Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Poison (German Edition)

Poison (German Edition)

Titel: Poison (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfram Alster
Vom Netzwerk:
verhangenen Augen, die noch dunkler sind als sonst, umfasst meinen Kopf mit beiden Händen und küsst mich, als ich schon in ihn eindringe. Er stöhnt in meinen Mund, als ich in ihm versinke, ihm vor Erregung gerade die Zeit gebe, die er wirklich braucht, um sich an meine Größe zu gewöhnen, bevor ich mich langsam, ganz langsam in ihm zu bewegen beginne.
    Shahin spielt mit meiner Zunge, saugt an meiner Unterlippe, wandert mit seinen Lippen bis hin zu meinem Ohr, knabbert an meinem Ohrläppchen und keucht mir seine Erregung und Lust direkt in mein Ohr, macht mich wahnsinnig vor Geilheit. Mir dagegen bleibt nur noch die zarte Haut an seinem Hals, über die ich meine Zunge tanzen lasse, während ich immer und immer wieder in ihn stoße, und seine Hüften winden sich unter mir, er biegt mir sein Becken entgegen, schneller und schneller, und sein Seufzen und Keuchen wird mit jedem meiner Stöße lauter, sein Atmen unregelmäßiger, bis ich endlich in ihm explodiere und er mir nur wenige Augenblicke später nachfolgt, noch in der gleichen Sekunde kommt, dieses Mal meinen Bauch und meine Brust trifft und ich seinen Gesichtsausdruck sehen kann: Es ist der Meinige, voller Lust, Glück, Freude, Zuversicht, Hoffnung, entrückter Befriedigung, nichts und doch alles.
    In diesem Moment wird mir klar, was ich eigentlich die ganze Zeit sagen, was ich tun wollte. Und dieses Mal schäme ich mich nicht, als ich ihm sanft ins Ohr flüstere: »Ich liebe dich.«
    Sein »Ich dich auch« ist nur mehr ein Gedanke, stelle ich fest, den ich dennoch hören kann, so wie ich in diesem Moment höchsten Glücks sein ganzes Ich überschauen, übersehen kann, und obwohl mir klar wird, dass das für ihn und mich genauso gilt, stört mich das überhaupt nicht mehr, denn ich habe soeben begriffen, wo ich bin: zu Hause.

66
    Shahin
     
    Wie aus einem Traum öffne ich meine Augen, und er ist immer noch da. Seine Lippen suchen meine, immer und immer wieder, und seine rechte Hand streichelt meine Brust. Langsam merke ich jedoch, wie hart mein Holztisch wirklich ist, denn er drückt mir unsanft ins Kreuz und erinnert mich an den leidenschaftlichen Ritt, den ich gerade erleben durfte.
    »Schatz«, sage ich und schaue Brix in sein glückliches Gesicht. »Lass uns ins Bett gehen.« Brix stutzt, steht aber auf, zieht mich in die Vertikale, legt seinen Arm um meine Hüfte, zieht mich zu sich, küsst mich. Und ich erwidere seinen Kuss, ziehe ihn dann hinter mir her, meine Treppe hinauf, in mein Schlafzimmer, in dem mein Wasserbett auf seinen ersten gemeinsamen Einsatz wartet. Sanft schiebe ich Brix auf mein Bett, dirigiere ihn auf den Rücken, lege mich neben ihn, schaue ihn an.
     
    »Das Bett ist gut«, grinst Brix.
    Irgendwie werde ich misstrauisch. Dass mein Bett gut ist, weiß ich ... aber was meint er? Brix hat meinen fragenden Blick richtig gedeutet und grinst fies. »Es begegnet meinen Stößen ... soll ich es dir mal zeigen?« DAS Angebot nehme ich natürlich an, auch wenn ich es nicht gleich zugebe.
    »Hey, Brix«, flüstere ich geheimnisvoll.
    »Ja, Fremder?«, flüstert Brix zurück.
    »Küss mich«, hauche ich ihm ins Ohr. Brix packt mich an den Schultern und drückt mich auf mein Bett, das sofort wellenartig nachfedert.
    »Das sind ja gleich drei Dinge auf einmal, mein Freund«, grinst er frech. »Das geht nun wirklich nicht!« Schulmädchenhaft verdrehe ich meine Augen.
    »Aber was soll ich tun, Herr Doktor?« Brix verzieht sein Gesicht, als sei er ein wohlmeinender Vater. »Kommen Sie dreimal täglich«, empfiehlt er mir und droht mit dem Zeigefinger.
    »Ich arbeite daran«, grinse ich nun, und halte ihm die Lube hin. »Wo du gerade den Zeigefinger freihast«, frotzele ich.
    Brix scheint zu überlegen, öffnet die Tube mit der Creme, spielt mit dem Deckel zwischen den Fingern und mustert mich.
    »Was hältst du eigentlich von Safer Sex?«
    Das Thema ist mir zu ernst, um es spielerisch zu beantworten, auch wenn diese Frage die ganze Atmosphäre der Situation platzen lässt. »Sehr viel«, sage ich und setze mich auf, um ihm in die Augen zu schauen. »Ich hatte in den letzten vier Jahren kein einziges Mal Sex ohne Kondom und mache alle sechs Monate einen HIV-Test. Den Letzten vor vier Wochen, übrigens. Negativ, falls du das wissen möchtest.« Dabei mustere ich Brix konzentriert, damit mir keine Regung in seinem Gesicht verloren geht.
    »Ich auch«, sagt er, und wird rot. »Ich wollte nur ... ich ... ich ...«, stottert er weiter. Natürlich muss

Weitere Kostenlose Bücher