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Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Titel: Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Henkel
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schade«, fügte Tante Emmi zum Schluss hinzu, »dass unsere Familien, also meine und Elsas, sich im Laufe der Zeit vollkommen aus den Augen verloren haben. So sehr, dass ihr beide nichts von Marli wusstet und Marli nichts von euch.«
    Â»Tja, aber die gute Elsa hat wenigstens dafür gesorgt, dass wir wieder zusammenfinden – mit den Ringen, die sie an ihre und an deine Nachfahren weitergegeben hat, bis sie bei uns gelandet sind«, sagte ich tröstend zu Tante Emmi.
    Tante Emmi nickte. »Ganz genau. In dieser Hinsicht ist ihr Plan voll aufgegangen. Deswegen hat sie den Ring in drei Teile geteilt.«
    Superhirn Suse, die ja immer sehr genau hinhört, fragte: »In dieser Hinsicht?«
    Â»Hm?« Tante Emmi, die gerade einen Schluck Espresso trank, sah auf und betrachtete sie fragend über den Tassenrand hinweg.
    Â»Du sagtest, in dieser Hinsicht wäre Elsas Plan voll aufgegangen. Und in welcher Hinsicht nicht?«, bohrte Suse weiter.
    Â»Ach so.« Tante Emmi lächelte. »Na ja. Nachdem ich meine Schwester jetzt in allen möglichen Situationen wiedergesehen habe, bin ich mir ziemlich sicher, dass sie mich auf diese Weise unbedingt zurückholen wollte.«
    Ich ließ mich erstaunt auf meinen Stuhl fallen und das komische Gefühl in meinem Bauch machte sich wieder bemerkbar. »Dich zurückholen? Wie denn? Das geht doch gar nicht. Das war damals, als du in unserer Zeit gelandet bist, ja ein unglaublicher Zufall. Ein Unfall, du hast es selbst gesagt.«
    Â»Ganz genau«, stimmte Suse mir zu. »Die Ringe helfen dir da überhaupt nicht. Mit denen kann man ja nicht richtig durch die Zeit reisen. Sondern sich nur ein bisschen umsehen.«
    Luna, die schon eine ganze Weile nichts mehr gesagt hatte, sprang auf. »Kann ja sein. Aber stellen wir uns mal Folgendes vor!« Sie hob den Zeigefinger. »Was wäre, wenn wir denselben ›Unfall‹ noch einmal herbeiführen würden?«
    Tante Emmi nickte heftig. »Genau das habe ich mir auch überlegt. Wenn ich alle drei Ringe anstecke und mich in die Vergangenheit wünsche und ihr mir dann exakt in diesem Moment die Ringe vom Finger zieht, dann …«
    Â»Wer, wir?«, fragte ich mit weit aufgerissenen Augen.
    Â»Ja, natürlich ihr, wer denn sonst?« Tante Emmi sah mich lange an.
    Â»Dann könnte es sein«, verkündete Suse mit bebender Stimme, »dass Emmi aus unserer Zeit komplett verschwindet und in ihrer eigenen Vergangenheit wieder auftaucht. So richtig. Also so, dass man sie sehen und mit ihr reden kann. Dass sie dort lebt. Mit allem Drum und Dran.«
    Ich ließ mir das durch den Kopf gehen und das nagende Gefühl in mir wurde immer unangenehmer. »Kommt mir ziemlich abenteuerlich vor«, sagte ich schließlich matt.
    Luna ergänzte: »Genau. Was, wenn wir die Ringe zum Beispiel nicht exakt im richtigen Augenblick vom Finger ziehen? Und woher sollen wir überhaupt wissen, wann der richtige Augenblick ist?«
    Suse stützte die Ellbogen auf den Küchentisch. »Wer weiß, was passiert, wenn wir ihn zu früh abziehen? Vielleicht würde Emmi dann im … Nirgendwo landen? Also vielleicht wäre sie dann weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart, sondern … was weiß denn ich? Irgendwo dazwischen? Für immer gefangen?«
    Bei Suses Worten stellten sich mir die Nackenhaare auf. »Ist doch wohl eindeutig, dass man mit diesem Zeitenzauber nicht irgendwelche Experimente anstellen sollte!«, rief ich.
    Tante Emmi runzelte die Stirn. »Ja, das wäre auf jeden Fall ziemlich gewagt«, sagte sie zögernd.
    Etwas verspätet begriff ich auch, was da die ganze Zeit in Wirklichkeit an mir genagt hatte.
    Mit einem dicken Klumpen im Hals flüsterte ich: »Und vor allem: Wenn es zufällig doch klappen sollte, wenn wir also die Ringe genau im richtigen Moment von deinem Finger ziehen und du in der Vergangenheit landest, dann …« Ich holte tief Luft. »… dann bist du dort und die Ringe sind hier und das würde dann bedeuten …«
    Â»â€¦ dass ich nie wieder hierher zurückkönnte«, beendete Tante Emmi meinen Satz. »Zu dir.« Sie nickte kaum merklich und ließ mich dabei nicht aus den Augen. Ich sie auch nicht. Ich saß so stocksteif da, dass mein ganzer Körper wehtat wie beim schlimmsten Muskelkater. Das konnte alles nur ein Scherz sein, das meinte sie doch wohl nicht ernst?
    Tante Emmi trank

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