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Plötzlich verlobt (Megan Bakerville Reihe - Band 2) (German Edition)

Plötzlich verlobt (Megan Bakerville Reihe - Band 2) (German Edition)

Titel: Plötzlich verlobt (Megan Bakerville Reihe - Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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den Kiesweg entlang, bis ich schließlich bei dem imposanten Gebäude angekommen war.
    Das Haus erinnerte mich an die viktorianischen Villen in den Südstaaten. Nur, dass diese hier wesentlich größer war. Dieses Anwesen hatte allein acht Schlafzimmer und mindestens genauso viele Badezimmer. Warum sich ein alleinstehender Künstler wie Romanovsky ein solch riesiges Haus gekauft hatte, war mir schleierhaft. Und nun dachte er an ein weiteres Objekt, das gut und gerne doppelt so groß war. Manche Menschen wussten wirklich nicht, wohin mit ihrem Geld.
    Ich parkte den Wagen, stopfte die Info-Mappe in meine Handtasche und stieg aus. Einen Moment blieb ich stehen und genoss den prachtvollen Anblick, der sich mir bot.
    Um die Villa, die zartgelb und weiß gestrichen war, erstreckte sich ein Garten, der seinesgleichen suchte. Jetzt im Winter blühte hier nichts und die Hecken hatten ihre Blätter verloren, aber trotzdem konnte man sich vorstellen, wie wunderschön es im Frühling aussehen würde.
    Auch jetzt wirkte der Garten sehr gepflegt. Die verdorrten Blätter der Laubbäume, die noch bei meinem letzten Besuch den Rasen fast komplett bedeckt hatten, waren vollständig verschwunden. So wie es schien, hatte Juri einen Gärtner eingestellt, der sich um alles kümmerte.
    Der Pavillon war anscheinend mit einem Sandstrahler gereinigt worden, denn er glänzte in strahlendem Weiß. Ich stieg die breite Treppe nach oben und wollte gerade den Türklopfer betätigen, der einen Löwenkopf darstellte, als mir auffiel, dass die Tür bereits einen Spalt offen war.
    Entweder war Juri zu faul, mir persönlich zu öffnen, oder er war in eines seiner Werke vertieft und begrüßte mich deshalb nicht an der Tür. Ich trat ein und lauschte.
    »Juri? Hier ist Megan. Sie hatten angerufen und gebeten, dass ich vorbeikomme«, rief ich. Als Antwort hörte ich ein lautes Rumpeln aus dem hinteren Teil des Hauses, dort, wo Juri sein Atelier eingerichtet hatte.
    »Seltsamer Kauz«, murmelte ich und machte mich auf den Weg dorthin.

Kapitel 34
    Halt den Mund!
     
     
    Ich betrat Juris Atelier und sah mich suchend um. An den Wänden lehnten unzählige, abstrakte Gemälde des Künstlers. Auf einem hatte sich Juri an einem Porträt versucht, was, meiner Meinung nach, ein großer Fehler war. Der dort abgebildete junge Mann sah aus wie eine Kreuzung aus John-Boy Walton und Homer Simpson, was mir ein unangenehmes Schaudern verursachte.
    »Juri, wo stecken Sie denn?« Wieder erhielt ich keine Antwort. Langsam aber sicher riss mir der Geduldsfaden.
    »Ich habe wirklich Besseres zu tun, als nach Ihnen zu suchen«, brüllte ich aufgebracht. Wutschnaubend verließ ich das Zimmer. Was dachte sich dieser Typ eigentlich?
    Ich suchte im Wohnzimmer, der Küche und warf sogar einen Blick aus dem Fenster in den hinteren Teil des Gartens. Vielleicht war er an dem kleinen Teich, der zum Grundstück gehörte. Doch auch dort war keine Spur von diesem introvertierten Maler. Fette Provision hin oder her, so etwas ließ ich nicht mit mir machen.
    »Dann verschwinde ich wieder. Sie können mich ja anrufen und wir besprechen alles telefonisch.« Ich war gerade dabei, die Eingangshalle zu durchqueren, um das Haus zu verlassen, als eine mir bekannte Stimme erklang.
    »Das glaube ich nicht!« Ich erstarrte und die Härchen in meinem Nacken stellten sich auf.
    »Olivia«, flüsterte ich kaum hörbar und drehte mich ganz langsam um. Dort stand sie, auf der geschwungenen Treppe, die ins obere Stockwerk führte und wirkte wie die Herrin des Hauses. Sie trug einen langen schwarzen Mantel, der in der Taille eng geschnitten war und nach unten glockenartig auseinanderfiel. Dieses Kleidungsstück wirkte völlig zeitlos. Es hätte aus unserer Zeit oder einem längst vergangenen Jahrhundert stammen können.
    Der Anblick, wie sie auf mich herabsah, hatte fast etwas von einem alten Gemälde, wäre da nicht die Pistole in ihrer Hand gewesen, die sie auf mich gerichtet hatte.
    »So sieht man sich wieder«, stellte sie triumphierend fest.
    »Wo ist Juri?«, erkundigte ich mich. Auch wenn der alte Kerl mich manchmal auf die Palme brachte, so mochte ich ihn doch und hoffte inständig, dass Olivia ihm nichts angetan hatte.
    »In Italien. Ich glaube, er hasst die Winter in England, deshalb verbringt er diese Zeit immer in südlicheren Gefilden«, erklärte sie hochmütig.
    »Aber er hat mich doch angerufen und gebeten, dass ich vorbeikomme«, widersprach ich.
    »Hat er das?« Ihr Lächeln ließ mir

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