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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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unberechenbar, unlogisch und unerklärlich. Die Wissenschaft kann die Existenz von Feen nicht beweisen, also existieren wir logischerweise nicht. Diese Art von Unglaube ist tödlich für Feen.«
    »Und was ist mit Robbie … äh … Puck?«, fragte ich, ohne zu wissen, warum ich gerade jetzt an ihn denken musste. »Wie konnte er so nah bei mir sein, zur Schule gehen und alles, mit dem ganzen Eisen um uns herum?«
    Grimalkin gähnte wieder. »Robin Goodfellow ist ein sehr altes Feenwesen«, erklärte er, und es fiel mir echt schwer, auf diese Weise an ihn zu denken. »Hinzu kommt, dass es Balladen, Gedichte und Geschichten über ihn gibt, sodass er fast unsterblich ist, solange die Menschen diese Geschichten nicht vergessen. Das soll nicht heißen, dass er immun gegen Eisen und Technik ist – ganz im Gegenteil. Puck ist stark, aber nicht einmal er kann den Auswirkungen standhalten.«
    »Es würde ihn umbringen?«
    »Langsam, im Laufe der Zeit.« Grimalkin sah mich ernst an. »Das Nimmernie stirbt, Mensch. Es schrumpft mit jedem Jahrzehnt, das vergeht, immer mehr und mehr. Zu viel Fortschritt, zu viel Technologie. Die Sterblichen glauben an nichts anderes mehr als an die Wissenschaft. Selbst die Menschenkinder werden vom Fortschritt verzehrt. Sie verachten die alten Geschichten und werden nur von den neuesten Spielzeugen, Computern und Videospielen angezogen. Sie glauben nicht mehr an Monster
und Magie. Während die Städte immer größer werden und die Technologie die Welt an sich reißt, schwinden Glaube und Vorstellungskraft und ebenso schwinden wir.«
    »Was können wir tun, um das aufzuhalten?«, flüsterte ich.
    »Nichts.« Grimalkin hob eine Hinterpfote und kratzte sich hinterm Ohr. »Vielleicht hält das Nimmernie durch bis zum Ende der Welt. Vielleicht ist es schon in wenigen Jahrhunderten verschwunden. Alles stirbt irgendwann einmal, Mensch. So, und wenn du nun fertig bist mit deiner Fragestunde, sollten wir endlich weitergehen.«
    »Aber wenn das Nimmernie stirbt, verschwindest du dann nicht auch?«
    »Ich bin eine Katze«, erwiderte Grimalkin, als würde das alles erklären.
     
    Ich folgte Grimalkin den Gehsteig entlang, während die Sonne sich dem Horizont näherte und nach und nach die Straßenlaternen angingen.
    Überall sah ich Feenwesen; sie gingen an uns vorbei, drückten sich in dunklen Gassen herum, schlichen über die Hausdächer oder sprangen über Stromleitungen. Ich fragte mich, wie ich früher so blind hatte sein können. Und ich erinnerte mich an das Gespräch mit Robbie, das wir vor so langer Zeit – mir schien es schon ein ganzes Leben her zu sein – in unserem Wohnzimmer geführt hatten. Wenn du einmal anfängst, die Dinge zu sehen, wirst du nicht wieder aufhören können. Du weißt doch, was man sagt – Unwissenheit ist ein Segen, richtig?

    Hätte ich damals nur auf ihn gehört.
    Grimalkin führte mich durch einige weitere Straßen, dann blieb er plötzlich stehen. Auf der anderen Straßenseite befand sich eine zweistöckige Disco, deren pinke und blaue Neonschrift grell leuchtete. Laut dem Schild hieß sie Blue Chaos. Junge Männer und Frauen standen vor dem Klub Schlange, und das bunte Licht funkelte auf Ohrringen, Piercings und gebleichten Haaren. Die Musik dröhnte durch die Wände bis nach draußen.
    »Da wären wir«, verkündete Grimalkin selbstzufrieden. »Die Energie rund um einen Steig verändert sich nie, auch wenn es hier bei meinem letzten Besuch etwas anders aussah.«
    »Diese Disco ist das Steigending?«
    »Er befindet sich in der Disco«, korrigierte mich Grimalkin mit demonstrativ zur Schau gestellter Geduld.
    »Da komme ich doch nie rein«, erklärte ich dem Kater mit einem Blick auf den Klub. »Die Schlange ist vielleicht einen Kilometer lang, und ich glaube nicht, dass die besonders auf Minderjährige stehen. Ich werde es nicht mal bis zur Eingangstür schaffen.«
    »Man sollte meinen, dein Puck hätte dir mehr beigebracht. « Seufzend verschwand Grimalkin in einer Gasse.
    Verwirrt folgte ich ihm, wobei ich mich fragte, ob wir jetzt vielleicht auf einem anderen Weg reingingen.
    Doch Grimalkin sprang nur auf einen überquellenden Müllcontainer und sah mich fest an. Seine Augen wirkten in der Dunkelheit wie zwei schwebende gelbe Leuchtkugeln. »Also«, begann er und zuckte mit dem Schwanz, »hör mir jetzt gut zu, Mensch. Du bist zur Hälfte Fee.
Und was noch wichtiger ist, du bist Oberons Tochter. Also wird es höchste Zeit, dass du dir Zugang zu der Macht

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