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Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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sie die Nase. Das sah irgendwie niedlich aus. »Brian ist nicht mein Freund.«
    »Ach nein?« Das überraschte mich wirklich. Ich war mir absolut sicher gewesen, dass sie mir wegen der Schlägerei die Hölle heißmachen wollte, vielleicht mit ein paar Drohungen, dass ich es bereuen würde, wenn ich ihren kostbaren Footballstar anrührte. Warum sonst sollte dieses Mädchen mit mir reden wollen?
    Kenzie machte sich meine Verblüffung zunutze und schob sich noch einen Schritt näher an mich heran. Ich schluckte nervös, unterdrückte aber den Impuls zurückzuweichen. Sie war ein ganzes Stück kleiner als ich, was ihr aber völlig egal zu sein schien. »Keine Sorge, Machoman, ich habe keinen Freund, der dir auf der Toilette auflauern könnte.« Ihre Augen funkelten belustigt. »Wenn es darum geht, verpasse ich dir wenn überhaupt höchstpersönlich eine.«
    Sie würde es zumindest versuchen, kein Zweifel. »Was willst du?«, fragte ich wieder. Dieses seltsame, fröhliche Mädchen verwirrte mich mehr und mehr.
    »Ich schreibe für die Schülerzeitung«, erklärte sie, als wäre das die natürlichste Sache der Welt. »Und ich hatte gehofft, du würdest mir einen Gefallen tun. Ich interviewe immer die Schüler, die erst mitten im Jahr hier anfangen, du weißt schon, damit die Leute sie besser kennenlernen können. Und wenn du dich dazu imstande fühlst, würde ich gerne so ein Interview mit dir machen.«
    Das zweite Mal innerhalb von dreißig Sekunden war ich sprachlos. »Du bist Redakteurin?«
    »Na ja, eigentlich eher Reporterin. Aber weil die anderen den technischen Kram hassen, kümmere ich mich auch ums Layout und so.«
    »Bei der Schülerzeitung?«
    »Ja, dort werden Reporter normalerweise eingesetzt.«
    »Aber … ich dachte …« Krampfhaft versuchte ich, meine Gedanken zu ordnen. »Ich habe dich mit den Cheerleaderinnen gesehen«, sagte ich dann, was fast einer Anschuldigung gleichkam. Kenzie zog die schmalen Augenbrauen hoch.
    »Und …? Da hast du gedacht, ich wäre auch eine Cheer leaderin?« Achselzuckend fuhr sie fort: »Ist nicht mein Ding, aber danke für das Kompliment. Ich komme mit Höhen nicht so gut klar und schaffe es kaum einmal durch die Turnhalle, ohne hinzufallen und mir irgendwo wehzutun. Außerdem müsste ich mir dazu die Haare blondieren, und davon kriegt man nur brüchige Spitzen.«
    Mir war nicht ganz klar, ob sie das ernst meinte, aber so oder so konnte ich nicht länger bleiben. »Hör mal, ich habe gleich noch einen Termin«, erklärte ich ihr, was nicht einmal gelogen war. Am Abend hatte ich noch eine Kali-Stunde bei Guro Javier, und wenn ich da zu spät kam, wurde ich mit fünfzig Liegestützen und hundert mörderischen Sprints bestraft – wenn er seinen großzügigen Tag hatte. Guro war Pünktlichkeit äußerst wichtig. »Können wir ein anderes Mal weiterreden?«
    »Gibst du mir denn ein Interview?«
    »Ja, gut, okay!« Frustriert winkte ich ab. »Wenn du mich dann in Frieden lässt.«
    Sie strahlte. »Und wann?«
    »Mir egal.«
    Was sie nicht weiter störte. Offenbar ließ sie sich von nichts aus der Ruhe bringen. Noch nie war mir jemand begegnet, der in Anbetracht von so viel Arschigkeit so unerschütterlich fröhlich blieb. »Na ja, hast du vielleicht eine Telefonnummer?« Irgendwie klang ihre Stimme so, als fände sie das alles lustig. »Ich kann dir auch meine geben, wenn dir das lieber ist. Aber das würde dann natürlich heißen, dass du mich anrufen müsstest …« Sie musterte mich zweifelnd und schüttelte den Kopf. »Hmmm, nein, vergiss es, gib mir lieber deine. Irgendetwas sagt mir, dass ich dir meine Nummer auf die Stirn tätowieren könnte und du trotzdem nicht daran denken würdest anzurufen.«
    »Meinetwegen.«
    Während ich die Zahlen auf einen Zettel schrieb, kam mir der Gedanke, wie verrückt das war – ich gab einem süßen Mädchen meine Nummer. Das hatte ich noch nie getan, und wahrscheinlich würde es auch nie wieder passieren. Wenn Kingston das wüsste … Wenn er auch nur sehen würde, wie ich mit ihr sprach, würde ich wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung davontragen, auch wenn sie nicht seine Freundin war.
    Kenzie trat neben mich, stellte sich auf die Zehenspitzen und linste über meine Schulter. Ein paar weiche, federleichte Strähnen strichen über meinen Arm. Sofort begann meine Haut zu kribbeln, und mein Herz raste. Sie duftete nach Apfel, Minze oder irgendetwas ähnlich Süßem. Einen Moment lang vergaß ich, was ich schreiben

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