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Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Titel: Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Ash hielt das Zepter immer noch fest. Verzweifelt suchte ich seinen Blick und sah Unentschlossenheit in seinen Augen, Zweifel und die Angst, dass er mich in den Tod schicken könnte. »Ash«, flüsterte ich und legte meine andere Hand über seine. »Du musst mir vertrauen.«
    Er begann zu zittern, nickte knapp und ließ los. Ich packte das Zepter und trat zurück, hielt seinem besorgten Blick aber weiter stand, während die Ritter immer näher kamen und der Schrei des Wyvern über den Bäumen ertönte.
    »Sei vorsichtig«, bat er mich und in diesen zwei einfachen Worten lag ein wahrer Gefühlssturm.
    Ich nickte atemlos. »Ich werde nicht scheitern«, versprach ich.
    Mit einem lauten Brüllen griffen die Dornengardisten an. Ash wirbelte mit blitzendem Schwert zu ihnen herum, während Puck einen jubelnden Schlachtruf ausstieß und sich in ihre Mitte stürzte. Als mir das Brennen des Zepters in meiner Hand wieder bewusst wurde, drehte ich mich um und rannte den Abhang hinunter.
    Das Einhorn wartete am Fuß des Hügels, fast unsichtbar im Nebel, sein Horn in diesem Moment realer als alles andere an ihm. Mein Herz raste, als ich mich ihm näherte. Obwohl das Einhorn vollkommen reglos dastand und mich betrachtete, war es so, als würde man sich einem zahmen, friedlichen Tiger nähern – aber eben doch einem Tiger. Es konnte jetzt entweder auf die Knie sinken und seinen Kopf in meinen Schoß betten oder es konnte durchdrehen und mich mit seinem schimmernden Horn aufspießen. Zum Glück tat es nichts von beidem, sondern stand ruhig wie eine Statue, während ich so nahe heranging, dass ich mein Spiegelbild in seinen dunklen Augen erkennen konnte.
    Was soll ich sagen? Muss ich um Erlaubnis bitten, bevor ich auf seinen Rücken steige?
    Ein schrilles Kreischen zerriss die Luft und der Schatten des Wyvern zog über uns hinweg. Das Einhorn zuckte, legte die Ohren an und zitterte vor Anstrengung, nicht zu fliehen. Scheiß drauf, ich habe keine Zeit! Als das Heulen des Wyvern erneut ertönte, hievte ich mich schwerfällig auf den Rücken des Einhorns und packte seine Mähne.
    Sobald ich saß, machte das Einhorn einen gigantischen Sprung über die Felsbrocken hinweg bis an den Rand des eisigen Feldes, wobei mir der Magen hochkam. Einen Moment zögerte es, sah hin und her und versuchte, einen leichteren Weg in das Schlachtengewühl zu finden. Ein rotäugiger Hund mit hängender Zunge sprang uns knurrend an. Das Einhorn wich leichtfüßig zur Seite aus und schlug mit den Hufen nach ihm. Ich hörte ein Knacken und ein Winseln, dann floh der Hund auf drei Beinen in den Nebel.
    »Wir haben nicht genug Zeit, um außen rum zu gehen!«, schrie ich und hoffte, dass das Einhorn mich verstand. »Mab ist auf der anderen Seite des Flusses! Wir müssen mitten durch!«
    Hinter uns ertönte Gebrüll. Als ich zurückschaute, sah ich den Wyvern, der im Sturzflug den Abhang herunterglitt und direkt auf uns zuhielt. Ich sah Rowan mit gezogenem Schwert auf dem Rücken des Wyvern sitzen, den wütenden Blick starr auf mich gerichtet. Mir wurde schlecht vor Angst.
    »Los!«, kreischte ich und mit einem verzweifelten Wiehern stürzte sich das Einhorn mitten in die Schlacht.
    Das Einhorn sprang durch das Chaos, wich Waffen aus, setzte über Hindernisse hinweg und das alles mit einer irren Geschwindigkeit. Meine Hand umklammerte die Mähne so fest, dass mein Arm vor Anstrengung zitterte. In der anderen Hand brannte das Zepter. Überall um uns herum schlugen und hackten Sommer- und Winterfeen aufeinander ein und schrien vor Schmerz, Wut oder reiner Blutlust und Freude. Während wir hindurchrasten, boten sich mir Ausschnitte der Schlacht wie Momentaufnahmen. Zwei Trolle prügelten mit Steinkeulen auf einen Schwarm Kobolde ein – ihre Schultern und Rücken mit spitzen Dornen besetzt. Drei Dunkerwichtel zerrten eine kreischende Sylphe aus der Luft, ignorierten die rasiermesserscharfen Kanten ihrer Flügel und durchbohrten sie immer wieder mit ihren Messern. Lichte Ritter in grünen und goldenen Rüstungen kreuzten die Schwerter mit Dunklen Kriegern, ihre Bewegungen so elegant, dass es aussah, als würden sie tanzen, doch ihre überirdisch schönen Gesichter waren vor Hass verzerrt.
    Das Kreischen des Wyvern erklang direkt über uns und das Einhorn sprang so abrupt zur Seite, dass ich fast den Halt verloren hätte. Ich verfolgte, wie die gebogenen Krallen des Wyvern sich in einen Zwerg bohrten und der bärtige kleine Mann schreiend in die Luft gerissen wurde,

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