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Polt.

Polt.

Titel: Polt. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Komarek
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sich bei der Gelegenheit ein Kind eingefangen. Später war s’ dann mit dem Wieniger Walter zusammen, ein Lehrer, so ein linker Spintisierer. Er ist dann nach Salzburg, sie ist mit ihrer Tochter dageblieben. Vor ein paar Jahren ist sie gestorben, da war die Birgit schon verheiratet.«
    »Und sie hat’s ganz gut getroffen, nicht wahr?«
    »Schaut so aus.« Frau Habesam löste das Foto vom Karton. »Da hast, gib’s ihr bei Gelegenheit. Wird sie freuen. Was hat sie denn erzählt, die Birgit? Und war der Norbert wirklich dabei?«
    »Nach dem Essen ist er gekommen.«
    »Hab ich mir so gedacht. Und? Neuigkeiten?«
    »Keine zum Weitererzählen, Frau Habesam. Also für mich schaut die Geschichte nach Bosheit oder gar Rache aus. Aber wer tut so was?«
    »Der Peter Rohringer.«
    »Von dem hör ich das erste Mal, im Zusammenhang mit dem Norbert, mein ich.«
    »Wird aber noch öfter der Fall sein. Hat die Birgit nicht von ihm erzählt?«
    »Nein.«
    »Versteh ich nicht. Der Rohringer ist ein Weingarten-Nachbar vom Norbert.«
    »Da schau her! Ich kenn ihn nur als Weinpantscher, wie er im Büchl steht.«
    »Auch sonst ein Haderlump, Simon, das kannst du mir glauben. Und mit dem Kellerei-Inspektor gibt’s eine Schreierei nach der anderen.«
    ,Aher das hat nichts mit dem Norbert zu tun.«
    »Schon! Der Rohringer hat den Norbert im Verdacht, dass er ihn angezeigt hat, wegen seiner Betrügereien, und nicht nur einmal. Erzählt er ja jedem, der’s wissen will, und dem, der’s nicht wissen will, erst recht. Wenn der Rohringer dem Norbert was antun könnt, dann tat er’s. Da kannst Gift drauf nehmen. Was sagst denn nichts, Simon?«
    »Ich denk nach.«
    »Und was kommt dabei heraus?«
    »Wenig.«
    Gegen Abend kam Polt nach Hause und wollte gerade das Hoftor aufsperren, als er hinter seinem Rücken Bastian Primls Stimme hörte. »Grüß Gott, Herr Polt!«
    »Grüß Sie, Herr Bezirksinspektor. Wieder einmal in Burgheim? Immer noch dieser Leichenfund, wie?«
    »Ja, immer noch. Könnten wir miteinander reden? Jetzt gleich, hier, bei Ihnen?«
    »Das ist mein freier Abend, und Sie wollten mich ja sowieso nach Breitenfeld vorladen.«
    »So ist es. Inzwischen weiß ich, dass Sie kein Auto haben, und dachte, es sei angebracht, Ihnen entgegenzukommen.«
    »Also meinetwegen - bitte!« Polt ging voran, begrüßte seinen Kater, fütterte ihn und wandte sich dann dem Polizisten zu, der inzwischen am Küchentisch Platz genommen hatte. »Und?«
    Primi schaute sich um. »Recht schlicht, Ihre Behausung, wie?«
    »Gemütlich.«
    »Verstehe. Sie brauchen jetzt nicht zu antworten. Wenn Sie es dennoch tun, kann ich mir ein besseres Bild von Ihnen machen. Unsere Akten geben über die näheren Umstände Ihres damaligen Ausscheidens aus der Gendarmerie nur wenig Auskunft. Können Sie mir weiterhelfen?«
    »Kann ich nicht.«
    »Ihr gutes Recht, Herr Polt. Der Fall, den Sie damals bearbeitet haben, wurde - ich will es einmal euphemistisch formulieren…«
    »Euphe… was?«
    »Wohlklingend. Der Fall wurde nur andeutungsweise geklärt.«
    »Das ist oft so.«
    »Bedauerlicherweise ja. Aber wir arbeiten hart daran, das zu ändern. Um das leidige Thema abzuschließen: Liege ich sehr weit daneben, wenn ich den Herrn Polt als Menschen einschätze, dem seine eigene Überzeugung manchmal wichtiger ist als der Buchstabe des Gesetzes?«
    »Da können S’ schon recht haben, irgendwie.«
    »Sehen Sie! Schon sind wir weiter. Sie waren heute Mittag bei Frau Sailer?«
    »Warum fragen Sie, wenn Sie’s wissen? Ich bin mit dem Ehepaar befreundet, seit vielen Jahren.«
    »Und es gibt jetzt natürlich viel zu besprechen. Ist ja auch wirklich - nun, wie soll ich sagen - irgendwie verhängnisvoll für den Herrn Kollegen, dieser Fall.«
    »Würd ich nicht meinen. Unangenehm halt.«
    »Ansichtssache. Ich hoffe, dass Sie Verständnis dafür haben, wenn ich Sie ersuche, unsere Ermittlungsarbeit nicht zu stören.«
    »Tu ich das?«
    »Nein. Noch nicht.«
    »Na also. Wie weit ist die Sache denn?«
    »Ich kann Ihnen nur empfehlen, sich aus den Medien zu informieren wie alle anderen Staatsbürger auch. Sie sind nicht mehr Teil der Exekutive, Herr Polt.«
    »Gott sei Dank.«
    »Gibt es irgendetwas, das Sie mir sagen wollen? Ich meine, wo Sie doch den Kollegen Sailer so gut kennen?«
    »Ich hab Hunger und mach mir jetzt ein Abendessen. Das will ich Ihnen sagen.«
    »Verstehe. Bis bald.«
    Polt war wütend und fühlte sich bedrängt, noch dazu zwischen den eigenen vier Wänden. Er aß

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