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Poltergeist

Titel: Poltergeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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nicht meinen Durst stillen. Wenn du heute Nacht noch mehr von mir wissen willst, möchte ich bezahlt werden. Aber es wäre dumm von dir, denn hier gibt es nichts zu sehen.«
    Ich hatte das Gefühl, auf einmal festgefroren zu sein, und kämpfte verzweifelt dagegen an. Ein finsteres Fauchen ließ die Luft und meinen Körper erzittern.
    »Ich weiß jetzt sowieso alles, was ich wissen wollte«, antwortete ich mühsam.
    Ich spürte, wie er sich zurückzog. Ohne aufzublicken,
wartete ich, bis ich mir sicher war, dass er den Laden verlassen hatte.
    Dann ließ ich mich erschöpft in einen der Sessel fallen und atmete erst einmal tief durch. Ich hatte mich zu sehr mit Celia und der Neuigkeit beschäftigt, dass ich in Verbindung mit ihr stand, um die Bedrohung zu bemerken, die der Vampir für mich darstellte. Carlos hatte sich immer unter Kontrolle gehabt. Bisher hatte er mir noch nie damit gedroht, mich anzuzapfen.
    Ich dachte an sein Hinken, die Narben und seine seltsam zersplitterte Präsenz im Grau. Bisher war mir nicht bewusst gewesen, dass selbst eine Kreatur mit übernatürlichen Kräften eine ganze Weile brauchen kann, um sich von einem Feuer zu erholen, das sie fast völlig verzehrt hatte. Vielleicht war es für einen Totenbeschwörer sogar noch schwerer zu heilen. Seine Beziehung zum Tod war schließlich eine andere als die der normalen Vampire.
    Mühsam stand ich auf und ging in den vorderen Teil des Ladens.
    Ich musste eine ganze Weile winken und lächeln, ehe mich der tanzende Mann bemerkte und die kleinen Plastikknöpfe aus seinen Ohren zog.
    »Was kann ich für Sie tun, hübsche Lady?«, schmeichelte er mit einem breiten jamaikanischen Akzent, den er besonders betonte.
    »Sie müssen Germaine sein.«
    »Der bin ich auch. Woher wissen Sie das?«
    »Ich kenne Ihre Cousine Phoebe.«
    Er rollte die Augen und schüttelte den Kopf. »Oh, Mann! Hoffentlich spionieren Sie mich nicht für die Frau aus!«
    »Keine Angst«, erwiderte ich lachend. »Ich möchte nur mit Amanda sprechen. Sie arbeitet doch hier.«

    Er atmete erleichtert auf. »Mann … Amanda ist nicht hier. War die ganze Woche nicht da. Das arme Ding. Sie ist zu Hause geblieben, seitdem ihr Typ starb. Haben Sie es dort schon mal versucht?«
    »Nein. Ich hatte gehofft, dass Sie mir die Adresse geben könnten.«
    »Ich? Mann, Phoebe würde mir so etwas nie zutrauen. Ich muss jeden Abend Hugh das Geld und die Schlüssel bringen. Ich bediene hier nur die Kasse und verschicke die Bücher. Am besten versuchen Sie es morgen früh noch einmal. Dann sind die anderen Angestellten da.«
    Wenn ich daran dachte, wie unaufmerksam Germaine gewesen war, als ich mit Carlos hereinkam, verstand ich gut, warum Hugh es für das Beste hielt, ihn an einer kurzen Leine zu halten. Mir ging auch seine ›Mann‹-Rederei ziemlich auf die Nerven. Zum Glück klingelte in diesem Moment mein Handy.
    Ich trat ein paar Schritte beiseite, um ungestört reden zu können, während sich Germaine wieder einstöpselte.
    »Hallo?«
    »Hi, hier ist Quinton.«
    »Hi. Hast du schon herausgefunden, was dich an der Séance so gestört hat?«
    »Ja.« Seine Stimme klang ernster als gewöhnlich. »Ich hatte den Eindruck, als ob die alten Apparate etwas anders ausgesehen hätten. Also habe ich noch einmal in meiner Erinnerung gekramt und in den Notizen nachgesehen, die ich mir gemacht hatte. Ich weiß nicht, warum er das tut oder was er vorhat – jedenfalls hat dein Klient etwa die Hälfte der ursprünglichen Ausrüstung gegen wesentlich billigere Modelle ausgetauscht. Es ist immer noch gute Qualität, also nicht zu billig, um bei normalem Gebrauch gleich den
Geist aufzugeben. Weder die Ergebnisse noch die Möglichkeit, das Zimmer zu kontrollieren, sollten dadurch kompromittiert worden sein. Aber so fantastisch wie vorher ist das Ganze nicht mehr. Jetzt scheint mir die Ausrüstung eher einem College wie dem PNU zu entsprechen.«
    »Verstehe. Du hast ja schon gesagt, dass die Uni etwas an Geldmangel zu leiden scheint.«
    »Sehr sogar. Wenn sie nicht jährlich eine große Zuwendung von der Kirche bekäme, würde sie in ziemlichen Schwierigkeiten stecken. Deshalb könnte ich mir vorstellen, dass sich Tuckman vielleicht Geld geliehen hat, um sich diese Extra-Ausrüstung leisten zu können, und jetzt musste er es wieder zurückgeben. Aber was mir gar nicht gefällt, sind die Formulare, die ich unterschreiben sollte.«
    »Welche Formulare?«
    »Unter anderem einen Inspektionsbericht. Es gab bereits einen

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