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Ploetzlich Mensch

Ploetzlich Mensch

Titel: Ploetzlich Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary-Anne Raven
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dann erst passieren, wenn sie Sex miteinander ha t ten? Nein, dieses Risiko konnte er nicht eingehen. Es war viel zu g e fährlich. Er würde sich wohl oder übel zusammenreißen müssen, auch wenn das in ihrer unmittelbaren Nähe wirklich mehr als schwerfiel. Der Zauber des Moments der Zweisamkeit war verflogen. Seine Ha l tung wurde unwillkürlich steifer, was Clara wiederum veranlasste, sich seiner Umarmung zu entziehen.
    Er räusperte sich verlegen. „Wir sollten weiterfahren.“
    „ Ja, sicher“, murmelte sie abwesend und spielte mit einigen Grasha l men, die sie aus der Uferböschung gezupft hatte. Er warf einen flüc h tigen Blick auf seine Uhr, die zum Glück das unfreiwillige Bad im See heil überstanden hatte.
    „ Es ist fast Mittag. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich könnte so langsam wieder etwas zu essen vertragen. Drüben im Ort gibt es ein Restaurant , das herrliche Forellen machen soll.“ Sie blickte kurz auf und zuckte dann gleichgültig mit den Schultern.
    „ Wir könnten uns draußen auf die Terrasse an der Schleuse setzen und die Boote beobachten.“
    „ Wenn du meinst.“ Mit einem Seufzen erhob sie sich vom Boden und strich das Gras von ihrem Kleid. Die Silhouette, die sich unter dem noch etwas feuchten Stoff abzeichnete, raubte ihm für einen Moment erneut den Atem, doch dieses Mal behielt sein Verstand die Oberhand. Mit klopfendem Herzen wandte er sich von ihr ab.
    Er atmete einmal tief ein, bevor er ihr zurück zum Wagen folgte und auf dem Fahrersitz Platz nahm. Ein kurzer Blick in den Seitenspiegel zeigte ihm, dass er nun wieder einigermaßen passabel aussah. Sein G e sicht war frei von Blutspritzern und der junge Typ im Spiegel lächelte ihm aufmunternd zu. Irgendwie gewöhnte er sich allmählich daran, sein Abbild in jeder reflektierenden Fläche zu sehen und der Kerl mit dem dunklen Stoppelbart wirkte von Mal zu Mal sympathischer.

10
    Ein wenig lustlos stocherte Clara bald darauf in dem Essen herum, das vor ihr auf dem Teller lag. Warme Dampfschwaden stiegen von den Kartoffeln auf und verflüchtig t en sich auf ihrem Weg gen Himmel wie Geister im Sonnenlicht.
    In ihrem Kopf schwirrte es wie in einem Bienenstock. Was war vo r hin passiert? Hatte sie ihn wirklich geküsst? Hatte sie nach all den gra u sigen Taten, die sie begangen hatte, so wenig Ehrgefühl im Leib, dass sie sich ihm bei der erstbesten Gelegenheit an den Hals werfen musste?
    Die entsetzlichen Bilder von den Geschehnissen an diesem Morgen drängten sich wieder in den Vordergrund. All das Blut an ihren Hä n den und dann wieder sein Kuss. Sein Körper, der sich an den ihren schmiegte … Es war so ein wunderschöner Augenblick gewesen. Alle Last schien von ihren Schultern genommen worden zu sein und sie hatte sich wie ein ganz normaler Mensch gefühlt. Eine Frau in den Armen eines attraktiven, starken Mannes.
    Es war sein Lächeln gewesen, das sie verzaubert hatte. Nicht dieses schelmische Grinsen, das er aufsetzte, wenn er sympathisch wirken wollte. Nein, ein echtes, von Herzen kommendes Lächeln. Die erste ehrliche Emotion, die er ihr gezeigt hatte, und die sie so in seinen Bann gezogen hatte, dass sie bereit gewesen war, alles andere zu vergessen und sich ihm hinzugeben.
    Das Bild seines nackten Körpers, der vor dem großen Spiegel in se i nem Schlafzimmer stand, flackerte vor ihrem inneren Auge auf und färbte ihre Wangen in ein verschämtes Rosarot. O ja, auch er war b e reit gewesen , diesen Schritt zu gehen. Das hatte sie deutlich gespürt, als ihre Hände unter seinen Hosenbund geglitten waren.
    Und sie hatte ihn auch gewollt. Allein bei dem Gedanken daran b e gann ihr Herz erneut bis zum Hals zu schlagen.
    Seine Küsse! Nur kurze Berührungen seiner Lippen, und doch glau b te sie noch immer, dieses unbeschreibliche Kribbeln auf ihrer Haut zu spüren.
    Ihr Blick wanderte zu Dean hinüber, der bereits wieder in Verz ü ckung über das Essen ausgebrochen war. Dieser verrückte Kerl.
    Das kurzärmlige schwarze Hemd, das er nun trug, betonte seinen Oberkörper und drei geöffnete Knöpfe gewährten ihr einen Blick auf die blasse Haut auf seiner Brust.
    Am liebsten hätte sie sich zu ihm vorgebeugt, auch die restlichen Knöpfe aufgerissen und da weiter gemacht, wo sie am Strand aufg e hört hatten.
    Sie spürte ein süßes Ziehen in ihrem Unterleib bei dem Gedanken daran, wie es wäre, seine Hose zu öffnen, ihren Slip abzustreifen und sich dann langsam auf seinen Schoß niederzulassen. Seinen Körper mit

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