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Plötzlich verliebt (German Edition)

Plötzlich verliebt (German Edition)

Titel: Plötzlich verliebt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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außerordentlich peinlich dich darum zu bitten, aber ich selbst bin nicht in der Lage es abzuholen«, erklärte sie. Da ich noch immer keine Ahnung hatte, worum es eigentlich ging, faltete ich das Papier auf. Es handelte sich um ein ärztliches Rezept.
    »Brauchst du dieses Medikament?«, erkundigte ich mich, nachdem ich mir langsam zusammengereimt hatte, um was es hier ging.
    »Ich habe zu niedrigen Blutdruck und muss es regelmäßig nehmen. In der letzten Woche hatte ich so viel zu tun, dass ich völlig vergaß, das Rezept einzulösen. Ich dachte, ich schaffe es auch ohne Tabletten übers Wochenende, aber jetzt geht es mir echt dreckig«, gestand sie.
    »Meine Güte, dann lass uns sofort ein Taxi rufen und zur nächsten Apotheke fahren, die Nachtdienst hat«, entschied ich und griff nach dem Telefonhörer.
    »Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich nicht mitkomme, sondern hier liegen bleibe? Mir geht es wirklich sehr schlecht.« Anabel legte den Arm über die Augen und stöhnte. Jetzt machte ich mir ernsthaft Sorgen.
    »Soll ich nicht lieber einen Arzt rufen?«, fragte ich unsicher.
    »Nein«, entgegnete sie wie aus der Pistole geschossen. »Ich brauche nur etwas Ruhe, und wenn ich meine Tabletten habe, wird es mir gleich besser gehen«, versicherte sie mir. Ich zögerte noch einen Augenblick, dann nickte ich und bestellte ein Taxi. Mir war nie aufgefallen, dass meine Kollegin regelmäßig Medikamente einnahm, was aber auch kein Wunder war, denn wir waren uns ja nie sehr nahe gestanden.
    Außer auf der Arbeit pflegten wir keinerlei Kontakt und Tabletten nahm man ja meist zu Hause und nicht im Büro ein.
     
    30 Minuten später hatte Anabel ihr Medikament. Nach weiteren zehn Minuten schien dieses zu wirken, denn sie erhob sich und lächelte.
    »Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll. Du hast etwas gut bei mir«, sagte sie und steckte das angebrochene Päckchen in ihre Hosentasche.
    »Das war doch selbstverständlich«, bemerkte ich mit einer wegwerfenden Handbewegung. »Vielleicht solltest du morgen besser zu Hause bleiben? Ich kann dich krankmelden, wenn du möchtest«, schlug ich vor.
    »Das geht nicht«, entgegnete sie mit verschmitztem Lächeln und sah verlegen zu Boden. Spielten mir meine Augen einen Streich oder war Anabel eben wirklich rot geworden? Ich betrachtete sie aufmerksam und es sah tatsächlich so aus, als würden ihre Wangen glühen. Ich kannte sie zwar nicht sonderlich gut, aber ich wusste, dies konnte nur eines bedeuten.
    »Geht es hier etwa um einen Mann?«, mutmaßte ich grinsend. Wie sich herausstellte, hatte ich anscheinend voll ins Schwarze getroffen, denn Anabel sah erschrocken auf, als habe ich sie soeben bei etwas sehr Unanständigem ertappt. Ich musste lachen.
    »Woher weißt du das?«
    »Das sieht man dir an«, bemerkte ich amüsiert. »Wer ist denn der Glückliche, der es schafft, dir die Röte in die Wangen zu treiben?«, erkundigte ich mich. Was war eigentlich mit ihrem Lover in New York? Hatte sie womöglich mit diesem seltsamen Typen aus der IT-Abteilung Schluss gemacht?
    Es interessierte mich wirklich, wer dieser ominöse Fremde war, da meine Kollegin normalerweise nicht so schnell ihre Fassung verlor. Anabel presste die Lippen zusammen.
    »Das kann ich dir nicht sagen«, tat sie geheimnisvoll. Ich zog erstaunt die Augenbrauen nach oben. Na, das wollen wir erst mal sehen , dachte ich.
    »Es wird doch nicht ein Mitglied des Königshauses sein?«, scherzte ich. Jetzt schmunzelte auch meine Kollegin und ich war erstaunt, wie hübsch sie aussehen konnte, wenn sie nicht ihren gekünstelten Gesichtsausdruck zum Besten gab.
    »Na gut, aber du musst mir versprechen, dass du niemandem ein Sterbenswort sagst«, forderte sie ernst und sah mich dabei sehr eindringlich an.
    »Ich schwöre es«, erklärte ich übertrieben feierlich. Ich hielt es vor Spannung kaum noch aus. Wer war dieser geheimnisvolle Fremde, der es geschafft hatte, Anabel so den Kopf zu verdrehen?
    »Ich sage nur so viel: ich schlafe mit einem ganz hohen Tier bei BCRES«, flüsterte sie so leise, als wäre das ganze Haus mit Wanzen bestückt. Ich hatte gerade die Flasche angesetzt, um einen Schluck Wasser zu nehmen und verschluckte mich prompt, als mir ein ganz bestimmter Name durch den Kopf schoss.
    »Blake?«, flüsterte ich kaum hörbar. Ich musste mich sicher verhört haben. Doch anscheinend war dem nicht so, denn Anabel nickte und kicherte wie ein Teenager.
    »Ja, aber du sagst niemandem etwas, hörst du?«, befahl

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