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Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Titel: Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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obwohl mein Hirn mir sagte, ich sollte den Mund halten, flüsterte ich: »Ich werde dich nie wiedersehen, oder doch?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich war nicht fair dir gegenüber«, murmelte er. »Ich kannte die Gesetze, besser als irgendjemand sonst. Ich wusste, dass es so … enden würde. Ich habe wider besseres Wissen gehandelt und das tut mir leid.« Seine Stimme blieb unverändert ruhig und höflich, aber ich spürte, wie eine eisige Hand mein Herz zerquetschte, als er fortfuhr: »Am Ende dieser Nacht werden wir Feinde sein. Dein Vater und meine Königin werden Krieg führen. Falls ich dich wiedersehe, werde ich dich vielleicht töten.« Seine Augen wurden schmal und seine Stimme kalt. »Diesmal wirklich, Meghan.«
    Er wandte sich ab, als wollte er gehen. Das Glühen der Blumen umhüllte ihn und betonte seine überirdische Schönheit noch. In einiger Entfernung tanzte Ariella und wirbelte frei von Sorgen, Schmerz und den Mühen der Lebenden dahin.
    »Geh nach Hause, Prinzessin«, murmelte der Dunkle Prinz. »Geh nach Hause und vergiss. Du gehörst nicht hierher.«
    An den Rest der Nacht erinnerte ich mich kaum noch, obwohl ich glaube, dass ich viel Zeit damit verbrachte, in meine Decke zu heulen. Als ich am Morgen aufwachte, fielen Schneeflocken durch das Dach und bedeckten den Boden mit schwerem, weißem Puder. Die Blumen waren verblüht und Ash war verschwunden.

Zweiter Teil

Die Beschwörung
    Am Abend nach Ashs Verschwinden erreichten Puck und ich den Rand des Wilden Waldes.
    »Jetzt ist es nicht mehr weit, Prinzessin«, sagte Puck und schenkte mir ein ermutigendes Lächeln. Ein paar Meter weiter hörten Schnee und Eis einfach auf. Dahinter erstreckte sich der Wilde Wald – düster, undurchdringlich und im ewigen Zwielicht gefangen. »Wir müssen nur den Wilden Wald durchqueren, um dich nach Hause zu bringen. Du wirst schneller wieder in deinem alten, langweiligen Leben sein als du ›Sommerkurse‹ sagen kannst.«
    Ich versuchte sein Lächeln zu erwidern, schaffte es aber nicht. Obwohl ich beim Gedanken an mein Zuhause, meine Familie und sogar an die Sommerkurse ein freudiges Kribbeln im Bauch verspürte, kam es mir vor, als würde ich einen Teil von mir zurücklassen. Während unserer Wanderung hatte ich mich immer wieder umgesehen und gehofft, Ashs dunkle Silhouette hinter uns durch den Schnee stapfen zu sehen, etwas verlegen und missmutig, aber da. Es passierte nicht. Tir Na Nog blieb gespenstisch verlassen und still, während Puck und ich unsere Reise allein fortsetzten. Und als die Sonne unterging und unsere Schatten immer länger wurden, erkannte ich langsam, dass Ash nicht zurückkommen würde. Er war unwiderruflich verschwunden.
    Mir brannten Tränen in den Augen, aber ich hielt sie zurück. Ich wollte Puck nicht erklären müssen, warum
ich weinte. Er wusste bereits, dass ich ziemlich durch den Wind war, und versuchte, mich mit Scherzen und nie enden wollenden Fragen abzulenken. Was war passiert, nachdem wir ihn zurückgelassen hatten, um Machina entgegenzutreten? Wie hatten wir das Eiserne Reich gefunden? Wie war es dort? Ich antwortete ihm, so gut es ging, wobei ich natürlich die Teile, die Ash und mich betrafen, wegließ. Puck brauchte nicht noch einen Grund, um den Winterprinzen zu hassen, und mit etwas Glück würde er es nie herausfinden.
    Während wir uns der farblosen Düsternis des Wilden Waldes näherten, bewegte sich links von uns etwas in den Schatten. Puck wirbelte mit unglaublicher Geschwindigkeit herum und zog seinen Dolch, als eine schmale Gestalt durch die Bäume taumelte und ein paar Meter von uns entfernt zusammenbrach. Es war ein schlankes, anmutiges Mädchen mit moosgrüner Haut und Haaren, die wirkten wie welke Ranken. Eine Dryade.
    Die Baumfrau stemmte sich zitternd und keuchend in die Höhe. Die langen, schlanken Finger ihrer Hand legten sich um ihre Kehle, als würde sie erwürgt. »Hilf … mir«, keuchte sie Puck zu und ihre braunen Augen waren vor Angst weit aufgerissen. »Mein Baum …«
    »Was ist mit ihm passiert?«, fragte Puck und fing sie auf, als sie wieder zusammenbrach.
    Sie lehnte sich an ihn und ließ kraftlos den Kopf hängen.
    »Hey«, sagte er und schüttelte sie sanft. »Bleib bei mir. Wo ist dein Baum? Hat ihn jemand gefällt?«
    Krampfhaft rang die Dryade nach Luft. »Ver-giftet«, flüsterte sie, bevor ihre Augen sich verdrehten und ihr Körper in Pucks Armen zu Holz wurde. Mit dem Geräusch brechender Zweige rollte sich die Dryade zusammen, bis

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