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Ploetzlich Liebe

Ploetzlich Liebe

Titel: Ploetzlich Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby McDonald
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überhaupt die Mühe?«
    »Weil er total heiß ist, darum.« Lexi verdreht die Augen, steht auf und fängt an, meinen Schrank zu inspizieren. »Das ist mein Beitrag für eine bessere Welt. Seine künftigen Freundinnen werden es mir danken.«
    »Wie ist das?«, unterbricht Morgan und dreht sich in dem blauen Oberteil. Ihr schwarzer BH ist darunter deutlich zu sehen.
    »Billig.« Lexi schaut kaum von den atemberaubenden Fotos der Glamour-Frühlingsausgabe auf.
    »Na ja, schon, aber sexy-billig oder Schlampen-billig?«
    »Sexy-billig«, versichert Brooke ihr. Für diesen Unterschied fehlt mir das Auge.
    »Geil. Dann sind wir soweit.«
    »Kommst du mit, Em?«, fragt Brooke. »Die machen ein Beach-Volleyball-Turnier und später gibt’s ein Lagerfeuer.«
    »Lass nur«, Morgan seufzt. »Die studiert immer nur.«
    Ich blinzele. Normalerweise ist mir ziemlich egal, was meine Zimmergenossin sagt, aber irgendwas an ihrem Tonfall gibt mir einen Kick. Ich bin jetzt zwei Wochen hier, und die glaubt schon, sie kennt mich? »Ich komm mit«, sage ich, beinahe schon ehe ich die Entscheidung getroffen habe.

    Morgan wirbelt herum, Erstaunen macht sich auf ihrem Gesicht breit. »Du kommst mit?«
    »Klar«, sage ich, klappe das Buch zu und greife nach meiner Schachtel Aspirin, um die leichten Kopfschmerzen loszuwerden. Bis jetzt bin ich nur am Strand gewesen, um eine Joggingroute festzulegen, aber mein Drehbuch mit farbigen Markierungen zu versehen, kann warten. Schließlich gehörte zum »das Beste aus dem Austausch machen« wohl auch, sich mit den Sitten und Gebräuchen vor Ort vertraut zu machen. »Dann los.«
     
    Eine Stunde später sitze ich mitten in Haufen von Wolldecken, Handtüchern und Sonnenölflaschen. Schon Ende Januar ist der Nachmittag hier warm und sonnig, das Meer blitzblau und der Strand voll mit perfekt gebräuntem Fleisch. Die Erderwärmung hat ihre Vorteile, nehme ich an. Als ich mich umschaue, wird klar, dass offenbar keiner von denen, die Vorträge über Amerikas epidemische Fettsucht halten, je während des Wintersemesters Santa Barbara besucht hat. Von meinem Sitzplatz in bevorzugter Lage gleich am Volleyballplatz habe ich eine unverstellte Rundumsicht auf verschwitzte Spieler, bronzebrüstige Surfer und die Heerscharen von grazilen, bikinibekleideten Mädchen, die ihnen mit perfekt geschminkten Wimpern zuzwinkern.
    »Ich glaub es einfach nicht! Weißt du, was Susie mit AJ gemacht hat?«
    »Ich weiß, voll krass, was?«
    »Und vor allen Leuten – und mit Patrick!«
    Ihr Gespräch weht um mich herum, während ich Muster
in den Sand male. Ich komme mir vor wie eine Anthropologin, die tief in eine fremde Kultur eingedrungen ist, wenn ich versuche die Bedeutung von jedem Kreischen und jeder Bemerkung zu dechiffrieren. Statt bei besonders skandalösem Tratsch die Stimmen zu senken, scheint sich der Radius ihrer Stimmen noch zu erweitern, eine Gruppe von jüngeren Mädchen in der Nähe guckt schon neidisch rüber.
    »Ich weiß nicht, irgendwie war der nervig. Hing immer so rum wie ein verloren gegangener Hundewelpe.«
    »Morgan!«
    »Was denn? Ich mein doch nur, mich hätte das auch genervt. « Morgan dreht sich um und schaut über die riesigen weißen Ränder ihrer Sonnenbrille auf mich herab. Trotz aller auf ihr Outfit verwendeten Mühen hat sie sich nun bis auf einen winzigen rosa Bikini komplett entkleidet, dazu passend trägt sie ein Fußkettchen und Lipgloss. Ich wünschte, ich könnte behaupten, ihr Aufzug wäre total geschmacklos, aber wenn ich mir die Reihen von Collegemädels so ansehe, die hier herumliegen, dann bleibt sie noch hinter dem Standard zurück.
    »Und was ist mit dir, Em?«
    »Äh?« Ich hebe meinen Kopf ein wenig.
    »Irgendwelche Typen?«
    Ich zögere, lasse Sand durch die Finger rieseln und spüre den vertrauten Stich bei dem Gedanken an Sebastian. Zu meiner Erleichterung ist er weniger schmerzhaft als sonst. Eines Tages wird es vielleicht gar nicht mehr wehtun.
    »Es gab einen«, sage ich schließlich, »aber kurz bevor ich hier rüberkam, haben wir Schluss gemacht.«

    »Übel. Was ist passiert?«
    »Nichts Besonderes«, antworte ich leise. Nur, dass ich gefühlsbehindert bin. »Hat nicht geklappt.«
    »Komm schon, die Einzelheiten.« Brooke reißt eine Tüte fettarmer, salzarmer und zweifellos auch geschmacksarmer Chips auf und reicht sie herum. »Wie habt ihr euch kennengelernt? Wie lange wart ihr zusammen? Raus mit der Sprache.«
    Ich knabbere einen Chip und versuche einen leichten

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