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Ploetzlich Mensch

Ploetzlich Mensch

Titel: Ploetzlich Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary-Anne Raven
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aus, um dem toten Körper des Vampirs wieder Leben einzuhauchen und ihn zu einem Menschen zu machen.“
    Er hörte die Worte und verstand doch nicht ihren Sinn. Das war es also? Das war der Grund, warum er hier wieder als rosahäutiger Schwächling lag und sich nicht wehren konnte? Ein Fragment von e i nem gewissen Luminis? Was zur Hölle sollte das bedeuten?
    „ Mein Gott! Stellt euch vor, was geschehen wäre, wenn er das Siegel ganz gebrochen hätte“, erklang eine entsetzte Stimme, die Dean au f grund ihrer hohen Tonlage dem blonden Elfen in der rechten Zi m merecke zuordnete. „Es hätte eine Katastrophe gegeben.“
    Entsetztes Schweigen trat ein, in dem wohl jeder der Anwesenden seine eigenen Horrorvisionen vor Augen hatte.
    „ Du elender Dreckskerl! Ist dir klar, dass du beinahe die ganze Stadt vernichtet hättest?“, fuhr ihn ein Glatzkopf an, der links von ihm stand.
    „ Du wirst noch den Tag bereuen, an dem du geboren wurdest. Dafür sorge ich schon.“ Der Blick, den der Zwerg ihm zuwarf, war so finster, dass einem Vampir ganz wohlig dabei werden konnte. Zu dumm, dass er kein Vampir mehr war. Aber was redeten diese Kerle überhaupt für einen Unsinn? Beinahe die Stadt vernichtet. Er hatte doch nur einem Mädchen aufgelauert, wie er es schon so viele Male zuvor getan hatte. Gut, irgendetwas war schiefgelaufen, sonst würde er jetzt nicht hier liegen, aber wie bitte schön hätte er die Stadt zerstören können? Es war schließlich nicht so, als wäre sie eine tickende Bombe gewesen, mit d e ren Zünder er herumgespielt hatte. Oder etwa doch? Steckte am Ende mehr in ihr, als man auf den ersten Blick vermuten konnte? Vielleicht dieser Luminis, von dem schon ein kleiner Teil genügte, um einen Vampir wieder zum Menschen zu machen? Leider wusste er rein gar nichts über dieses seltsame Ding.
    Ein unsanfter Tritt in die Seite brachte Deans rotierende Gedanken zum Stehen.
    Mann! Was hatte dieser Zwerg für ein Problem? Musste er seinen Mangel an Größe unbedingt durch Gewalt kompensieren?
    „ Was machen wir jetzt mit ihm?“, erklang die Stimme des E l fen.
    „ Ist doch klar! Wir müssen das, was er der Prinzessin angetan hat, rückgängig machen. Der abgetrennte Teil muss wieder zu ihr zurück, sonst können wir sie nicht stabilisieren“, meinte der glatzköpfige Mann.
    „ Und wie soll das gehen?“
    „ Drehen wir dem Mistkerl einfach den Hals um. Vielleicht kommt dann alles von selber wieder ins Reine.“
    Dieser Zwerg hatte definitiv ein Aggressionsproblem. Dean hoffte inständig, dass die anderen Anwesenden nicht auf seinen Vorschlag eingehen würden.
    „ Ich fürchte, so einfach wird es nicht sein“, mischte sich Saphira in die Diskussion der Männer ein. „Der abgetrennte Teil muss über einen direkten Kontakt zurückgegeben werden. Sonst wird er nur freigesetzt und könnte für immer verloren gehen.“
    „ Dann zapfen wir ihm halt sein ganzes Blut ab und geben es der Prinzessin zu trinken“, lautete der nächste Vorschlag des Zwerges.
    Dean konnte sich ein genervtes Augenrollen nicht verkneifen. Auch wenn das Thema alles andere als amüsant war, entbehrte die brutale Beharrlichkeit des Kleinwüchsigen nicht einer gewissen Komik. Dumm nur, dass diese Beharrlichkeit ihn als Ziel auserkoren hatte.
    „ Ich glaube nicht, dass das funktionieren würde. Außerdem könnten wir die Prinzessin wohl kaum dazu bringen, das Blut zu trinken.“
    Die Emotionslosigkeit, mit der die Frau über diesen Vorschlag nac h dachte, ließ ihm einen Schau d er über den Rücken laufen. Wo zur Hölle war er gelandet?
    „ Es käme auf den Versuch an“, erwiderte der Zwerg.
    „ Grisom, ich muss doch sehr bitten. Benutzt Euren Verstand! Was wollt Ihr machen, wenn Eure Methode nicht funktioniert? Wenn er erst einmal tot ist, nützt er uns nichts mehr und Clara wäre verloren.“
    „ Also gut, also gut. Was schlagt Ihr vor?“
    „ Gibt es vielleicht eine Beschwörungs- oder Bannungsformel, die wir nutzen können?“, fragte der glatzköpfige Mann.
    „ Nein. Auf diesem Weg kommen wir nicht weiter. Ich habe bereits versucht das Fragment aus ihm herauszuziehen, aber offenbar sind die beiden durch seine Rückverwandlung eine Verbindung eingega n gen, die sich nicht so einfach trennen lässt.“
    „ Heißt das , es gibt überhaupt keine Möglichkeit für uns, den abg e trennten Teil aus ihm herauszuholen?“
    Die rothaarige Hexe wandte sich mit nachdenklichem Blick wieder zu ihm um und betrachtete ihn schweigend. „Ich

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