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Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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nein, Sterbliche können sie in der realen Welt normalerweise nicht sehen. Bitte hebe dir alle unnötigen Fragen auf, bis ich fertig bin. Du bist hier«, fuhr er mit einem Seitenblick zu mir fort, »weil Ethan Chase anscheinend nicht in der Lage ist, sich aus Verstrickungen mit der Feenwelt herauszuhalten, und ein Kleinod benutzt hat, um euch beide ins Nimmernie zu transportieren. Genauer gesagt, was noch wichtiger ist, in mein Heim – oder zumindest in eines von mehreren. Was mich zu der Frage bringt …« Der Kater blinzelte träge, dann kniff er die Augen zusammen und musterte mich durchdringend. »Warum seid ihr hier, Mensch? Die Münze war für den einmaligen Gebrauch gedacht, und das nur in einem absoluten Notfall. Aus deinen Wunden lässt sich schließen, dass dich irgendetwas verfolgt hat, aber warum hast du das Mädchen da mit hineingezogen?«
    »Ich hatte keine andere Wahl«, erwiderte ich und wich Kenzies Blick aus. »Sie waren auch hinter ihr her.«
    »Sie?«, hakte Kenzie nach.
    Mit der gesunden Hand strich ich mir über die Stirn. »Da draußen ist etwas«, wandte ich mich weiterhin an den Kater. »Etwas Fremdes, eine Art von Fee, die ich noch nie gesehen habe. Sie töten Exilanten und Halbblüter, und sie haben einen Freund von mir entführt, einen Halb-Púca namens Todd Wyndham. Als ich dann versucht habe, mehr über sie herauszufinden …«
    »… haben sie versucht, dich zum Schweigen zu bringen«, folgerte der Kater ernst.
    »Genau. Und das in aller Öffentlichkeit, vor ein paar Hundert Menschen.« Ich spürte Kenzies fragenden Blick, ignorierte ihn aber. »Also, weißt du, was los ist?«, fragte ich den Kater.
    Der zuckte mit einem Ohr. »Vielleicht«, überlegte er und schaffte es, dabei gleichzeitig gelangweilt und nachdenklich auszusehen. »Im Wilden Wald machen unlängst seltsame Gerüchte die Runde. Das hat mich neugierig gemacht.« Er gähnte und leckte sich gelassen eine Pfote. »Ich denke, es wird Zeit, der Eisernen Königin einen Besuch abzustatten.«
    Hastig stand ich auf. »Nein«, widersprach ich ein wenig zu heftig, doch der Kater blickte nicht einmal hoch, sondern beschäftigte sich weiter mit seiner Pfote. »Ich kann nicht zu Meghan gehen. Ich muss nach Hause! Ich muss Todd finden und nachsehen, ob es meiner Familie gut geht. Die drehen völlig durch, wenn ich nicht bald zurückkomme.« Mir fiel wieder ein, was Meghan über den Fluss der Zeit im Nim mernie gesagt hatte, und stöhnte entsetzt. »Verdammt, wahrscheinlich sind sie schon dabei.«
    »Die Eiserne Königin muss darüber informiert werden, dass du hier bist«, sagte der Kater, während er sich unbeeindruckt mit einer Pfote die Barthaare glatt strich. »Das ist Teil der Gefälligkeit: Solltest du das Kleinod jemals benutzen, soll ich dich zu ihr bringen. Außerdem dürfte es sie in höchstem Maße interessieren, was in der Welt der Sterblichen vorgeht und dass diese neue Art von Feen aufgetaucht ist. Ich denke, zumindest einer der Höfe sollte davon wissen, meinst du nicht auch?«
    »Kannst du nicht wenigstens Kenzie nach Hause bringen?«
    »Das war nicht Teil des Handels, Mensch.« Ohne mit der Wimper zu zucken, sah der Kater mich an. »Und wenn ich du wäre, würde ich mir genau überlegen, ob ich sie allein zurückschicke. Falls diese Kreaturen noch dort draußen sind, warten sie womöglich nur darauf, dass ihr zurückkehrt.«
    Mir lief es eiskalt den Rücken herunter. Kenzie schaute völlig hilflos zwischen dem Kater und mir hin und her. »Ich habe keine Ahnung, was hier los ist«, stellte sie nüchtern fest, doch ihre Augen waren leicht glasig. »Ich kann nur hoffen, dass ich bald aufwache und mich dann nicht in einer Gummizelle befinde und von den netten Männern in Weiß irgendwelche Pillen eingeflößt bekomme.«
    Mit einem Seufzer erkannte ich, dass mir mein Leben gerade wieder einmal völlig entglitten war. Es tut mir leid, Kenzie , dachte ich, während sie die Arme um den Oberkörper schlang und blicklos ins Leere starrte. Ich wollte dich da nicht mit reinziehen, und das hier ist nun wirklich der allerletzte Ort, an dem ich jetzt gern wäre. Aber der Kater hat recht – ich kann dich nicht alleine zurückschicken, nicht, solange diese Dinger da draußen rumspuken. Sie haben sich bereits Todd geholt, ich werde nicht zulassen, dass sie dich auch noch kriegen.
    »Also gut«, fauchte ich mit einem finsteren Blick auf den Kater. »Dann gehen wir eben zu Meghan und bringen es hinter uns. Aber ich werde nicht bleiben.

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