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Ploetzlich Vater

Ploetzlich Vater

Titel: Ploetzlich Vater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Ragan
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konnte.“
    „Er hat gesagt, er habe seine Gründe gehabt. Weißt du, welche?“
    „Tann ich raus, Mami?“, fragte Lexi ein bisschen beleidigt.
    „Gleich, Schatz. Mach schon mal den Gurt los und such deine Sachen zusammen.“
    Jill merkte, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen, und das ärgerte sie. Sie wollte nicht traurig oder wütend oder überhaupt irgendetwas sein, wenn es um Thomas ging. Sie wollte ihn einfach vergessen – den Mann, von dem sie gedacht hatte, dass sie ihn liebte. Mit dem sie den Rest ihres Lebens hatte verbringen wollen. Sie wollte einfach mit ihrem Leben weitermachen. Thomas hatte seine Entscheidung getroffen, genau wie sie jetzt ihre. Es war vorbei.
     
    * * *
     
    „Das Gericht wird Ihnen innerhalb der nächsten dreißig Tage einen Schlichter zur Seite stellen. Bis dahin gilt die Klage als abgewiesen.“
    Derrick und seine Anwältin Maggie konnten den Raum verlassen.
    „Gott, bin ich gut“, strahlte Maggie mit demselben breiten Lachen, an das er sich nur allzu gut erinnerte.
    „Du bist gut“, stimmte er ihr zu.
    Sie knuffte seinen Arm. „Hör auf, mich so anzuschauen.“
    „Wie denn?“
    „So als wären wir wieder Teenager.“
    Er folgte ihr aus dem Gerichtssaal und den Gang hinunter. Er sollte glücklich sein, sollte die Tatsache feiern, dass die Richterin ihm einen Termin mit einem vom Gericht beauftragten Mediator bewilligt hatte. Aber in diesem Moment gab es für ihn nur Maggie.
    Ihre Absätze klapperten, als er hinter ihr den Flur hinunterlief. Sie trug ein kurzes Jackett und einen eng anliegenden Rock, der ihre wohlgeformten Beine gut zur Geltung brachte. Sie hatte das Haar zu einem praktischen Knoten hochgesteckt, eine Frisur, die man an ihr nur selten sah. Er beschleunigte seine Schritte, überholte sie und trat ihr in den Weg, bevor sie die Tür erreichte.
    Sie blieb stehen und lachte, denn das war es, was sie tat – das war es, wie sie war. Sie machte die Welt mit ihrem breiten Lächeln und ihrer fröhlichen Art zu einem schöneren Ort.
    Er wollte sie küssen. Schließlich war Aaron gar nicht sein echter Bruder, und zur Hölle, nach dem, was er ihm angetan hatte, war er nicht einmal mehr sein Freund. Die beiden lebten nur zusammen. Maggie war noch immer unverheiratet. Dieses Spiel konnten zwei spielen.
    „Derrick“, sagte sie in ihrer Anwaltsstimme. „Wir sollten uns nächste Woche treffen und unseren Schlachtplan entwerfen. Ich muss jetzt weg.“ Als sie das Kinn hob und ihre Blicke sich trafen, hätte er schwören können, dass sie direkt in seine Seele schauen konnte. Ohne darüber nachzudenken, was er tat, hob er den Arm und zog ihr die Spange aus dem Haar. Das dichte blonde Haar fiel ihr auf die Schultern. „So“, sagte er zufrieden, „so habe ich dich in Erinnerung.“
    „Derrick, hör auf damit.“ Sie schlug seine Hand weg.
    „Es ist so lange her, Maggie. Ich will dich nur kurz anschauen. Danke, dass du den ganzen Weg hierhergekommen bist. Du bist immer für mich da gewesen. Wenn ich einen Freund gebraucht habe, jemanden, mit dem ich reden konnte … das warst immer du.“
    „Du übertreibst. Du hattest deine Familie und …“
    Aber bevor sie den Satz zu Ende sprechen konnte, beugte er sich vor und bedeckte ihren Mund mit seinem. Die Worte erstarben an seinen Lippen. Doch statt der leidenschaftlichen Glückseligkeit, die er erwartet hatte, fühlte er ihren Tritt gegen sein Schienbein.
    „Was zur Hölle ist denn hier los?“
    Derrick erkannte Aarons Stimme. Er drehte sich nach rechts, und eine Faust traf ihn im Gesicht. Er taumelte einige Schritte nach hinten, bevor er das Gleichgewicht wiederfand. Er tastete vorsichtig mit einer Hand nach seiner Wange. „Eindrucksvoll. Ich hatte nicht gedacht, dass du das über dich bringst.“
    Aaron starrte Maggie mit wildem Blick an, ignorierte Derrick völlig. „Ich habe dir gesagt, dass er immer noch in dich verliebt ist, aber du wolltest es mir nicht glauben. Sag es ihr“, schnaubte er und wandte sich zurück zu Derrick. „Sag ihr, dass du sie noch immer liebst. Sag ihr die Wahrheit.“
    Derricks einer Mundwinkel hob sich leicht. „Ich muss ihr gar nichts sagen.“
    „Komm, lass uns gehen“, sagte Aaron und griff nach Maggies Arm. Er drehte sich zu Derrick um. „Du suchst dir am besten einen neuen Anwalt, uns siehst du so bald nicht mehr.“
    Derrick sah Maggie hinterher, als der Kerl, den er früher einmal seinen Bruder genannt hatte, sie wegführte. Sie sah traurig und verloren aus.
    Er ballte

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