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Ploetzlich Mensch

Ploetzlich Mensch

Titel: Ploetzlich Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary-Anne Raven
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riesiges, mit schweren Vorhängen aus rotem Samt verhangenes Himmelbett. Es kam ihm in der Tat vor, als würde er das Schlafg e mach einer Prinzessin betreten.
    Die beiden Männer ließen ihn grob auf den weinroten Teppichboden fallen, dessen Hochflor ihm für einen Augenblick die Sicht raubte.
    „ Samoel, endlich“, hörte er eine Stimme, die ihm nur allzu bekannt vorkam. „Was ist los? Wo ist Camille? Warum antwortet mir keiner? Bitte, ich muss an die frische Luft. Ich ersticke noch hier drin.“
    „ Prinzessin! So beruhigt Euch doch.“ Dean erkannte die Stimme des Glatzkopfes. „Es ist alles in Ordnung. Ihr braucht Euch nicht aufzur e gen.“
    „ Aber Camille, wo ist Camille?“
    „ Er ist nicht länger Euer Türwächter. Leider hat er sich nicht als würdig für diese Aufgabe erwiesen und musste ersetzt werden. Aber seid unbesorgt. Sein Nachfolger ist ein viel zuverlässigerer Wächter, als Camille es je war.“
    „ Ist er das?“, murmelte die junge Frau in einem Tonfall, der erke n nen ließ, dass diese Worte sie nicht wirklich überraschten. „Dann lasst mich hinaus in den Garten gehen und etwas Luft schnappen. Bitte! Ich hab das Gefühl, ich ersticke hier drin.“
    Hoppla! War dieses hilflose Wesen wirklich die Furie von heute Morgen? Ihre Stimme klang so flehend, dass fast so etwas wie Mitleid in ihm aufkeimte. Schon seltsam, wie schnell eine hilflos wirkende Frau die Beschützerinstinkte seines menschlichen Körpers zu wecken ve r mochte. Dabei hatte sie noch vor wenigen Stunden versucht, ihn zu Brei zu schlagen. War der männliche Körper wirklich so simpel stru k turiert? Kopfschüttelnd versuchte er , diese irritierenden Empfindungen beiseitezuschieben und weiter dem Gespräch zu lauschen.
    „ Es tut mir leid, ehrwürdige Prinzessin, aber nach den jüngsten Vo r fällen halte ich es für keine gute Idee, Euch aus Euren Gemächern zu lassen. Es ist einfach zu gefährlich für Euch“, sagte der Mann ruhig. Es war faszinierend, wie er es schaffte, in einem so unterwürfigen Tonfall zu sprechen und gleichzeitig so herablassend zu seinem Gegenüber zu sein.
    Eine seltsame Art und Weise, mit einer Prinzessin umzugehen.
    Die junge Frau gab einen Laut des Unmuts von sich. Erst jetzt schien sie ihn zu bemerken.
    „ Wer ist das und was zum …“ Mit wenigen Schritten war sie neben ihm und zerrte seinen noch immer wie ein Paket verschnürten Körper auf den Rücken. Er blickte in zwei wohlbekannte tiefblaue Augen in einem Gesicht umrahmt von ebenso wohlbekanntem blondem Haar.
    „ Hallo, Prinzessin, lange nicht gesehen.“ Er versuchte zu lächeln.
    „ Du“, rief sie mit einer Stimme, die so voller Hass und Wut war, dass es ihm eiskalt den Rücken herunter lief. Nein, es würde definitiv nicht einfach werden, ‚Wasauchimmer’ wieder auf sie zu übertragen.
    „ Warum bringt ihr diesen Scheißkerl hier rein? Wisst ihr nicht, was er mir angetan hat? Schafft ihn raus, oder, bei Gott, ich schwöre euch, ich reiße ihn in Stücke!“
    „ So beruhigt Euch doch, Prinzessin“, erklang wieder die Stimme des Glatzkopfes. „Es gibt keinen Grund sich aufzuregen. Dieser Unwürd i ge stellt keine Gefahr für Euch dar.“
    Er gab den beiden Männern ein Zeichen, dass sie seine Fesseln lösen sollten.
    „ Keine Gefahr! Er hat versucht , mich umzubringen!“
    „ Das hast du auch mit mir versucht und du hast es sogar beinahe g e schafft“, stellte Dean fest und setzte sich auf. Seine Hände waren taub von den engen Fesseln, deren Spuren sich streifenförmig auf seinen Armen abzeichneten. Vorsichtig knetete er seine Muskeln, um wieder Blut in seine Finger zu bekommen.
    „ Ihr könnt unbesorgt sein, Prinzessin, er wird Euch nichts tun“, wi e derholte der Glatzkopf noch einmal und wandte sich zur Tür.
    „ Ihr nehmt ihn nicht wieder mit? Ihr könnt mich doch nicht mit di e sem Kerl allein lassen!“
    „ So lauten unsere Befehle, Prinzessin.“
    „ Verdammt noch mal, nenn mich nicht Prinzessin, wenn du mich gleichzeitig wie ein unmündiges Kind behandelst. Ich bin keine Pri n zessin. Ihr behandelt mich wie eine Gefangene.“ Die junge Frau griff nach der Robe des Glatzkopfes und hielt ihn fest. Der dünne weiße Stoff zerriss mit einem hässlichen Geräusch und blieb als Fetzen in ihrer Hand.
    „ Dummes Ding!“ Der Mann namens Samoel war über diesen Vorfall so aufgebracht, dass er die Beherrschung verlor. Seine Hand schoss hoch und verpasste der jungen Frau eine schallende Ohrfeige.
    Irgendetwas in Dean

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