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Ploetzlich Liebe

Ploetzlich Liebe

Titel: Ploetzlich Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby McDonald
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Essays Kopien machen, damit Sie eine genauere Vorstellung von Struktur und Resümee bekommen.«
    »Okay.« Ich nicke und frage mich, wie ich den Knaben um einen Gefallen bitten soll, der noch nie ein Wort mit mir gewechselt hat, außer wenn es galt, meine Standpunkte anzugreifen.

    »Gut.« Elliot runzelt die Stirn ein wenig. »Ich nehme an, das wäre dann alles.«
    »Schön.« Ich nehme meine Mappe. »Vor dem Tutorium muss ich mir noch was zu trinken holen. Bin gleich zurück. «
    Ich flüchte, ehe sie mich weinen sehen kann.
     
    »Wie schrecklich!« Holly ist entsetzt. Wir sitzen an diesem Abend in einer Ecke von Raleighs voller Bar, sie mit ihrem Weißwein, ich mit einer Cola light (mein Enthaltsamkeitsgelübde hält immer noch) – und endlich kann ich Dampf ablassen. »Was hast du gesagt?«
    »Was konnte ich schon sagen?« Ich schüttele meinen Pullover von den Schultern und spreche lauter, damit sie mich bei dem dröhnenden Rocksong aus der Musicbox noch verstehen kann. Die nackten Steinmauern der Bar sind mit alten Rudern und Sportfotos geschmückt und überall drängen sich Studenten um kleine Holztische. »Sie hat mich als unterbelichtet abgestempelt. Ich hätte die einfache Lösung wählen sollen, jetzt sitze ich mit ihren Hardcore-Aufgaben fest und kann es nicht mehr rückgängig machen.«
    »Du schaffst das schon«, versichert Holly mir – und obwohl sie keine Vorstellung von meiner akademischen Unzulänglichkeit hat, will ich ihr glauben. »Am Anfang ist es immer schwer. Ich hab ein ganzes Jahr gebraucht, bis ich draufhatte, wie ich meine Essays in Organischer Chemie abzufassen hatte. Ich musste die Prüfungen wiederholen.«
    Ein Jahr habe ich nicht, aber ich glaub, ich habe lange genug gestöhnt. Eine Langweilerin, die ihre einzige Freundin
anödet, will ich ganz bestimmt nicht sein. »Und wie ist es bei dir?« Ich trinke was und bemühe mich um einen unbeschwerten Ton. »Was geht ab?«
    »Nichts Neues«, sagt Holly nachdenklich, sie nagt an ihrer Unterlippe. »Aaron ruft mich immer noch an. Er weiß nichts von …«
    Ich klopfe ihr ein bisschen auf die Schulter. »Und du musst ihm auch nichts erzählen.«
    Sie nickt. »Ich weiß, aber ich fühl mich immer noch schlecht deswegen.«
    »Lass es. Er war doch der Idiot, der dich in diese Lage gebracht hat.« Ach, ich bin ja kein bisschen bitter und hart, wenn es um Typen geht.
    Holly scheint gewisse Schwingungen aufzufangen. »Hast du deswegen schon mal so eine Scheißangst gehabt?«
    »Nein«, gestehe ich dankbar ein. »Aber selbst wenn ich auf Plan B zurückgreifen müsste, würde ich mich nicht schuldig fühlen. Das ist doch total verdreht, so, als ob es einem leidtun sollte, dass man Sex gehabt hat.«
    Holly grinst. »Na, jetzt weiß ich, dass du in Professor Elliots Kursen warst.«
    »Was denn, echt?« Ich lache. »Sag’s mir, wenn ich so werd wie Carrie, die ist unmöglich. Alles ist eine verdammte Männerverschwörung und nur darauf aus, uns in den Fesseln der Unterdrückung oder so gefangen zu halten.«
    »Hm, ich weiß!«, sagt Holly. »Letztes Jahr hat sie die Versammlung im Studentengemeinschaftsraum drei Stunden hingezogen, weil sie uns predigen musste, dass wir nicht die Sun abonnieren sollten.« Ich gucke sie verständnislos an.
»Diese Zeitung«, erklärt sie, » mit den Oben-ohne-Models auf Seite drei.«
    »Abgedreht.«
    »Die Zeitung oder Carrie?«
    »Beide. Mal ehrlich«, sage ich, »was ist nur los mit der? Ich mein, alles macht sie so wütend.«
    »Keine Ahnung.« Holly seufzt und nimmt einen Schluck Wein. »Aber solche Leute gibt es hier in rauen Mengen, aus allem wird eine Kampagne gemacht. Das hier ist eine Brutstätte für künftige Politiker.«
    »Wie egalitär«, werfe ich ein. Morgan und Brooke hätten mich damit aufgezogen, aber für Holly ist völlig klar, dass wir beide wissen, was ich damit meine.
    Holly wird munter. »Das hätte ich ja fast vergessen, dieses Wochenende ist der Ball der Gesellschaft für Europäische Angelegenheiten, du solltest auch hingehen!«
    »Ein Ball?« Ich habe Visionen von Kristalllüstern und Streichquartetten.
    »Die sind immer so toll«, verspricht sie mit großen Augen und voller Eifer. »Eine klasse Ausrede, sich aufzubrezeln, und dann gibt es ein Dinner. Wir können shoppen gehen.«
    »Ist das so was Steifes?« Ich will mich absichern, die Strebergören in Raleigh reichen mir völlig.
    »Nicht steifer als alles andere.« Holly zuckt die Achseln. »Und überhaupt, Bälle sind ein Teil der

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