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Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen
Autoren: Julie Kagawa
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ich da raufklettere«, flüsterte ich, »könnt ihr dann ein Ablenkungsmanöver starten?« Mit einem kurzen Blick streifte ich den Gremlin, der sich in ihren langen schwarzen Haaren versteckte, dann konzentrierte ich mich wieder auf sie. »Ich brauche nur ein paar Sekunden. Meinst du, das kriegt ihr hin?«
    Kenzie war blass, nickte aber entschlossen. »Klar doch«, wisperte sie. »Kein Problem. Ablenkungsmanöver sind unsere Spezialität, nicht wahr, Razor?«
    Der Gremlin spähte zwischen den Strähnen hervor und summte leise. Ich strich Kenzie ein paar Haare aus den Augen und versuchte, möglichst gelassen zu klingen. »Wartet, bis ich fast oben bin«, erklärte ich ihr, während ich mein Shirt aus der Hose zog und es über die Schwertgriffe fallen ließ. »Dann tut, was ihr tun müsst. Aber nichts Gefährliches, ihr sollt lediglich ihre Aufmerksamkeit von mir weg lenken, wenn ich aus dem Loch steige. Hier.« Ich löste eines der Schwerter samt Scheide von meinem Gürtel und reichte es ihr. »Falls es nicht so läuft wie geplant. Damit habt ihr eine Chance, euch zu verteidigen.«
    »Ethan.«
    Ich nahm ihre Hand, widerstand aber dem Drang, sie an mich zu ziehen. »Wir kommen hier raus, und zwar jetzt gleich.«
    Mit einem schabenden Geräusch glitt die Leiter in die Grube hinunter. Nachdem ich noch einmal Kenzies Arm gedrückt hatte, ging ich zur gegenüberliegenden Wand hinüber. Dabei fiel mein Blick auf Todd, der immer noch zusammengekauert in einer Ecke hockte und den Kopf auf die Knie drückte, ohne der Leiter auch nur einen Blick zu schenken. Unwillkürlich ballte ich die Fäuste. Verdammt, was sie dir angetan haben, ist einfach unverzeihlich. Ich kann das zwar nicht rückgängig machen, aber ich schwöre, ich werde dich nach Hause bringen. Ich werde uns alle nach Hause bringen.
    Das laute Klappern meiner Schuhe auf der Leiter schien ein Echo meines rasenden Herzschlags zu sein.
    Sechs Sprossen bevor ich oben war, konnte ich den gedrungenen Vergessenen mit den drei Armen sehen, der gähnend ins Leere starrte.
    Vier Sprossen bevor ich oben war, erkannte ich die alte Katzenfee und zwei Insektenfeen, von denen eine ein Seil in den spitzen Klauen hielt. Zwei weitere bewachten den Eingang, sie schwebten knapp über dem Boden.
    Zwei Sprossen bevor ich oben war, ließ sich Razor plötzlich auf den Kopf des Dreiarmigen fallen.
    » BÖSE MIEZE !«, kreischte er aus vollem Hals, sodass alle Umstehenden erschrocken zusammenfuhren. Der Dreiarmige schrie auf und schlug nach dem Ding auf seinem Schädel, doch Razor war rechtzeitig abgesprungen, sodass die große Fee sich mit voller Wucht selbst erwischte und einen Schritt nach hinten taumelte.
    Ich zog mein Schwert und hechtete mit blitzender Klinge aus dem Loch. Den ersten dürren Körper teilte ich sauber in zwei Hälften, wich dem zweiten aus, als er nach mir schlug, und spaltete ihm anschließend das Genick. Beide Feen lösten sich in Nebel auf, während ich mich der Katzenfee zuwandte, um ihr das fiese Grinsen aus dem runzeligen Gesicht zu schneiden. Fauchend sprang sie zurück und landete hinter den beiden Wachen am Tunneleingang.
    »Haltet ihn auf!«, befahl sie zischend, woraufhin die Vergessenen – darunter auch der Dreiarmige, der nun eine Keule in der zusätzlichen Hand hielt – nach vorn drängten. Dem ersten Schlag konnte ich ausweichen und gleichzeitig ein paar fiese Klauenhiebe abwehren, aber sie zwangen mich zum Rückzug. »Du kannst nicht entkommen, Ethan Chase!«, rief die Katzenfee triumphierend, während ich darum kämpfte, nicht eingekesselt zu werden. Die Keule zischte über meinen Kopf hinweg und landete mit so viel Wucht an der Wand, dass kleine Steine auf mich herabrieselten. »Gib auf, dann bringen wir dich zur Herrin. Wenn du dich jetzt ergibst, wird dein Tod vielleicht schmerzlos sei… Aaaaaah!«
    Die Drohung verwandelte sich in einen Schmerzensschrei, als Razor hinter ihr landete, sich ihren mageren Schwanz schnappte und mit voller Kraft hineinbiss. Die Katzenfee wirbelte mit erhobenen Krallen herum, doch ich konnte dem Zweikampf nicht länger folgen, weil die drei übrigen Feen erneut angriffen. Während ich die Vergessenen abwehrte, sah ich aus dem Augenwinkel, wie Kenzie sich mit dem Schwert in der Hand aus dem Loch zog. Mit funkelnden Augen stellte sie sich hinter den Dicken und verpasste ihm einen gezielten Hieb in die Kniekehlen. Laut brüllend geriet der Vergessene ins Taumeln, er stolperte und verlor dann endgültig das Gleichgewicht.
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