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Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Titel: Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Wange strich. Ich kann das im Augenblick nicht. Es tut mir leid, Puck.
    Ich zog mich ein wenig zurück und setzte schon zu einer Entschuldigung an, zu einer Erklärung, dass ich das im Augenblick nicht konnte, als ein Schatten an der Tür auftauchte und Ash hereinkam.
    Er erstarrte, wurde zu einer Silhouette vor dem dämmrigen Abendhimmel, während die Blumen sein Gesicht gleichzeitig in ein fahles Licht tauchten. Sein Haar war feucht und seine Kleidung geflickt, wobei ich nicht sagen konnte, ob sie durch Schein oder irgendetwas anderes zusammengehalten wurde. Einen Moment lang spiegelte sein Gesicht reines Entsetzen und Schmerz wider und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Dann verschloss sich seine Miene und seine Augen wurden ausdruckslos und hart.
    Puck sah meine Gesichtszüge entgleisen und blinzelte verwirrt. Dann drehte er sich um, als Ash hereinkam. »Oh, hey, Prinz«, sagte er gedehnt und völlig unbeeindruckt. »Ich hatte ganz vergessen, dass du auch noch da bist. Entschuldige das gerade.«
    Ich versuchte Ashs Blick einzufangen, um ihm zu bedeuten, dass es nicht das war, was er dachte, aber er ignorierte mich bewusst.
    »Ich will, dass ihr bis zum Morgen verschwunden seid«, erklärte Ash kalt und knapp, während er um das Lagerfeuer ging. »Ich will euch beide aus meinem Reich haben, dich und die Prinzessin. Laut Gesetz könnte ich euch hier und jetzt töten, wegen unbefugten Eindringens. Wenn ich einen von euch jemals wieder in Tir Na Nog erwische, werde ich nicht so nachsichtig sein.«
    »Mann, dreht nicht gleich durch, Eure Hoheit.« Puck rümpfte die Nase. »Wir sind überglücklich, von hier wegzukommen, nicht wahr, Prinzessin?«
    Endlich schaffte ich es, Ashs Blick aufzufangen, und verlor jede Hoffnung. Er starrte mich eiskalt an, in seiner Miene war keine Spur von Wärme oder Freundlichkeit zu finden. »Ja«, flüsterte ich, während ein Kloß sich in meiner Kehle bildete. Das war’s, mir reichte es. Ich war lange genug im Feenreich gewesen. Es wurde Zeit, nach Hause zu gehen.
    Ash fing an, die Zweige – also eigentlich die toten Eisernen Feen – zu nehmen und nach draußen zu schaffen. Er arbeitete schnell und wortlos, sah keinen von uns an und schien ein fast fieberhaftes Interesse daran zu entwickeln, die Dinger rauszuschaffen. Als die Leichen weggeschafft waren, nahm er sich die Weinflasche aus der Kiste, zog sich damit in eine Ecke zurück und starrte brütend darauf. Seine Haltung sagte überdeutlich: Lasst mich bloß in Ruhe, und obwohl ich am liebsten zu ihm gegangen wäre, hielt ich mich zurück. Zum Glück versuchte Puck nicht noch einmal, mich zu küssen, doch er entfernte sich nie sonderlich weit von mir, schenkte mir immer wieder ein verstohlenes Lächeln und zeigte mir so, dass er immer noch interessiert war. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Mir schwirrte der Kopf und ich schaffte es nicht, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Später am Abend stand Ash ruckartig auf und ging hinaus, wobei er verkündete, er wolle sich »nach weiteren Eisernen Feen umsehen«. Als ich ihn dabei beobachtete, wie er ohne einen Blick zurück durch die Tür verschwand, war ich hin- und hergerissen, ob ich ihm hinterherlaufen oder mich an Pucks Schulter ausweinen sollte. Stattdessen tat ich so, als sei ich völlig erschöpft, legte mich auf eines der Betten und zog mir die Decke über den Kopf, damit ich keinen von beiden mehr sehen musste.
    Ich schlief in dieser Nacht kaum. Eingemummelt in meine Decken lag ich wach, hörte Puck beim Schnarchen zu und kämpfte gegen die Tränen.
    Ich wusste gar nicht, warum ich mich so elend fühlte. Morgen konnte ich endlich nach Hause gehen. Ich würde Mom, Luke und Ethan wiedersehen; ich vermisste sie alle so sehr, sogar Luke. Und auch wenn ich keine Ahnung hatte, wie viel Zeit in der wirklichen Welt vergangen war, hätte mich eigentlich allein der Gedanke an eine Heimkehr mit Erleichterung erfüllen müssen. Selbst wenn Mom und Luke schon alt und grau waren und mein vierjähriger kleiner Bruder älter wäre als ich, selbst wenn wirklich hundert Jahre vergangen wären und alle, die ich kannte …
    Ich keuchte auf und lenkte meine Gedanken weg, da ich nicht darüber nachdenken wollte. Mein Zuhause würde so sein wie immer. Ich könnte endlich wieder zur Schule gehen, Fahrstunden nehmen und dieses Jahr vielleicht sogar auf den Abschlussball gehen. Vielleicht würde Puck mich ja begleiten. Dieser Gedanke war so absurd, dass ich fast laut gelacht hätte, doch die

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