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Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Titel: Polifazios Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Riedel
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anhört?“ fragte Himbi fassungslos.
     
    Mugel nickte.
     
    „Ja. Der Gildenstein ist das Kronstück des gesamten Schatzes, den die Gilde über all die Jahre ihres Bestehens angehäuft hat. Er ist mindestens genauso wertvoll, wie alles andere zusammen, und ist so groß, wie der Kopf eines Kindes. Die Legende sagt, dass es sich bei dem Stein um den Golgarinstein eines Saphirdrachen handeln soll. Ich hatte ihn schon in den Händen, da haben sie mich erwischt …“ sagte Mugel enttäuscht und schnippte mit dem Finger seiner rechten Hand.
     
    Himbi schüttelte den Kopf.
     
    „Das kann ich einfach nicht glauben. Du bist hier in der Gilde der Diebe eingebrochen und hast versucht ihren wertvollsten Schatz zu stehlen?! Du hast vielleicht Nerven! Und was sollen wir jetzt machen? Wir können doch nicht einfach auf unseren Tot warten!“ schrie Himbi außer sich.
    „ Wir können nichts machen. Ich war selbst überrascht, dass sie mich nicht schon sofort umgebracht hatten, als sie mich damals erwischten. Doch heute Nacht werden sie uns ganz gewiss holen. Dann werden wir noch einmal vor den Rat gebracht, wo das Oberhaupt des Rates, Louis von der Heide, unser Urteil verkünden wird. Wenn kein Wunder mehr geschieht, dann endet unsere Reise heute Abend. Es tut mir so schrecklich leid, dich da mit hineingezogen zu haben!“ antwortete Mugel.
     
    Himbi war nun wütender denn je. Für die nächsten Stunden redete er kein Wort mehr mit Mugel.

Die Stunde der Wahrheit
     
    Himbi konnte nicht glauben, dass sein Leben noch heute Abend beendet werden sollte. Und dann auf diese Art und Weise. Leise, still, ohne Abschied und vor allem, viel zu früh. Himbi wurde von seinem Vater zu einem gläubigen Zwerg erzogen. Er glaubte fest daran, dass die Götter für jedes Lebewesen einen unumstößlichen Plan entworfen haben, der mit dem Zeitpunkt der Geburt anfängt zu wirken. Sein Lebensmotto war deshalb immer, alles mit ganzem Herzen zu machen und sich jeder Herausforderung, so gefährlich sie auch zu sein schien, zu stellen. Es war keine große Sache ein Risiko für etwas einzugehen, an das man glaubte. Denn so, wie Himbi die ganze Sache immer verstand, war eines sonnenklar. Man konnte sein Leben in vollen Zügen leben, oder sich in einem Loch verstecken, doch wofür man sich auch entschied, man würde deshalb keinen Tag länger leben. Man war halt nur ein Spielball in einem Spiel, was andere spielten. In diesem Fall die Götter. Doch in diesem Moment schien ihn sein jahrelanger Glauben plötzlich ziemlich absurd. Wie konnten die Götter so etwas für ihn vorherbestimmt haben? Dieses Ende war so unwürdig, dass es ihm aus jeder Pore seines Körpers schrie. Langsam ging der Tag zu Ende und noch immer hoffte Himbi auf ein Wunder. Mugel hingegen kannte die Gilde in und auswendig. Er wusste wie sie mit Leuten wie ihm umgingen, und machte sich somit keinerlei Hoffnungen mehr. Ihm war klar, dass es heute enden würde. Er hatte sich zu viel erlaubt. Doch es war nicht die Tatsache, dass er heute sterben würde, die ihm so übel zusetzte. Vielmehr war es jene, dass er ungewollt seinen einzigen Freund mit in seine Angelegenheiten hineingezogen hatte. Himbi hatte nichts mit dieser Sache zu tun, und trotzdem würde die Gilde ihn ebenfalls töten. Mugel fühlte sich derart schuldig, dass seinen Magen in regelmäßigen Abständen heftige Krämpfe durchzuckten. Die Schuld, die er nun auf sich geladen hatte, konnte er nicht wieder gut machen. Dafür würde er sich vor den Göttern verantworten müssen. Und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit würde er dafür die gesamte Ewigkeit in den Fegefeuern der niedersten Höllen verbringen müssen.
    Als die Sonne untergegangen war, vernahmen die zwei Fußtritte von ungefähr fünf Männern. Wenig später standen die Männer vor ihrer Zelle. Einer von ihnen öffnete die Tür und hieß die beiden Freunde herauszutreten. Widerwillig beugten sie sich der Forderung und wurden von den Männern zurück in den riesigen Saal geführt, in dem die Throne standen. Wieder wurden sie vor den Rat der Gilde geführt und gezwungen, sich vor den Thronen hinzuknien. Für lange Zeit herrschte betretenes Schweigen. Spannung lag in der Luft und Himbi konnte sein rasendes Herz schlagen hören. Jeden Moment erwartete er das vernichtende Urteil. Die Warterei machte ihn verrückt. Es war das Schlimmste auf etwas zu warten, was man bereits kannte, sich aber immer noch nicht wagte einzugestehen.
     
    „ Mugel und Himbi, hört

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