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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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…« Als ich den Blick in Oberons Augen sah, versagte mir die Stimme.
    »Also eine Lebensschuld.« Er seufzte. »Na gut, Cat Sidhe. Was verlangst du von mir?«
    Grimalkin kniff genüsslich die Augen zusammen. Es war nicht zu übersehen, dass der Kater schnurrte. »Nur eine kleine Gefälligkeit, Majestät«, säuselte er, »die erst bei einer späteren Gelegenheit eingefordert werden wird.«
    »Gewährt.« Der Erlkönig nickte und schien auf seinem Thron irgendwie in die Höhe zu wachsen. Sein Schatten legte sich über den Kater, der die Ohren anlegte und blinzelte. Donner grollte über unseren Köpfen, das Licht im Wald schwand, und ein kalter Wind fuhr durch die Zweige und löste Blütenblätter, die auf uns herabregneten. Der Rest des Hofes wich zurück; einige verschwanden sogar ganz außer Sicht. In der plötzlichen Finsternis glühten Oberons Augen in der Farbe von Bernstein. »Doch sei gewarnt, Katze!«, rief er, und seine Stimme ließ die Erde beben. »Treibe keine Spielchen mit mir. Glaube nicht, dass du mich zum Narren halten kannst, denn ich kann
dir deine Gefälligkeit auf unsagbar schreckliche Weise gewähren.«
    »Selbstverständlich, großer Erlkönig«, murmelte Grimalkin beruhigend, während sein Fell vom Sturm zerzaust wurde. »Ich bin Euer ergebener Diener.«
    »Ich wäre wahrlich ein Narr, wenn ich den Schmeicheleien einer Cat Sidhe trauen würde.« Oberon lehnte sich zurück. Sein Gesicht war wieder zu einer ausdruckslosen Maske erstarrt. Der Wind flaute ab, die Sonne kam wieder hervor und alles war wieder wie zuvor. »Du bekommst deine Gefälligkeit. Nun geh.«
    Grimalkin neigte den Kopf, drehte sich weg und kam mit erhobenem Schwanz zu mir herüber.
    »Was sollte das denn, Grim?«, fragte ich und starrte den Kater böse an. »Ich dachte, du wolltest einen Gefallen von mir. Was sollte das mit Oberon?«
    Grimalkin blieb nicht einmal stehen. Mit hochgerecktem Schwanz lief er kommentarlos an mir vorbei, betrat den Tunnel aus Bäumen und verschwand.
    Das Satyrmädchen berührte mich behutsam am Arm. »Hier entlang«, murmelte sie und führte mich von der Hofgesellschaft weg. Während wir uns entfernten, spürte ich die Blicke der Adeligen und der Hunde in meinem Rücken.
    »Ich verstehe das nicht.« Ich fühlte mich elend, während ich dem Satyrmädchen über die Lichtung folgte. Mein Hirn war wie betäubt. Ich paddelte in einem Meer aus Verwirrung und war kurz davor, darin zu ertrinken. Ich wollte doch nur meinen Bruder finden. Wie hatte es so weit kommen können?

    Die Satyrin schenkte mir einen mitleidigen Blick. Sie war knapp einen halben Meter kleiner als ich und hatte große braune Augen, die zu ihrem ebenfalls dunklen lockigen Haar passten. Ich versuchte, nicht auf ihre fellbewachsene untere Hälfte zu starren, aber das war gar nicht so einfach, vor allem, weil sie auch leicht nach Streichelzoo roch.
    »Ist doch nicht so schlimm«, sagte sie, während sie mich nicht zum Tunnel, sondern auf die andere Seite der Lichtung führte. Hier waren die Bäume so dicht belaubt, dass kein Sonnenlicht durch die Zweige fiel, weshalb alles in grünes Zwielicht getaucht war. »Vielleicht gefällt es dir hier ja ganz gut. Dein Vater erweist dir eine große Ehre.«
    »Er ist nicht mein Vater«, fauchte ich.
    Sie riss erschrocken ihre großen braunen Augen auf, und ihre Unterlippe begann zu zittern.
    Ich seufzte. Es tat mir leid, dass ich sie so angefahren hatte. »Entschuldige. Es ist einfach alles ein bisschen viel. Vor zwei Tagen war ich noch zu Hause und habe in meinem eigenen Bett geschlafen. Ich glaubte nicht an Kobolde oder Elfen oder sprechende Katzen, und ich habe ganz bestimmt nicht darum gebeten, dass all das passiert.«
    »König Oberon geht deinetwegen ein großes Risiko ein«, erklärte das Satyrmädchen mit etwas festerer Stimme. »Die Cat Sidhe hielt eine Lebensschuld von dir, was bedeutet, dass sie alles hätte fordern können. Seine Majestät hat sie zu seiner gemacht, damit Grimalkin nicht von dir verlangen kann, jemanden zu vergiften oder ihm dein erstes Kind zu überlassen.«
    Entsetzt schreckte ich zurück. »So was hätte er getan?«
    »Wer weiß schon, was im Kopf einer Katze vorgeht?« Die Satyrin zuckte mit den Schultern und stieg über einige Wurzeln hinweg. »Sei einfach … vorsichtig mit dem, was du sagst. Wenn du jemandem ein Versprechen gibst, bist du daran gebunden, und wegen ›kleiner Gefälligkeiten‹ wurden hier schon ganze Kriege geführt. Besondere Vorsicht ist bei den

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