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Polaris

Polaris

Titel: Polaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Wesentlichen passive Übung dar. Hier, im Morton College, sind wir nicht daran interessiert, brave Schüler zu produzieren. Wir versuchen nicht, unsere Studenten dazu zu animieren, Rothbrook und Vacardi zu verstehen. Wir wollen den neuen Rothbrook finden.«
    Rothbrook war ein berühmter Mathematiker des vergangenen Jahrhunderts gewesen. Warum kann ich ihnen allerdings nicht sagen. Der Name Vacardi brachte zwar etwas in meinem Kopf zum Klingeln, aber ich hatte keine Ahnung, warum er wichtig war. Mir fiel auf, dass man mich in Morton gar nicht erst zur Tür hereingelassen hätte, hätte ich mich um einen Studienplatz beworben.
    »Wäre es möglich, dass wir uns die Einrichtung einmal ansehen?«, fragte Alex.
    »Aber natürlich«, antwortete Margolis. »Es wäre mir eine Freude, Sie herumzuführen.«
    Die nächsten zwanzig Minuten wanderten wir durch den Gebäudekomplex. Türen öffneten sich, wenn wir uns näherten. Hier gab es einen Gemeinschaftsraum, in dem die Studenten einen großen Teil ihrer Freizeit verbrachten. »Wir sind daran interessiert, auch die soziale Entwicklung zu fördern«, sagte Margolis. »Es gibt zu viele Beispiele für potentielle Größe, die sich aufgrund der Unfähigkeit zur Interaktion mit anderen Personen nicht etablieren konnte. Hasselmann ist dafür ein Musterbeispiel.«
    »Natürlich«, stimmte ihm Alex zu.
    Und dies war die Turnhalle. Samt Schwimmbecken. Ein Student zog im Wasser seine Bahnen. »Jeremiah ist erst in diesem Jahr zu uns gekommen«, erzählte Margolis. »Er hat schon jetzt eine interessante Arbeit in Bezug auf Zeit/Raum-Strukturen vorzuweisen. Er funktioniert in einem anderen Rhythmus als der Rest der Welt.« Er schien diese Äußerung in irgendeiner Form für witzig zu halten, denn er lachte herzhaft und sah enttäuscht aus, als wir nicht entsprechend reagierten.
    Und unsere Bibliothek. Und unser Labor.
    Und unser Holotank. »Wird überwiegend für Studienzwecke benutzt, dient aber gelegentlich auch der Unterhaltung.«
    Eine junge Frau kam herbei. Rothaarig. Recht formell. Sie lächelte entschuldigend. »Ich bitte um Verzeihung«, sagte sie. »Professor, Jason Corbin möchte Sie sprechen. Er sagt, es sei dringend.«
    Margolis nickte. »Das ist das ›Unterricht auf See‹-Programm.« Er schüttelte den Kopf. »Die haben immer wieder Probleme. Daher fürchte ich, ich muss dieses Gespräch nun abbrechen. Es war mir ein Vergnügen, mit Ihnen beiden zu plaudern. Ich hoffe, Sie werden uns wieder besuchen, wenn vielleicht einmal weniger Hektik herrscht.« Er sah die Rothaarige an. »Tammany wird Sie hinausbegleiten.«
    Und schon war er fort.
    Tammany entschuldigte sich bei uns. »Hier geht es immer ein bisschen turbulent zu«, sagte sie.
     
    Wir aßen im Valley Lunch in Tranquil. Es war das einzige Speiselokal im Ort, ein kleines Restaurant mit winzigen Fenstern, die den Blick auf eine Reihe verfallener Gebäude freigaben. Es gab noch andere Kunden, und sie alle betraten das Lokal in schweren Jacken und Stiefeln.
    Ein Bot nahm unsere Bestellung auf, und während wir warteten, stand Alex auf und ging zum Servicetresen, wo er die dienstbereite Person in ein Gespräch verwickelte. Die Frau war etwa fünfzig und vermutlich die Eigentümerin. Sie unterhielten sich ein paar Minuten lang, und Alex fischte ein Bild aus seiner Tasche und zeigte es ihr.
    Sie sah es an und nickte. Ja. Absolut. Keine Frage.
    Als er zurückkam, erzählte er mir, dass es im Morton College tatsächlich Studenten gebe.
    »Hast du daran gezweifelt?«, fragte ich.
    »Ich habe Stimmen aus dem Obergeschoss gehört«, sagte er. »Und da war der Junge im Pool. Aber ich war nicht sicher, ob sie das nicht nur für uns inszeniert hatten.«
    »Wenn du so denkst, Alex, wieso glaubst du dann, dass sie weiß, ob es dort Studenten gibt?«
    »Na ja, eigentlich tut sie das nicht. Zumindest weiß sie nicht, dass diese Leute Studenten sind. Aber sie weiß, dass dort ständig Leute sind.« Unsere Sandwiches wurden serviert. Er nahm einen Bissen. »Ich würde mich gern vergewissern, ob die Wissenschaftler, die er genannt hat, wirklich an den Orten sind, von denen er gesprochen hat, und falls sie das sind, möchte ich überprüfen, ob sie tatsächlich Teil des Programms sind.«
    »Warum hegst du so ein Misstrauen gegen die Einrichtung, Alex. Falls das keine Schule ist, was soll es dann sein?«
    »Warten wir damit noch eine Weile«, sagte er. »Bis wir sicher sind.«
    Der Mann konnte einem schwer auf die Nerven gehen. »Also gut«,

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