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Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Geschickt wich Kenzie zur Seite aus, als die massige Fee heulend in die Grube fiel.
    Ich zerhackte die beiden übrigen Wachen und stürmte dann auf das Katzenwesen zu, das sich wie wahnsinnig wand und hinter sich durch die Luft schlug, um den Gremlin zu erwischen, der sich stur an den peitschenden Schwanz klammerte. Als ich angerannt kam, hob die Katzenfee den Kopf und versuchte, einen letzten Fluchtversuch zu starten, doch da traf mein Schwert bereits auf ihren Nacken, und sie zerfloss zu einer Nebelschwade.
    Keuchend ließ ich die Waffe sinken und wich ein paar Schritte zurück. Razor blinzelte kurz und beobachtete dann grinsend, wie die Überreste der Katzenfee noch kurz um unsere Beine glitten und sich schließlich auflösten. »Böse Mieze«, summte er triumphierend und schaute dann zu mir hoch. »Keine böse Mieze mehr, ha!«
    Lächelnd drehte ich mich zu Kenzie um. Fast wäre mir das Herz stehen geblieben, und ich setzte zu einer Warnung an.
    Der dreiarmige Vergessene, den sie in die Grube befördert hatte, hatte es irgendwie geschafft, wieder herauszuklettern. Mit erhobener Keule stand er hinter ihr. Als Kenzie mein Gesicht sah, begriff sie sofort, was los war, und fuhr mit erhobenen Armen herum. Aber die Keule hatte sich bereits in Bewegung gesetzt, und ich wusste, dass ich zu spät kommen würde.
    Und dann … Ich weiß nicht, was dann passierte. Wie aus dem Nichts tauchte zwischen Kenzie und dem Vergessenen ein schwarzer, verschwommener Schatten auf. Ein Schwert blitzte auf, und der Hieb, der ihr wahrscheinlich den Schädel zertrümmert hätte, wurde auf ihre Schulter umgelenkt. Die Wucht reichte allerdings immer noch aus, um sie ein Stück weit fortzuschleudern, sodass sie keuchend an der Wand landete. Der Schatten verschwand inzwischen genauso plötzlich, wie er gekommen war.
    Von blinder Wut gepackt stürzte ich mich auf den Vergessenen und schlug auf ihn ein. Laut brüllend zielte er auf meinen Kopf, aber ich fing die Keule mit dem Schwert ab und trennte ihm den dritten Arm von der Brust. Das Feenwesen schrie vor Schmerzen und begann, mit seinen dicken Fäusten auf mich einzuprügeln. Ich tänzelte rückwärts, hob das Schwert auf, das Kenzie hatte fallen lassen, und stellte mich dem wütenden Monster entgegen. Es schlug so unkontrolliert um sich, dass ich mit einem Hechtsprung seine Deckung umgehen und mit einem Schrei beide Schwerter in seiner Brust versenken konnte.
    Noch immer fluchend löste sich der Vergessene in Nebel auf. Ohne einen Blick zurück stürmte ich durch die weißen Schwaden zu der Verletzten auf der anderen Seite der Höhle. Kenzie richtete sich gerade mit schmerzverzerrtem Gesicht auf und hielt sich den Arm. Razor hüpfte neben ihr auf und ab und summte besorgt.
    »Kenzie!« Sobald ich bei ihr war, tastete ich vorsichtig ihren Arm ab und suchte nach Schwellungen und Brüchen. Erstaunlicherweise schien alles in Ordnung zu sein, nur auf ihrer Schulter bildete sich bereits ein riesiger Bluterguss, der sich wohl über den ganzen Oberarm ausbreiten würde. Tapferkeitsmal hätte Guro das genannt. Er wäre stolz auf sie gewesen.
    »Nichts gebrochen«, murmelte ich erleichtert und sah zu ihr hoch. »Bist du in Ordnung?«
    Sie zuckte kurz zusammen. »Wenn man bedenkt, dass ich heute schon geschlagen, gestochen, herumgeschubst und mit dem Tod durch Kehleaufschlitzen bedroht wurde, kann ich mich wohl nicht beklagen.« Stirnrunzelnd sah sie sich in der Höhle um. »Also, ich dachte ja, da wäre … Hast du gesehen, wie …?«
    Ich nickte und rief mir diesen Schatten ins Gedächtnis zurück, der einfach aufgetaucht war, den tödlichen Schlag abgelenkt hatte und anschließend genauso plötzlich wieder verschwunden war. Es war so unglaublich schnell gegangen. Hätte Kenzie es jetzt nicht erwähnt, hätte ich vermutlich geglaubt, das sei alles nur Einbildung gewesen.
    »Oh, gut. Ich dachte schon, ich hätte irgendeine komische Nahtoderfahrung gemacht oder so.« Schaudernd starrte Kenzie auf die Stelle, wo der Dreiarmige gestorben war. »Hast du vielleicht eine Ahnung, was hier gerade passiert ist?«
    »Keinen blassen Schimmer«, antwortete ich leise. »Aber höchstwahrscheinlich hat es dir das Leben gerettet. Alles andere interessiert mich nicht.«
    »Schön für dich.« Kenzie rümpfte empört die Nase. »Aber wenn ich so eine Art geheimnisvollen Schutzengel habe, wüsste ich schon gerne, warum. Was, wenn er mich mal in der Dusche überrascht?«
    »Kenzie?«, unterbrach uns eine leise,

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