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Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Titel: Polifazios Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Riedel
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er noch hinzu.
    Dann deutete er den anwesenden Wachen durch eine kleine Handbewegung, die beiden Gefangenen nach draußen zu bringen. Ohne ein weiteres Wort der Wachen wurden sie einfach vor die Tür gesetzt. Die Männer, die sie nach draußen gebracht hatten, verschwanden sofort wieder im Inneren des Hauses. Die beiden Freunde standen an der gepflasterten Straße vor dem riesigen und wunderschönen, durch unzählbare Fackeln und Lampen erhellten Park der Diebesgilde und ließen das Geschehen Revue passieren. Für einen Moment mussten sie überlegen, ob das alles gerade wirklich passiert war, oder ob sie vielleicht bloß aus einem Albtraum aufgewacht waren. Um sie herum war alles still. Es war bereits sehr spät und die Stadt schlief tief und fest.
     
    „Junge, Junge, das ist ja gerade noch einmal gut gegangen!“, sagte Mugel erleichtert.
    „ Gut gegangen?! Was von dem, was Louis gerade gesagt hat, hast du nicht verstanden? Wir sollen jemanden umbringen! Umbringen!!“ antwortete Himbi wutentbrannt. „Ja, ich weiß. Mach dir keine Sorgen, ich lasse mir schon was einfallen. Die Hauptsache ist doch, dass wir noch leben.“
    „ Keine Sorgen?! Wer sagt mir denn, dass du nicht irgendwo anders auch Probleme mit irgendwelchen zwielichtigen Organisationen hast? Wer garantiert mir, dass ich nicht wieder in Dinge hineingezogen werde, mit denen ich nichts zu tun habe?“ Himbi war außer sich und brüllte die ganze Straße zusammen.
    „ Schhh!“, flüsterte Mugel und presste seinen Zeigefinger auf den Mund. „Du machst ja noch die ganze Stadt wach. Ich schwöre dir bei allem, was mir heilig ist, dass so etwas nie wieder geschehen wird. Von jetzt an sage ich dir alles immer sofort. Und ich kann dich beruhigen. Dies war das einzige Problem, dass ich hatte. Die Gilde war die Erste, die mich jemals bei einem Bruch erwischt hat. Ehrlich!“
     
    Himbi sah Mugel skeptisch an. Er wollte ihm vertrauen, doch etwas in ihm sträubte sich dagegen.
     
    „Das Hoffe ich doch! Denn solltest du mich noch einmal so belügen und in Gefahr bringen, dann trennen sich unsere Wege! Und was sollen wir jetzt machen? Wir können doch niemanden umbringen!“ fragte Himbi ratlos. „Komm. Ich habe da schon eine ziemlich gute Idee!“ Antwortete Mugel, und marschierte mit einem breiten Grinsen los in Richtung des alten Marktplatzes, wo sich das Haus von Fospel befand.

Der Gnom Fospel
     
    Himbi war gespannt was Mugel im Schilde führte. Doch eines stand für ihn fest. Auf gar keinen Fall würde er den Gnom Fospel umbringen. Lieber würde er sich den Rest seines Lebens in einem dunklen Loch verstecken, in der Hoffnung, die Gilde würde ihn nicht finden. Es dauerte nicht lange und die beiden erreichten den alten Marktplatz. Direkt daneben befand sich das gelborange angestrichene Fachwerkhaus von Fospel. Es sah genauso aus, wie Louis es ihnen beschrieben hatte. Schon beim Näherkommen fiel ihnen auf, dass das Haus einen zu normalen Eindruck machte. Nichts deutete darauf hin, dass hinter den Mauern dieses Hauses eine zweite Gilde entstehen sollte. Die Lage war einfach zu öffentlich für zwielichtige Geschäfte und nichts deutete darauf hin, dass irgendwelche Leute Wache standen. Auch war das Haus nicht besonders groß und mehr als zwei Familien konnte es nicht beherbergen. Wie also sollte sich hier eine neue große Diebesgilde bilden? Die beiden Freunde sahen sich ratlos an. Schulterzuckend machte sich Mugel daran, das Haus genauer zu inspizieren. Auf der Suche nach einer geeigneten Einstiegsmöglichkeit umrundeten sie das Haus. Auf der Hinterseite wurden sie schließlich fündig. Eine alte, marode aussehende Hintertür schien perfekt für den Einstieg geeignet zu sein. Sofort testete Mugel, ob die Tür verschlossen war. Da dies der Fall war, kniete er sich sofort davor und betrachtete sich das Schloss. Zu seiner Überraschung war es kein einfaches Bartschloss, wie er es bei einer solch alten Tür erwartet hatte, sondern ein kompliziert aussehender Mechanismus.
     
    „ Hmm, so etwas habe ich in der Form noch nie zuvor gesehen. Faszinierend! Ohne passendes Werkzeug bekomme ich das Schloss unmöglich auf.“ grübelte Mugel.
     
    Himbi verlor langsam die Geduld. Plötzlich kam ihm eine Idee. Während Mugel das Schloss weiter fasziniert untersuchte, guckte er sich kurz auf dem Boden um und wurde auch schnell fündig. Neben dem Haus fand er einen handtellergroßen Stein, mit dessen Hilfe er ohne lange weiter zu überlegen, die Milchglasscheibe der

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