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Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Titel: Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Henkel
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den Espresso aus und stellte die Tasse klirrend ab. »Entschuldige, Marli. Das war nur so eine Idee. Eine völlig idiotische.«
    Allerdings. Womöglich die idiotischste aller Zeiten. Und ich meine: aller Zeiten, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ich hob verstohlen mit gestrecktem Zeigefinger eine Hand und legte den linken Zeigefinger quer darüber, sodass sich ein T ergab. Unser Zeichen für: Wir müssen reden.
    Suse und Luna nickten.
    Â»Tante Emmi«, sagte ich. »Wir müssen mal eben … also, wir müssen los, okay?«
    Tante Emmi sah etwas überrascht auf. Dann nickte sie. »Natürlich. Ich muss auch noch ins Atelier und ein paar Sachen fertig machen.«
    Wir gingen in mein Zimmer und schon brach die Frage aus mir heraus: »Das kann sie doch nicht machen, oder?«
    Â»Was denn?«, fragte Luna.
    Â»Na, ihr wisst schon. Zurückkehren in ihr … Leben damals.« Ich sah sie angstvoll an.
    Â»Nein, so ein Quatsch.« Suse schüttelte den Kopf. »Das würde sie niemals tun. Du bist doch hier und alles.«
    Â»Eben, das wäre doch total verrückt«, stimmte Luna ihr bei. »Was will sie denn da Lichtjahre von dir entfernt? Und außerdem ist sie doch schon seit zehn Jahren hier und eine Supertante und hat hier ihr Atelier und alles … neenee, das würde sie nie machen. Niemals!«
    Â»Seid ihr sicher?«
    Â»Sicher wie ein Safe.« Suse rieb mir beruhigend über den Rücken. »Da musst du dir echt keine Sorgen machen.«
    Ich atmete tief durch und schob den absurden Gedanken, Tante Emmi könnte in die Vergangenheit verduften, weit von mir.
    Die beste Ablenkung war unser Ferienplan der Gegenwart und auf dem stand jetzt: bei Luna und Suse zu Hause ein bis drei Folgen Blood Diary gucken.
    Als wir auf das Haus zuliefen, kam uns Opa Till schon durch den Garten entgegen.
    Â»Ah, gut, dass ihr da seid!«, rief er. »Luna, dein Vater hat gerade angerufen. Der Rest der Bande kommt schon morgen Mittag an. Die haben so langsam auch genug vom Dauerregen in Österreich. Obwohl …« Er schaute hinauf in den tief hängenden grauen Himmel. »Der scheint jetzt hierher gezogen zu sein. Jedenfalls: Ich koche morgen Abend einen Riesentopf Spaghetti. Marli, du kommst auch, ja? Und vielleicht bringst du deine Tante mit?«
    Â»Klar, gerne«, sagte ich. Aber genau genommen hatte ich ihm gar nicht so richtig zugehört, denn im hinteren Teil des Gartens sah ich Greg, wie er auf seinem Band balancierte. Die Blätter der Bäume um ihn herum leuchteten rot und orange und gelb, der Himmel war silbern und Greg war in ein Licht wie aus einer anderen Welt getaucht. Das Ganze sah fast märchenhaft aus. Und das, obwohl ich Märchen bescheuert finde. Er tänzelte ein paar Schritte in eine Richtung, dann sogar rückwärts und auf einmal ging er ganz elegant in die Hocke. Irre. Ich sah Greg schweigend zu, während Opa Till hinter mir weiterplauderte.
    Luna und Suse erzählen ja immer von diesen berühmten Schmetterlingen im Bauch, und als ich Greg in diesem Silberlicht sah, flatterte und vibrierte und brummte es in mir tatsächlich wie verrückt – doch das erinnerte dann schon eher an einen ganzen Flughafen.
    Zudem wurden meine Hände feucht. Und das werden sie sonst nie. Ich schluckte ein paar Mal.
    Â»Hey, Brüderlein!«, schrie Suse und erst da wurde Greg auf uns aufmerksam. Er begann zu grinsen und sich ganz langsam im Schneidersitz auf das Band zu setzen.
    Cool.
    Dann winkte er uns zu.
    Â»Also, abgemacht«, sagte ich zum Opa. »Morgen Abend. Spaghetti. Ich frage Tante Emmi.«
    Und dann ging ich wie hypnotisiert auf Greg zu (dicht gefolgt von Luna und Suse, wie ich vage mitbekam). Als ich ihn erreichte, stand er wieder auf und guckte nur in meine Augen. Ohne ein Wort zu sagen, und auch ich sagte rein gar nichts. Weil es gar nicht nötig war. Sein Blick war warm wie ein Schaumbad mit Schokozimtduft und ich hätte da ewig drin baden können.
    Luna stieß mich von der Seite an. »Hey Marli, was ist denn mit dir los?
    Schaust Greg an, als hätt er 'ne Zaubermedizin,
    sind zwischen euch da so spezielle Energien?
    Ihr könnt ja zusammen auf dem Seil tanzen
    und dort knüpfen eure Allianzen.
    Greg und Marli in neuem Bewusstseinszustand,
    zusammen für immer im Liebeswunderland.«
    Suse begann zu lachen und ich dachte schon, dass mir das alles eigentlich furchtbar peinlich sein

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