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Ploetzlich Vater

Ploetzlich Vater

Titel: Ploetzlich Vater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Ragan
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Rachel waren immer noch Daddys kleine Mädchen, verwöhnte Gören – und das, obwohl sie nicht einmal die jüngsten Sprosse der Familie waren.
    „Danke, für mich nichts“, erwiderte er. „Ich habe schon eine Schüssel Müsli gegessen, bevor ich hergekommen bin. Ich glaube, ich fahr mal zur Wohnung rüber, ein paar Sachen holen.“
    Zoey ließ den Pfannenwender auf die Granitarbeitsplatte sinken. „Du ziehst aber noch nicht wieder hierher zurück, oder?“
    Nein, er würde nirgendwo hingehen. „Warum? Wäre das ein Problem, wenn ich es vorhätte?“
    Jake nahm einen großen Schluck von seinem Orangensaft und sagte dann: „Ich glaube, Rachel hat heute eine Verabredung mit Jim Jensen.“
    „Oh, nicht wirklich“, antwortete Derrick mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
    Plötzlich war es ganz still in der Küche.
    Ein besorgter Ausdruck erschien auf dem Gesicht seiner Schwester. Eine Hitzewelle raste durch Derricks Körper, als er begriff, dass Jake es vollkommen ernst gemeint hatte. Jim Jensen war ein junger Quarterback, den die Condors gerade erst verpflichtet hatten. Der Grünschnabel wartete nur darauf, dass Derrick sich eine Rippe brach oder ungeschickt fiel, um sofort seinen Platz als Stammquarterback zu übernehmen.
    „Er hat dir nichts getan“, erklärte Zoey.
    „Genau“, pflichtete ihr Rachel bei. „Was hast du eigentlich gegen ihn?“
    „Der Typ spinnt einfach“, erklärte Derrick.
    Rachel stemmte eine Hand in die Hüfte. „Und weiter?“
    „Er ist ein Aufreißer und Herzensbrecher. Halt dich von ihm fern“, verlangte Derrick. „Du hast etwas Besseres verdient.“
    „Und was ist, wenn ich beschließe, deinen Rat nicht zu befolgen?“, fragte sie.
    Derrick hatte es satt. Er war heute nach Hause gekommen, um Abstand von allem zu bekommen. Außerdem wollte er Jill ein bisschen Freiraum geben, sodass sie einen Tag mit Ryan verbringen konnte, ohne das Gefühl zu haben, dass er ihr nachspionierte. Doch am meisten Angst hatte er davor, ihr falsche Hoffnungen zu machen, falls es stimmte, was Sandy gesagt hatte, und Jill Gefühle für ihn hatte. Er mochte sie und wollte mit ihr befreundet sein. Ohne die Augen von seiner Schwester abzuwenden, fuhr er sich über sein stoppeliges Kinn. „Ich gehe jetzt. Ich erlaube nicht, dass Jensen dieses Haus betritt – mein Haus.“
    „Du bist einfach kindisch.“
    Er hob drohend den Zeigefinger. „Ich meine das ernst.“
    Ehe sie protestieren konnte, hatte Derrick die Küche schon verlassen und war durch das Foyer mit dem eleganten Marmorboden zur Tür hinaus.
    Es war bereits elf Uhr, als er endlich wieder in seiner Wohnung angekommen war und aus der Dusche heraustrat. Sein Knie gab unter ihm nach, und er konnte sich gerade noch am Waschbecken festhalten, bevor er zu Boden ging. Entschlossen, den Schmerz einfach zu ignorieren, verlagerte er sein Gewicht auf das andere Bein und trocknete sich mit einem frischen Handtuch ab. Als er kurz in den Spiegel sah, blieb sein Blick an der bläulichen Schattierung um sein Auge herum hängen, und er beugte sich vor, um sein Spiegelbild genauer unter die Lupe zu nehmen. Der Bluterguss von dem Schlag, den er letzte Woche hatte einstecken müssen, war verblasst. Dennoch war noch genug Farbe da, dass er aussah, als hätte er seit Monaten nicht mehr richtig geschlafen. Seine Brüder waren alle der Meinung, dass es ihm recht geschehen war. Aaron hatte seinen Geschwistern gesagt, dass sie Derrick fragen sollten, was passiert sei, wenn sie es genauer wissen wollten. Doch keiner hatte das getan. Sie waren alle davon überzeugt, dass er der Schuldige war. Zur Hölle, er würde ihnen bestimmt nicht erzählen, dass er Maggie geküsst hatte. Seine Familie behandelte ihn schon jetzt wie das schwarze Schaf. Es war offensichtlich, dass sie auf Aarons Seite standen.
    Was juckte ihn das überhaupt? Er würde genau dasselbe wieder tun, wenn er die Chance dazu hätte. Irgendwann, hoffentlich bald, würde Maggie merken, dass sie füreinander bestimmt waren. Bis dahin gab es Ryan und Jill, mit denen er sich ablenken konnte.
    Wenn er es sich recht überlegte, war Jill das genaue Gegenteil von Maggie. Sie war die meiste Zeit über ruhig und irgendwie schüchtern, aber manchmal konnte sie auch richtig loslegen. Maggie hatte die Gabe, mit ihren Worten die Luft zu schneiden und Leute in ihre Schranken zu weisen. Jill dagegen schien immer sehr genau darüber nachzudenken, ehe sie sprach, als hätte sie Angst, jemandem auf den Schlips treten zu

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