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Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Titel: Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3
Autoren: Katja Henkel
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männlichen Schwarzbauchunke (mit besonderem Augenmerk auf die Brunftschwielen).
    â€“ Wie klingen die Paarungsrufe der Männchen? Mp3-File erwünscht.
    â€“ Wer sind die natürlichen Feinde der Schwarzbauchunke?
    Wichtig: Haltet euch ran. Die Paarungszeit der Schwarzbauchunken endet noch während der ersten Ferienwoche!
    Während der Drucker ratterte, überprüfte ich noch schnell mit meinem Smartphone, ob es Schwarzbauchunken überhaupt gab. Mist, gab es nicht. Gelbbauchunken, ja, Rotbauchunken auch, und jetzt erinnerte ich mich auch dunkel daran, dass Frau Schluckebier vorhin genau von denen gesprochen hatte. Egal. Da ich nicht wusste, wie viel Zeit mir noch blieb, setzte ich mal darauf, dass dieser Minimalfehler niemandem auffallen würde.
    Als ich das Blatt aus dem Drucker gerissen hatte, joggte ich wieder zur Treppe. Dabei kam ich am Zimmer vom Opa vorbei, dessen Tür nur halb angelehnt war. Ich sah, dass Herr LeMarr, als ich die Zeit angehalten hatte, gerade dabei gewesen war, Kopfstand zu üben. Er balancierte also schon auf dem Kopf, ein Bein war in die Höhe gestreckt, das andere aber stach parallel nach vorn, eine Haltung, die kein Mensch unter normalen Umständen länger als, sagen wir, eine Tausendstelsekunde durchgehalten hätte.
    Ich jagte siegessicher die Treppe hinunter, blieb auf der letzten Stufe stehen und beugte mich so vor, dass ich in die Küche spähen konnte. Nicht mal die Küchenuhr in Form einer durchgeschnittenen Orange tickte. Hm, der Zeitenzauber hielt dieses Mal ungewöhnlich lange an. Ich musste also auf der Treppe den Augenblick abwarten, bis irgendjemand oder irgendwas wieder die Start-Taste drückte. Also wartete ich.
    Und wartete.
    Auf einer Treppe zu warten, ist so ziemlich das Langweiligste, was man sich vorstellen kann. Aber eben nur fast so langweilig wie Herbstferien ohne Suse und Luna.
    Da ließ es einen lauten Schlag, es rumpelte und jemand schrie laut: »Autsch!«
    Opa Till war umgefallen, ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Zeit wieder verrann, wie es sich gehörte.
    In der Küche redeten alle, als wäre nichts geschehen, und was sie betraf, stimmte das ja auch. Ich musste grinsen.
    Â»Wenn die wegen ihrem Bioprojekt hierbleiben dürfen«, rief Greg gerade, »dann fahre ich auch nicht mit.«
    Â»Träum weiter«, fuhr Suse ihren Bruder an.
    Ich trat in die Küche, wedelte mit dem Papier und reichte es dann Lunas Vater. »Bitte schön, Herr Mai, die Projektbeschreibung.«
    Er las sie konzentriert durch, eine tiefe Furche entstand zwischen seinen Augenbrauen. Er brauchte ganz schön lange für die paar Zeilen. Mir wurde mulmig zumute, er war schließlich Arzt, und vielleicht kannte er sich mit Unken doch besser aus als erwartet. Endlich sah er hoch. »Dummboldtschule?«, fragte er.
    Ich sah ihn erschüttert an. So nannten wir unsere Schule untereinander … hatte ich in der Hektik tatsächlich Dummboldt- statt Humboldtschule geschrieben?
    Â»Frau Schluckebier ist so ein richtiger Scherzkeks«, sagte ich schnell. »So was von witzig. Haha.«
    Luna kam mir sofort zur Hilfe. »Letztens hat sie uns gefragt, was wir tun würden, wenn wir in der Wüste eine Schlange sehen.« Sie lachte in die Runde.
    Â»Ja, davonlaufen, was denn sonst …«, murmelte ihr Vater, immer noch ganz versunken in meine Dummboldt-Projektbeschreibung.
    Â»Abknallen am besten«, murrte Greg finster.
    Â»Hinten anstellen.« Luna bog sich vor Lachen. »Lustig, oder? So ist sie, unsere Frau Schluckebier.«
    Â»Zum Totlachen«, sagte ihr Vater. »Also gut, Schule ist nun mal wichtig. Ich finde es ja toll, dass ihr euch so engagiert.«
    Â»Also können wir hierbleiben?«, jauchzte Suse.
    Â»Nun ja«, antwortete ihre Mutter. »Nachdem euer Opa ja nicht mitfährt … was meinst du?« Sie sah ihre Schwester fragend an.
    Â»Ich denke, das geht in Ordnung«, sagte Lunas Mutter.
    Â»Ist also beschlossene Sache.« Lunas Vater stand auf. »Dann werde ich wohl mal der Wirtin Bescheid sagen, dass wir drei Betten weniger brauchen.«

8. Kapitel
    P uh, das war knapp.« Luna warf sich auf ihr Bett, Suse landete eine Sekunde später auf ihrem und ich hockte mich im Schneidersitz in der Mitte auf den Boden.
    Als ich das erste Mal in das Zimmer kam, das Suse und Luna sich teilen, war es, als würde ich in zwei Welten gleichzeitig treten, die gar nichts
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