschlossen zu sein. Leider.«
Ich starrte ihn an. »Hilfst du uns denn wirklich?«, fragte ich, als immer größere Brocken meines Gefängnisses absplitterten. »Was du zu Narissa gesagt hast …«
»Ich habe ihr nur die Wahrheit gesagt«, unterbrach Ash mich und starrte zurück. »Ich werde meine Königin nicht verraten. Wenn das hier vorbei ist, werde ich ihr wie
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