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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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perfektionieren. Ich hatte erst ein Mal ein Kleid getragen, und das war auf irgendeiner Hochzeit gewesen.
    Davon abgesehen – wenn ich das schicke Outfit anzog, das Oberon für mich ausgesucht hatte, war das so, als würde ich zugeben, seine Tochter zu sein. Und das würde ich ganz bestimmt nicht.
    »Ich … ich will es einfach nicht«, stammelte ich lahm. »Ich würde lieber meine eigenen Sachen tragen.«
    »Deine Kleidung wurde verbrannt.«
    »Wo ist mein Rucksack?« Plötzlich fiel mir ein, dass ich ja Ersatzklamotten eingepackt hatte. Sie waren wahrscheinlich feucht, muffig und ekelig, aber immer noch besser als Feencouture.
    Schließlich fand ich den Rucksack, den man einfach hinter den Kleiderschrank gestopft hatte, und zog den Reißverschluss auf. Als ich den Inhalt auf den Boden ausleerte, stieg ein saurer, muffiger Geruch davon auf. Die zusammengerollten Klamotten rollten heraus – zerknüllt und stinkend, aber meine. Der kaputte iPod kugelte ebenfalls heraus, rutschte über den Marmorboden und blieb vor Tansys Füßen liegen.

    Das Satyrmädchen stieß einen Schrei aus und sprang mit einem Riesensatz aufs Bett. Dort umklammerte sie den Bettpfosten und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf das Ding auf dem Boden.
    »Was ist das? «
    »Was? Das hier? Das ist ein iPod.« Verwirrt hob ich ihn auf und streckte ihn ihr entgegen. »Das ist eine Maschine, mit der man Musik hören kann, aber sie ist leider kaputt. Ich kann dir also nicht zeigen, wie es funktioniert. Tut mir leid.«
    »Es stinkt nach Eisen!«
    Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte, deshalb versuchte ich es einfach mit einem verwirrten Stirnrunzeln.
    Tansy starrte mich aus großen braunen Augen an und stieg vorsichtig und sehr zögerlich von ihrem Zufluchtsort herunter. »Du … du kannst es berühren?«, flüsterte sie. »Ohne dich zu verbrennen? Ohne dein Blut zu vergiften? «
    »Ähm.« Ich sah auf den iPod, der völlig harmlos in meiner Hand lag. »Ja?«
    Sie schauderte. »Bitte, tu das weg.«
    Mit einem Achselzucken nahm ich den Rucksack und schob den iPod in die Seitentasche.
    Tansy seufzte erleichtert auf und entspannte sich wieder. »Verzeih mir, ich wollte dich nicht verärgern. König Oberon hat mich gebeten, dir bis zum Elysium Gesellschaft zu leisten. Würdest du gern mehr vom Hof sehen?«
    Eigentlich nicht, aber das war immer noch besser, als hier eingesperrt zu sein und sich zu langweilen. Und vielleicht
finde ich ja einen Weg, wie ich von hier verschwinden kann.
    »Okay«, wandte ich mich an das Satyrmädchen. »Aber erst will ich mich anziehen.«
    Sie warf einen Blick auf meine Sterblichensachen, die immer noch zerknüllt auf dem Boden lagen, und rümpfte die Nase. Ich konnte ihr ansehen, dass sie am liebsten etwas dazu gesagt hätte, aber zu höflich war, um einen Kommentar abzugeben. »Ganz wie du wünschst. Ich warte so lange draußen.«
     
    Ich schlüpfte in die schlabbrige Jeans, streifte das zerknitterte, stinkende T-Shirt über und empfand einen hässlichen Anflug von Befriedigung, als der Stoff weich über meine Haut glitt. Meine Sachen verbrennen, was?, dachte ich, zog meine Sneakers hervor und schlüpfte hinein. Ich bin nicht Teil dieses Hofstaates, und ich werde ganz sicher nicht behaupten, seine Tochter zu sein. Egal, was er sagt.
    Auf der Frisierkommode lag eine Bürste, die ich durch meine Haare zog. Während ich in den Spiegel schaute, krampfte sich mein Magen zusammen. Ich schien noch weniger ich selbst zu sein als am Tag zuvor, auch wenn ich nicht genau sagen konnte, woran es lag. Aber eines war klar – je länger ich blieb, desto mehr verblasste von mir.
    Schaudernd griff ich nach meinem Rucksack und war froh, das vertraute, tröstliche Gewicht zu spüren, als ich ihn aufsetzte. Auch wenn ich nichts weiter drinhatte als einen kaputten iPod, gehörte er trotzdem mir. Ich weigerte mich, noch einmal in den Spiegel zu sehen, glaubte
aber Blicke im Nacken zu spüren, als ich die Tür öffnete und in den Dornentunnel hinaustrat.
    Mondlicht fiel durch die Zweige und tauchte den Pfad in silbrige Schatten. Ich fragte mich, wie lange ich eigentlich geschlafen hatte. Die Nacht war warm, und der Wind trug leise Musik heran. Tansy trat auf mich zu. In der Dunkelheit schien ihr Gesicht weniger menschlich zu sein und mehr Ähnlichkeit mit einer schwarzen Ziege zu haben, die mich anstarrte. Als ein Mondstrahl auf sie fiel, war dieser Eindruck wieder verschwunden. Lächelnd nahm sie mich an der Hand und führte mich

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