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Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Titel: Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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der Wanze, aber ich spürte immer noch den Eisernen Schein, der überall um mich herum vibrierte. Ash kämpfte gegen die Befehle der Wanze an, sein Gesicht war vor Konzentration verzerrt und ihm lief der Schweiß über die Stirn.
    »Tu es«, keuchte er und mir wurde klar, dass er mit Puck sprach, nicht mit mir.
    »Nein!« Ich warf einen Blick zu Puck und sah, dass er hin- und hergerissen war. Das Schwert in seiner Hand zitterte, als er es auf Ash richtete. »Tu es nicht, Puck! Vertrau mir!«
    Meine Sicht wurde langsam trüb. Ich hatte nicht mehr viel Zeit. Also betete ich still, dass Puck noch ein wenig länger zögern würde, drehte mich wieder zu Ash um und legte eine Hand an seine Wange. »Ash«, setzte ich an und hoffte, dass meine schwache Stimme zu ihm durchdringen würde. »Bitte, sieh mich an.«
    Zunächst reagierte er nicht, nur seine Finger zitterten, während er gegen den Zwang ankämpfte, mir die Kehle zu zerquetschen. Als er schließlich aufsah, zerriss mir das Leid, das Entsetzen und die Qual in seinem Blick fast das Herz. Doch hinter diesen schmerzerfüllten Augen konnte ich den Parasiten sehen, der seinen Griff auf ihn immer weiter verstärkte. Mit ungebrochenem Willen trat ich ihm entgegen, während der Eiserne Schein uns umwirbelte. Ich formte den Schein zu einem Befehl und schickte ihn wie einen Pfeil in den Körper der Metallwanze.
    Lass los, befahl ich ihr und legte so viel Kraft in diese Worte, wie ich aufbringen konnte.
    Sie summte nur wütend und packte fester zu, so dass Ash gequält aufschrie. Seine Finger schlossen sich enger um meinen Hals, quetschten meine Luftröhre und tauchten meine Welt in rot glühenden Schmerz.
    Ich sank in mich zusammen und kämpfte darum, nicht das Bewusstsein zu verlieren, doch am Rand meines Gesichtsfelds breitete sich Dunkelheit aus. Nein!, schrie ich die Wanze an. Ich werde nicht gegen dich verlieren. Ich werde ihn nicht aufgeben! Lass los!
    Die Wanze zischte … und ließ ganz langsam los, wobei sie die ganze Zeit weiter gegen mich ankämpfte.
    Ich legte eine zitternde Hand auf Ashs Brust, direkt über dem Herzen, und spürte, wie es hart gegen seine Rippen schlug. Ashs Griff verengte sich noch einmal und langsam wurde mir schwarz vor Augen. Verschwinde, fauchte ich mit letzter Kraft. Verschwinde aus seinem Körper, sofort!
    Es folgte ein lautes Knistern und ein greller Blitz, Ash fing an zu zucken und schob mich von sich weg. Ich landete auf dem kalten Boden und schlug mit dem Kopf auf dem Eis auf, so dass mir wirklich kurz schwarz vor Augen wurde. Halb bewusstlos sah ich ein Funkeln und dann etwas Winziges, Metallisches in Richtung Decke fliegen und Ash, der entsetzt auf seine Hände starrte. Der metallische Funke schwebte einen Moment reglos in der Luft, dann raste er mit einem wütenden Summen auf mich zu.
    Pucks Hand schoss vor, fing die Wanze aus der Luft und schleuderte sie zu Boden. Für den Bruchteil einer Sekunde lag sie funkelnd auf dem Eis. Dann senkte sich Pucks Stiefel herab und zertrat die Wanze zu Brei.
    Mühsam setzte ich mich auf, atmete schwer und wartete darauf, dass der Raum aufhörte, sich zu drehen. Puck kniete vor mir; seine eine Schulter war blutverschmiert und sein gesamter Körper angespannt vor Sorge.
    »Meghan.« Er fuhr mir mit einer Hand fest und drängend über die Wange. »Sprich mit mir. Geht es dir gut?«
    Ich nickte. »Glaube schon.« Meine Stimme klang rau und kratzig und meine Kehle brannte, als hätte ich mit Rasierklingen gegurgelt. Etwas Kaltes, Nasses tropfte auf mein Knie. Als ich hochschaute, sah ich, dass die Decke Risse bekam und langsam schmolz. »Wo ist Ash?«
    Puck wich mit ernster Miene zur Seite. Ash saß zusammengesunken in der Ecke an der Wand, sein Kopf hing schlaff herunter und eine Hand lag auf seinem noch immer blutenden Brustkorb. Seine Augen waren offen und starrten auf den Boden, ins Leere. Mit rasendem Herzen näherte ich mich ihm vorsichtig und kniete mich neben ihn, sah, wie er ganz leicht von mir abrückte.
    »Ash.« Die Sorge um ihn, um Ethan, um meine Familie bildete einen schmerzhaften Knoten in meinem Magen. Ich hätte ihm so gern geholfen, aber das Bild von meiner Mom und Luke, eingefroren auf der Couch, erfüllte mich mit Grauen und Angst. Wenn Ash sie verletzt hatte, wenn sie … Das könnte ich ihm niemals verzeihen. »Meine Mom«, fragte ich und sah ihm direkt ins Gesicht. »Mein Stiefdad. Hast … hast du …?«
    Er schüttelte ganz sacht den Kopf, eine winzige Bewegung in den Schatten.

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