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Polarfieber (German Edition)

Polarfieber (German Edition)

Titel: Polarfieber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Henry
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Laut aus ihrer Kehle war reine Frustration. Er ließ sich nach vorn sinken, über sie, ganz nah an sie heran, bis sein Mund an ihrem Ohr war. Mit einer Hand drückte er in ihr Kreuz.
    „Halt still.“ Seine Stimme war nur mehr ein Knurren. Augenblicklich hörte jedes Beben, jedes Drängen ihres Körpers auf. Sie löste die Hände von den Tischkanten, schien sogar das Atmen einzustellen.
    Wie Tiere, durchfuhr es ihn. Weil keiner von ihnen warten konnte, bis sie es bequemer hätten. Er wollte in ihr sein, wollte die Hitze ihres Körpers spüren, die jeden Gedanken an Kälte und Eis beendete. Er glitt in sie, hatte noch nie erlebt, dass eine Frau ihn so gierig aufnahm wie sie. Sie fühlte sich an wie ein Samthandschuh, in dem die Hand einer bezaubernden Frau steckte und ihn zart massierte. Ein Schrei entfuhr ihr, als er zustieß. Ihre Hände packten wieder zu, suchten Halt am groben Holz. Sie stemmte sich ihm mit aller Kraft entgegen.
    „Verflucht“, entfuhr es ihm, als sie sich wand und ihm zu entgleiten drohte. „Halt still! Halt, verdammt nochmal, still!“
    Er wollte sie auskosten und wusste, dass bei der kleinsten Bewegung von ihr das Vergnügen vorbei sein würde, bevor es überhaupt richtig begonnen hatte.
    „Ich kann nicht!“ Nicht viel mehr als ein Hauchen. Sie konnte, das wusste er, aber sie wollte nicht. Euphorie ergriff ihn, haltlose Begeisterung, dass sie es war, in der er sich verlieren durfte. Eine Frau voller Gegensätze, fähig, grenzenlos zu leben, und dass sie ihm erlaubte, derjenige zu sein, der die Barriere einriss, die sie um sich selbst und ihre Lebenslust errichtet hatte.
    Er richtete sich auf, packte sie an den Schultern, um sie niedrig zu halten, presste ihre Brüste und ihren Bauch auf den wackeligen Tisch. Das Holz ächzte, als er immer wieder in sie kam, seine eigenen Barrieren niederriss und sie vögelte, als gäbe es kein Morgen. Er spürte die Kälte in dem kleinen Raum nicht länger. Im Gegenteil, ein Schweißtropfen sickerte über seine Schläfe. Er ließ Kayas Schultern los, strich mit einer Hand über ihre nackte Flanke, erfühlte samtige Haut, während er die andere Hand zwischen ihre Schulterblätter drückte, um sie niederzuhalten.
    Seine Bewegungen wurden härter, fahriger. Sie wimmerte leise, aber sie hielt dagegen, forderte ihn heraus, und er gab ihr alles, was er hatte. Flüchtig tat es ihm leid, dass sein Körper noch nicht seine ganze Kraft wiedergefunden hatte, denn sie verdiente hundert Prozent, verlangte hundert Prozent. Ein einziges Mal, hatte sie gesagt. Nur dieses eine Mal. Wir werden sehen, schoss es ihm durch den Kopf, als er spürte, wie sich der Samthandschuh um ihn verkrampfte. Sie kam wie eine kleine Urgewalt, die ihn über den Abgrund schickte, ohne dass er seinen eigenen Höhepunkt aufzuhalten vermochte. Schweißnasse Körper inmitten arktischer Kälte.
    Kaya erschlaffte. Er griff unter sie, hob sie von der Tischplatte, zog ihren Rücken gegen seine Vorderseite, suchte mit den Lippen nach Haut, oberhalb des Fellkragens, fand den Puls unter ihrem Ohr, küsste die Stelle. Sie seufzte und neigte den Kopf zur Seite. Aus der wilden Raubkatze wurde in seinen Armen ein schnurrendes Kätzchen. Der Gedanke gefiel ihm außerordentlich gut. Als er sicher war, dass sie allein stehen konnte, zog er ihre Hose hoch. Als das Fell seinen noch immer halb aufgerichteten Schwanz streifte, zuckte er unwillkürlich zusammen.
    „Damit dir nicht kalt wird“, flüsterte er an ihrem Ohr, sog ihren Duft in sich auf und lauschte auf ihr feines Gurren. Sein Herzschlag beruhigte sich. Er wollte sie ewig so halten, sein Bauch an ihren Rücken geschmiegt, seine Arme um ihre Mitte geschlungen. Mein, dachte er.
    „Und du?“, fragte sie ein bisschen schläfrig.
    „Muss mich abkühlen.“ Ein bisschen selbstgefällig lachte er, dann drehte er sie zu sich um. „Du bist so heiß, Baby.“
    Er wollte ihre Augen sehen. Wärme glitzerte darin, tiefe Befriedigung. Sie sah in diesem Moment unglaublich jung aus. Er hatte sie gevögelt wie ein Tier, und jetzt sah er die schönste Frau, die er jemals gesehen hatte. Zarte Gesichtszüge, ein sanftes Lächeln in den Mundwinkeln. Volle Lippen, durch die das Blut pulsierte. Warme, weiche Haut.
    „Du bist müde“, sagte er und küsste sie.
    „Was du nicht sagst.“
    „Ich bau uns ein Nest. Hast du ein Problem damit, wenn wir uns die Liege heute Nacht teilen?“ Er wies auf das Brettergestell auf der anderen Seite des Tisches, auf dem die Reste

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