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Ploetzlich Mensch

Ploetzlich Mensch

Titel: Ploetzlich Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary-Anne Raven
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„Dean. Dean Grimes.“
    „ Ich bin Clara.“
    „ Freut mich, Clara.“ Er schenkte ihr ein Lächeln, das sie schwach erwiderte.
    Wieder kehrte Schweigen ein, das zum Glück durch die Kellnerin u n terbrochen wurde, die mit den Getränken an ihren Tisch zurüc k kehrte.
    Nervös spielten Claras Finger mit dem Glas, das vor ihr auf dem Tisch abgestellt worden war. Die seltsame schwarze Flüssigkeit wirkte nicht gerade vertrauenerweckend. Mit skeptischem Blick beobachtete sie, wie Luftblasen in dem Glas aufstiegen und schließlich an der Obe r fläche der Flüssigkeit mit einem leisen Knistern zerplatzten.
    Dieses Gebräu wirkte wie einer der Zaubertränke, die Saphira gel e gentlich anmischte. Sollte sie das wirklich trinken?
    „ Na dann p rost“, meinte Dean und hob sein Glas, das ebenfalls diese seltsame Flüssigkeit enthielt. Nur zögernd folgte sie seinem Be i spiel.
    Er lächelte ihr zu, setzte das Glas an die Lippen und nahm einen ti e fen Schluck. Der Ausdruck, der daraufhin auf sein Gesicht trat, vera n lasste sie abrupt ihr Glas wieder auf dem Tisch abzustellen.
     
    *
     
    Der Sinneseindruck, der Dean plötzlich überkam, war so intensiv, dass er fast das Glas fallen gelassen hätte. Während die kühle Flüssigkeit leise gurgelnd seine Kehle hinabgluckerte, hinterließ sie in seinem Mund einen überwältigend süßlichen Geschmack, der ihn überrascht nach Luft schnappen ließ. Entgeistert starrte er auf das Glas in seiner Hand, das noch immer zu gut d rei V ierteln mit der schwarzen, perle n den Flüssigkeit gefüllt war.
    Auch als Vampir hatte er gelegentlich menschliche Nahrung zu sich genommen. Es gehörte manchmal einfach zum guten Ton, wenn man sich in Gesellschaft von Lebenden bewegte, an ihren Nahrungsau f nahme-Ritualen, wie zum Beispiel einem Geschäftsessen teilzunehmen. Begeisterung für das menschliche Essen hatte er allerdings nie entw i ckeln können. Letztendlich war alles außer Blut fad und geschmacklos gewesen. Aber das hier …
    Er nahm einen weiteren tiefen Schluck aus dem Glas und wieder breitete sich der angenehm süßliche Geschmack der Limonade in se i nem Mund aus.
    „ Wow!“
    „ Was ist los? Stimmt was nicht mit dieser Kolaa?“
    „ Nein, sie … sie schmeckt fantastisch.“ Sofort nahm er noch einen tiefen Zug. Clara schien unsicher, was sie von seinem seltsamen B e nehmen halten sollte, hob dann aber ihr Glas und trank vorsichtig e i nen kleinen Schluck.
    „ Süß“, stellte sie fest.
    „ Fantastisch, nicht? Ich habe noch nie etwas so herrlich Schmecke n des getrunken.“ Er konnte sich vor Begeisterung kaum bremsen.
    Sie blickte ihn verwirrt an. „Heißt das, du hast dieses Zeug noch nie getrunken?“
    „ Ich hab das Gesöff schon tausendmal getrunken, aber jetzt … Es ist, als wäre ich blind gewesen und könnte plötzlich wieder sehen.“ Er setzte das Glas erneut an und leerte es bis auf den letzten Tropfen. „Wahnsinn! Ich will mehr davon.“
    „ Du bist ja bescheuert.“ Zum ersten Mal huschte ein Grinsen über ihr Gesicht.
    Die Kellnerin kehrte mit einem großen Tablett voller kleiner Teller an ihren Tisch zurück. Der deftige Geruch von gebratenem Fleisch, überbackenem Käse und frittierten Kartoffeln erfüllte die Luft. Ne u gierig beugten sie sich beide über das reichhaltige Angebot, unschlü s sig, was sie zuerst probieren sollten. Ihm wurde erst jetzt bewusst, wie hungrig er war. Sein letztes Mahl war Claras Blut am vergangenen Abend gewesen und davon hatte er wohl nicht allzu viel getrunken. Offenbar benötigte der menschliche Körper deutlich mehr Nahrung s zufuhr, als der eines Vampirs.
    Auch Clara schien hungrig zu sein. Suchend kreiste ihr Blick über dem überfüllten Tisch.
    „ Was davon ist denn dieser ominöse Hembuurger?“, wollte sie von ihm wissen.
    Er schob den entsprechenden Teller zu ihr hinüber. Er war neugi e rig, wie sie auf dieses neue Geschmackserlebnis reagieren würde. Ihr Blick huschte skeptisch zwischen ihm und dem belegten Brötchen hin und her. Offenbar traute sie ihm noch immer keinen Millimeter weit über den Weg.
    „ Keine Angst. Ich habe ihn nicht vergiftet.“ Demonstrativ hielt er seine leeren Handflächen nach oben. Sie taxierte ihn noch immer mit ihrem Blick.
    „ Wenn du ihn nicht willst, kann ich ihn auch essen. Vielleicht schmeckt er ja wirklich so gut, wie alle immer behaupten.“ Er beugte sich leicht vor, doch noch ehe er eine Hand nach dem Teller ausstr e cken konnte, hatte sie den Hamburger mit beiden

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