Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
Vom Netzwerk:
Steig, den wir gerade benutzen, ist eine Einbahnstraße. Sobald wir ihn verlassen haben, werden wir ihn nicht wiederfinden können.«
    »Gibt es keinen anderen Weg dorthin?«
    Grimalkin seufzte. »Es gibt andere Pfade nach Tir Na Nog, doch sie beginnen alle im Wilden Wald. Dann müsstest du dich aber mit den Wesen auseinandersetzen, die dort leben, so wie mit den Kobolden, und das waren nicht einmal die schlimmsten Kreaturen, denen du begegnen kannst. Außerdem werden Oberons Wachen bereits auf der Jagd nach dir sein, und im Wilden Wald werden sie als Erstes suchen. Der schnellste Weg an den Dunklen Hof ist genau der, auf dem ich dich gerade führe. Also, entscheide dich, Mensch. Willst du immer noch dorthin?«
    »So, wie es aussieht, habe ich wohl keine andere Wahl, oder?«
    »Das sagst du ziemlich oft«, stellte Grimalkin fest, »dabei hat man immer eine Wahl. Und nun würde ich vorschlagen, dass wir aufhören zu plaudern und weitergehen. Wir werden nämlich verfolgt.«
    Also suchten wir uns weiter einen Weg durch den Dornentunnel und schoben uns durch die stacheligen
Zweige, bis ich jedes Gefühl für Zeit und Ort verloren hatte. Zunächst versuchte ich, den Dornen auszuweichen, die mich zerkratzten, aber als ich immer wieder gestochen und gepikt wurde, gab ich es schließlich auf und machte mir keine Gedanken mehr darum. Seltsamerweise wurde ich von da an wesentlich weniger stark zerkratzt. Nachdem ich mich nicht mehr im totalen Schneckentempo bewegte, führte Grimalkin mich zügig durch die Hecke, und ich folgte ihm, so gut es ging. Hin und wieder entdeckte ich Seitengänge, die in verschiedene Richtungen abzweigten, und erhaschte einen Blick auf schattenhafte Gestalten, die sich durch die dichten Zweige bewegten, aber ich konnte nie etwas Genaues erkennen.
    Dann bogen wir um eine Ecke, und plötzlich erhob sich vor uns eine Betonröhre. Es war ein Abflussrohr, denn durch das Loch konnte ich den blauen Himmel sehen. Seltsamerweise schien auf der anderen Seite die Sonne.
    »Dahinter beginnt die Welt der Sterblichen«, erklärte mir Grimalkin. »Denk daran, dass wir nicht mehr auf diesem Weg ins Nimmernie zurückkehren können, wenn wir einmal durchgegangen sind. Wir werden uns einen anderen Steig suchen müssen, wenn wir zurück wollen.«
    »Weiß ich doch«, erwiderte ich.
    Grimalkin starrte mich lange durchdringend an, bis ich anfing, mich unwohl zu fühlen. »Also, denk immer daran, Mensch – du warst im Nimmernie. Der Schein, der deine Augen getrübt hat, ist verschwunden. Andere Sterbliche werden an dir zwar nichts Seltsames bemerken, dir werden die Dinge nun allerdings etwas … anders erscheinen. Also versuch, nicht überzureagieren.«

    »Anders? Wie denn?«
    Grimalkin lächelte. »Du wirst schon sehen.«
     
    Wir tauchten aus dem Kanal auf und in die Geräuschkulisse der Autos und des Straßenverkehrs ein, was nach so langer Zeit in der Wildnis irgendwie ein Schock war. Wir befanden uns offenbar in einem Stadtzentrum, denn um uns herum ragten überall Gebäude auf. Über dem Kanal befand sich ein Bürgersteig, daneben verstopfte der Berufsverkehr die Straßen, und die Leute schoben sich aneinander vorbei, ganz in ihre eigenen kleinen Welten versunken. Niemand schien zu bemerken, wie eine Katze und ein gammeliger, blutender Teenager aus einem Gully krochen.
    »Okay.« Trotz meiner Sorgen war es berauschend, wieder in meiner eigenen vertrauten Welt zu sein, und die riesigen gläsernen Gebäude, die über uns aufragten, raubten mir fast den Atem. Es war hier unangenehm kalt, und schmutziger Schneematsch bedeckte die Bürgersteige. Ich legte den Kopf in den Nacken und sah an den Wolkenkratzern empor, doch dann schien es, als würden sie sich dem Himmel zuneigen, und mir wurde schwindelig. In meiner Kleinstadt in Louisiana gab es so etwas nicht. »Wo sind wir?«
    »Detroit.« Grimalkin beobachtete aus halb geschlossenen Augen die Szenerie und die Leute, die an uns vorbeiliefen. »Einen Moment noch. Es ist schon eine Weile her, dass ich das letzte Mal hier war. Lass mich nachdenken.«
    »Detroit in Michigan? «
    »Ruhe.«

    Während er nachdachte, löste sich eine große Gestalt in einem abgerissenen roten Kapuzenpulli aus der Menge, schlurfte auf uns zu und umklammerte dabei eine Flasche in einer Papiertüte. Für mich sah der Typ aus wie ein Obdachloser, auch wenn ich noch nie einen gesehen hatte. Ich war nicht allzu sehr beunruhigt; wir befanden uns auf einer belebten Straße mit vielen Zeugen, die meine

Weitere Kostenlose Bücher