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Polgara die Zauberin

Polgara die Zauberin

Titel: Polgara die Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Amtsstube geführt hatte und wir Platz genommen hatten. »Deshalb möchte ich ohne Umschweife zur Sache kommen. Vor einiger Zeit übergab meine Familie gewisse Geldsummen der Obhut der Krone. Ich bin hier, um Teile dieser Summe wieder mitzunehmen.«
»Ich benötige eine beurkundete Beglaubigung dieser Behauptung, Lady –?«
»Über Namen und andere Dinge können wir später reden, Eure Exzellenz. Die in Frage stehenden Geldmittel sind in Band eins Eurer Rechnungsbücher verzeichnet – Seite 736, wenn die Erinnerung mich nicht trügt.«
Er wirkte nicht restlos überzeugt, begab sich jedoch zu seinem Bücherschrank und holte das erste Buch links auf dem obersten Regal herunter.
»Ihr werdet ein gesiegeltes Stück Pergament an die Seite geheftet finden, Baron«, eröffnete ich ihm. »Auf diesem Pergament steht ein Wort geschrieben. Eine Art Losung, die mich ausweisen soll.« Ich schob ihm ein Stück Papier über den Tisch, auf dem der Name ›Ontrose‹ stand. »Ich denke, Ihr werdet Euch vergewissern können, daß es sich um dieses Wort handelt.«
Baron Stilnan blies den Staub von dem schweren Rechnungsbuch, blätterte es um, fand die Seite und löste das angeheftete Pergamentstück. »Das ist ja das königliche Siegel König Fundors des Prächtigen!« rief er aus.
»Ja«, meinte ich. »Ich weiß. Fundor war so liebenswürdig, die Verbuchung der Transaktion eigenhändig vorzunehmen. Der Name, den ich Euch nannte, stimmt mit dem auf dem Pergament überein, nicht wahr?«
»In der Tat, ja. Der dazugehörige Eintrag lautet, die ursprüngliche Einzahlung sei durch die Herzogin von Erat erfolgt. Seid Ihr eine Nachfahrin von ihr, meine Dame?«
»Ich bin die Herzogin von Erat, Baron, und ich habe keine Nachfahren.«
»Der Eintrag ist einhundertachtzig Jahre alt, Mylady.«
»Ach, ist es schon so lange her? Wo die Zeit nur bleibt!«
»Ich werde das mit König Falben besprechen müssen, Mylady. Die Einzahlung steht unter königlichem Schutz, so daß er der einzige ist, der die Geldmittel freigeben kann.«
Ich seufzte. »Wie lästig. Bitte behaltet das für Euch, Baron. Ich habe Gründe, meine Anwesenheit hier nicht bekannt werden zu lassen.«
»Nur der König wird davon erfahren, Mylady.«
König Falben von Sendarien war ein einfach wirkender Mann in dunkelbrauner Kleidung. Er war an die vierzig und verbreitete jene Art von hektischer Betriebsamkeit um sich, die man oft bei Leuten antrifft, die ein Dutzend und mehr Dinge gleichzeitig erledigen müssen. »Nun«, sagte er, als er das Amtszimmer betrat, »was hat das zu bedeuten, Mylady? Stilnan hier spricht über eine sehr alte Rechnung in der königlichen Schatzkammer.«
»Dann hat der Baron es sehr gut zusammengefaßt, Euer Majestät«, erwiderte ich mit einem Hofknicks. »Vor einigen Jahren hinterlegte ich die Summe in der königlichen Schatzkammer. Jetzt brauche ich Geld, und deshalb bin ich hier – um einen Teil meiner Einlagen abzuheben. Warum zeigt Ihr seiner Majestät nicht den Eintrag im Rechnungsbuch, Baron Stilnan, sowie das beigefügte Dokument?« schlug ich vor. »Es könnte uns Zeit sparen.«
Falben überflog das fragliche Schriftstück. »Ihr behauptet, Lady Polgara zu sein?« fragte er mich in mißtrauischem Tonfall.
»Sie behauptet es nicht nur, Eure Majestät«, warf Geran ein, »Sie ist Lady Polgara.«
»Mein Neffe, Geran«, stellte ich den jungen Mann vor.
»Ich brauche mehr als sein Wort, Mylady«, sagte Falben. »Heutzutage gibt es jede Menge Betrüger.«
»Ach, schon gut«, seufzte ich. Dann ließ ich den König von Sendarien in die Luft steigen. Meiner Erfahrung nach ist es der schnellste Weg, Zweifler von meiner Identität zu überzeugen. Am InderleerenLufthängen ist irgend etwas dran, das Leute unverzüglich zu meiner Sicht der Dinge bekehrt. »Zufrieden?« fragte ich den entsetzten Monarchen. Schreckensstarr stand er mitten in der Luft, die Augen vor Staunen weit aufgerissen. Er nickte eifrig, und behutsam setzte ich ihn wieder auf festem Boden ab. »Ich bedaure, Euer Majestät«, entschuldigte ich mich. »Wir haben beide viel zu tun, und das beendet langwierige Meinungsverschiedenheiten in kürzester Frist.«
»Ich verstehe, warum«, preßte Falben hervor. Dann trat er an Stilnans Schreibtisch und schaute in das aufgeschlagene Rechnungsbuch. »Möchtet Ihr das gesamte Guthaben abheben, Lady Polgara?« fragte er in leicht alarmiertem Tonfall.
»Wieviel ist es denn? Ich habe nicht immer nachgehalten.«
»Der letzte Eintrag beläuft sich auf etwa eine

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