Plötzlich verlobt (Megan Bakerville Reihe - Band 2) (German Edition)
herunterzuscrollen. Als Olivias Bild erschien, fuchtelte die junge Frau hektisch mit den Händen und deutete schließlich genau auf Olivias Foto.
»Das ist sie«, bestätigte Zoe unseren Verdacht. »Nur sah sie nicht ganz so gepflegt aus. Ihre Haare waren irgendwie zerzaust und sie hatte so einen irren Glanz in den Augen.«
»Weißt du, wo sie jetzt ist? Wie wollte sie dir das restliche Geld zukommen lassen?«
»Ich habe keine Ahnung. Sie sagte, sie würde sich melden, jedoch erst, wenn ich erfolgreich war und die Villa wieder unbewohnt sei.«
Mir war sofort klar, dass Olivia niemals vorgehabt hatte, Zoe zu bezahlen. Die naive junge Frau, die ihre Großmutter abgöttisch liebte und alles für sie tun würde, war Olivia gerade recht gekommen, um ihren Plan in die Tat umzusetzen und mich aus dem Weg zu schaffen.
Logan trat noch einmal an Zoe heran und legte ihr behutsam seine Hand auf die Schulter.
»Du hast uns sehr geholfen. Mike wird dich jetzt nach Hause bringen«
»Ich muss nicht zur Polizei?«
»Wir erstatten keine Anzeige gegen dich. Aber in den nächsten Tagen werden wir dein Haus bewachen lassen, nur um sicherzugehen, dass dir und deiner Großmutter nichts geschieht. Außerdem werde ich persönlich dafür sorgen, dass sich morgen jemand bei dir meldet und alles in die Wege leitet, damit deine Grandma in ein Krankenhaus eingeliefert und behandelt wird.«
»Und ich muss nicht ins Gefängnis?«, fragte Zoe noch einmal.
»Nein, das musst du nicht«, bestätigte Logan. Ein Lächeln huschte über meine Lippen. Es war faszinierend zu sehen, wie mühelos er Zoes Vertrauen gewonnen hatte. In Logan schlummerten zwei unterschiedliche Persönlichkeiten. Der knallharte Geschäftsmann und ein liebevoller Mann.
Mein Verlobter trat zu Mike und die beiden unterhielten sich kurz. Ich nahm an, dass es um die Bewachung von Zoes Wohnung ging. Logans Freund runzelte immer wieder die Stirn, nickte aber ergeben.
»Können wir?«, erkundigte sich Mike schließlich, als sie ihr Gespräch beendet hatten. Er schien nicht glücklich mit der Tatsache, dass Zoe ohne eine Bestrafung davonkommen sollte.
Ich dagegen war froh, dass man sie nicht für das, was sie getan hatte, zur Rechenschaft zog. Sie war in Wirklichkeit nicht der Täter, sondern das Opfer. Ich hoffte inständig, dass die Ärzte Zoes Großmutter helfen konnten und die beiden noch eine lange Zeit beisammen sein würden.
Als sie Mike nach draußen folgte, blieb sie neben mir stehen und sah mich lange an.
»Was passiert ist, tut mir sehr leid. Ich hoffe, Sie können mir eines Tages verzeihen«, sagte sie leise.
»Das ist schon geschehen«, erklärte ich und lächelte.
Logan kam zu mir, setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm. Gemeinsam sahen wir den beiden nach, wie sie das Haus verließen.
»Woher wusste Olivia eigentlich von dieser Villa?«, erkundigte ich mich neugierig.
Es war mir immer noch ein Rätsel, wie sie so schnell herausgefunden hatte, dass Logan dieses Haus gekauft hatte und dass wir genau an diesem Wochenende hier sein würden.
»Das ist meine Schuld«, gab er zerknirscht zu. »Ich habe Olivia beauftragt in meinem Namen ein Angebot für dieses Objekt zu machen und sie wusste auch davon, dass ich dich damit überraschen wollte.«
»Das erklärt einiges«, murmelte ich und rieb mir dabei die Schläfen. Meine Kopfschmerzen waren unterdessen unerträglich geworden.
»Wie geht es dir?«, erkundigte sich Logan und musterte mich besorgt. »Du bist weiß wie eine Wand«, stellte er fest.
»Ich bin müde und mein Schädel dröhnt, als habe man ihn als Bowlingkugel benutzt. Alles, was ich brauche, ist ein wenig Schlaf«, versicherte ich ihm.
»Dann lass uns nach oben gehen«, schlug er vor. Ich nickte und stand auf. Etwas zu schnell. Plötzlich tanzten unzählige silberne Punkte vor meinen Augen und mir wurde schwindelig. Ich stützte mich schwankend an der Sessellehne ab. Um mich herum drehte sich alles und etwas Warmes lief über meine Lippen. Ich hob die Hand und tastete vorsichtig danach. Als ich meine Finger betrachtete, waren sie voller Blut.
Logan, der bereits vorausgegangen war, sah über seine Schulter zu mir.
»Nun komm schon, wir ...« Sein Lächeln erstarb, als er mich erblickte, wie ich dastand und meine blutigen Finger betrachtete. In Windeseile war er wieder an meiner Seite.
»Megan, was ist los?«, schrie er panisch. Ich wollte ihn beruhigen und ihm sagen, dass Nasenbluten bei mir nichts Seltenes war, doch ich brachte kein
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